Eisenbahn, Deko-Steinbock und Pflanztöpfchen – Königsteiner Kinder feiern im Park

Mit viel PS auf der gemütlichen Reise durch den Park: Gerhard Haug zeigte den Kindern, wie weit das Gelände geht. Foto: Scholl

Königstein (gs) - Pfützenspringer, Polizeimützentester und Kreativlinge hatten einen Heidenspaß beim diesjährigen „Kinder im Park“ - Event im Kurpark Königstein. Zum 28. Mal fand das bunte Treiben für unsere jüngsten Mitbürger in diesem Jahr statt. Organisiert von der Kulturgesellschaft Königstein e.V. hatten alle fleißigen Helfer und Unterstützer dieser traditionsreichen Aktion keine Ideen und Mühen gescheut, um den Kindern einen ereignisreichen Nachmittag zu schenken. Nachdem auch der Wettergott ein Einsehen mit dem quirligen kleinen Völkchen hatte, konnten die Kinder nach dem letzten großen Regenschauer endlich so richtig loslegen, gab es doch viel zu entdecken und auszuprobieren. Während sich die begleitenden Eltern mit einem Stück selbstgebackenen Kuchen und einer schönen Tasse Kaffee am Stand der Kulturgesellschaft zu einem Plausch niederlassen konnten, stürzten sich die Kleinen ins bunte Treiben im Kurpark. Doch wo anfangen bei dem interessanten und bunten Angebot von Mitmachstationen? Wichtig war zunächst, einen „Spielzettel“ an einer der Stationen zu ergattern, denn der zeigte nicht nur alle Spielstationen auf, sondern berechtigte zum Erhalt einer „geheimen“ Überraschung, die sich die Kids keinesfalls entgehen lassen wollten. Los ging‘s, doch die Wahl fiel schwer. Rund um den Kurparkbrunnen fuhr die Dampfeisenbahn, immer voll besetzt mit Kindern und Eltern, die hier mit der schnaufenden kleinen Lokomotive ihre Runden drehten. Die Fahrtkosten waren mit EUR 1,00 moderat, so dass sich schon am Fahrkartenverkauf eine Schlange bildete. Ebenfalls spannend und deshalb mit Wartezeit verbunden, war die „Reise durch den Kurpark“ mit einer „Traktorkutsche“. Gerhard Haug chauffierte Alt und Jung mit seinem interessanten Gefährt durch und um den Kurpark, so dass sich dieser auch einmal aus einer anderen Perspektive als vom Spielplatz für die Kinder zeigte. Den Park einmal anders erleben als einen Ort der Ruhe und Erholung ist auch ein wichtiger Aspekt, den die Kulturgesellschaft Königstein den Kindern mit diesem Kinderfest ermöglichen möchte. Sonst eher ein Ort der Ruhe und Erholung, fallen Kinder mit ihrer Quirligkeit, ihrer Lautstärke und ihrem Bewegungsdrang im Kurpark leider oft auf. „Heute Nachmittag gehört der Kurpark einmal den Kindern“, beschrieb Almut Boller, Vorsitzende der Kulturgesellschaft dieses Fest. Die Kids nahmen das Angebot dankend an und tobten sichtlich ausgelassen über den Platz. Es gab ja auch viel für sie zu tun: Musikinstrumente ausprobieren (Musikschule Königstein), auf der Slackline balancieren und in Fühlboxen fremde Dinge ertasten (Waldkindergarten Königstein), Blumen eintopfen (Ehepaar Flamme) und natürlich das Polizeiauto angucken und die Polizeimütze aufprobieren (Polizei Königstein). Wer schon so viel geleistet hatte, hatte seine Spielkarte aber immer noch nur halb abgearbeitet. Nach einer kleinen Stärkung am Kindercafé mit Saft und Crêpe ging es lustig, aber ein kleines bisschen ruhiger weiter. Auf die Kreativen unter den kleinen Besuchern wartete im Zelt des Fördervereins Kurbad ein Pappmaché-Steinbock darauf, unter fachkundiger Anleitung von Marlis Zierlein mit Dekopatch quietschbunt verziert zu werden. Zu bewundern ist das Gesamtkunstwerk in den nächsten Tagen im Schaufenster des Schreibwarengeschäftes Zierlein in der Hauptstraße. Hermann Groß, ebenfalls beim Steinbock-Dekostand als helfende Hand eingeteilt, konnte auch gleich die passende Geschichte zum Tier auf der Falkensteiner Burg beisteuern. Eine gelungene Kombination aus Spaß und heimatgeschichtlicher Bildung der Jugend! Gleich nebenan wurden fleißig Fingernägel mit poppigen Farben designt und Tattoos auf der Hand verewigt. Interessanterweise sind auch kleine Jungs durchaus für das Nageldesign zu begeistern – Hauptsache bunt. Bei all den Aktionen durfte jedoch auch ein Ort der Ruhe nicht fehlen. Im Märchenzelt der Stadtbibliothek konnten sich die Kinder aus einem Buchangebot selbst eine Geschichte aussuchen, die dann von den Lesepaten vorgelesen wurde. Eine schöne Idee, die viele Kinder gerne wahrnahmen und nach all der Action hier versunken den Geschichten lauschten. Wer besonderes Glück hatte, dem begegnete herrschaftlicher Besuch auf dem Fest. Das Burgfräulein Helen I. höchstpersönlich gab sich die Ehre und begrüßte liebevoll jedes Kind, lächelte auf ganz vielen Fotos mit ihren kleinen Fans und schrieb mit großer Geduld Autogrammkarten. Dabei strahlten kleine Mädchen um die Wette und träumten in dem Moment sicher von einer eigenen Regentschaft über Königstein.

Wer die kleinen Königsteiner und Königsteinerinnen auf diesem Fest beobachtete, konnte sich eigentlich nur vom großen Erfolg dieser schönen Veranstaltung überzeugen. „Kinder im Park“ ist nicht nur ein Fest für die Kinder, sondern auch eine schöne Möglichkeit für die Eltern, sich auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Auch Almut Boller zog ein gänzlich positives Resümee für diesen Tag. Froh, dass das Wetter doch noch mitspielte, lobte sie ihre ehrenamtlichen Mitstreiter und die vielen Unterstützer, ohne die dieses Fest gar nicht möglich wäre. „Dieses Fest ist eine wunderbare Gemeinschaftsaktion aller Teilnehmer und wir können jedes Jahr auf die Unterstützung der Vereine bauen.“ Nach 28 Jahren trifft sich hier nun schon die zweite Generation kleiner Königsteiner zu Spiel und Spaß, was manchmal zu lustigen Begegnungen bei den Erwachsenen führte, die sich an den Besuch dieses Festes in ihrer eigenen Kindheit erinnerten.

Was zum Schluss noch fehlte und den kleinen Aktiven unter den Nägeln brannte, war die versprochene Überraschung für alle Mühen und den riesigen Spaß, den sie an diesem Nachmittag hatten. Diese entpuppte sich als leckere Eiscreme nach Wahl, gesponsort von Norbert Hees Immobilien und verteilt von seinen netten Töchtern Sophia und Lisa. Zum Glück mancher kleiner müder Krieger beharrten die netten Damen nicht darauf, dass alle Aktionen an diesem Nachmittag „abgearbeitet“ waren, bevor sie den verdienten Lohn in Form einer Eiscreme herausrückten. Die Kinder beendeten diesen schönen Nachmittag sichtlich glücklich und so mancher verabschiedete sich mit einem kräftigen Sprung in eine der zahlreichen Pfützen, was die Umstehenden weniger glücklich schauen ließ – sei´s drum – Hauptsache es machte Spaß!

Pflanzaktion mit Ingrid Haub

Da sag noch einer, Jungs wären nicht modebewusst - Loris mit Mama beim Nageldesign

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