Kinderdorf der „Herzen“ beeindruckt liberale Senioren

Beim Überreichen der Spenden und Geschenke an die Helferinnen des Kinderdorfes gab es ein großes Hallo, denn Helferin und Gratulant kommen beide aus Steinbach.
Foto: privat

Königstein (kw) – Zur Tradition der FDP gehört es seit vielen Jahren, dass der Vorsitzende der Liberalen Senioren Hessen, Dr. Wolfgang Tischler, jährlich eine globale Studienreise anbietet. Die Einladung richtet sich dabei nicht nur an FDP Mitglieder, sondern auch an Interessenten gleich welcher politischer Couleur deutschlandweit.

Die besuchten Länder – von Brasilien über Südafrika bis nach Nord Korea – ermöglichten jedes Jahr der Reisegruppe besondere Erlebnisse. Dieses Mal war vor Kurzem Peru das Ziel der Studienfahrt. Die Reise war sehr interessant – aber auch durch die große Höhe (bis 4.000 Meter) und Kälte sehr anstrengend. Neben den touristischen Höhepunkten des besuchten Landes – neben dem Titicaca See, der alten Hauptstadt des Inkareiches Cusco natürlich Machu Picchu – bilden auch immer besondere Besuche und spezielle Einladungen einen Höhepunkt.

So wurde die Gruppe in Lima vom deutschen Botschafter in Peru, Jörg Ranau, zu einem Gespräch mit Beantwortung ihrer vielen Fragen empfangen. Zum Abschied lud Botschafter Ranau alle ein, ihn doch im nächsten Jahr auch in seiner neuen Botschafterstelle in Riad zu besuchen.

Anschließend wurden die Touristen von der Geschäftsführerin der Deutsch-Peruanischen Industrie- und Handelskammer, Antje Wandelt, zu einem Vortrag empfangen. Später besuchte man gemeinsam ein Restaurant in dem die ausgezeichnete peruanische Küche überzeugte. Zu aller Überraschung erfuhren die Gäste, dass Peru weltweit über die meisten Drei-Sterne-Köche und auch Drei-Sterne-Restaurants verfügt.

Den absoluten Höhepunkt der Reise stellte jedoch der Besuch des Kinderdorfes „Herzen für eine Neue Welt“ in der abgelegenen Region im Chicon-Tal dar. Dieses 1998 von (überwiegend) Königsteinern gegründete Kinderdorf für 200 benachteiligte Kinder, insbesondere Mädchen, mit einem Schulnetzwerk von 14 Schulen und weiteren sozialen Einrichtungen, ist ein einmaliges soziales Projekt in Peru.

Besonders zu erwähnen ist, dass das Projekt durch 15 junge Freiwillige, acht Damen und sieben Herren, aus ganz Deutschland jeweils für ein Jahr im entwicklungspolitischen Freiwilligendienst unterstützt wird. Die Nachfrage an diesem Sozialjahr in der Abgeschiedenheit der Anden ist riesengroß. Jährlich gibt es ein großes Auswahlverfahren, in welchen die 15 Freiwilligen ausgesucht werden. Die Abiturienten müssen Spanisch sprechen können und über eine stabile Gesundheit verfügen.

Eine große Überraschung erlebten die Besucher bei der Übergabe ihrer Spenden und Geschenke: Unter den jungen deutschen Abiturientinnen, die sie empfingen, war eine Einwohnerin derselben Stadt wie einer der Reiseteilnehmer, nämlich aus Steinbach im Main-Taunus-Kreis. Sie und sein Sohn hatten sogar dasselbe Gymnasium besucht.

Nach der Rückkehr versuchen die FDP-Senioren nun mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, in Deutschland weitere Unterstützer für dieses einmalige soziale Projekt zu finden.

Und wie der Erfolg zeigt, sind ihnen dabei die großen Netzwerke der Senioren eine bedeutsame Hilfe.



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