Unser Leser Günter Kalich, Königstein, Mitglied des Fördervereins Kurbad, plädiert für die Sanierung des Kurbades.
Was macht die ALK ohne das Kurbad? Sie muss die Schuld für die finanzielle Situation der Stadt auf andere wichtige Einrichtungen schieben. Etwa auf das Haus der Begegnung, eine wichtige Königsteiner Einrichtung und von der ALK befürwortet, mit Verdopplung der Baukosten und einjähriger Verzögerung bis zur Eröffnung. Der jährliche Betriebskostenzuschuss wird sicher schon heute den des Kurbades überschreiten. Da ist das Freibad, die Stadtbibliothek – alles bedeutende Einrichtungen – die allerdings jährlich mit hohen Kosten zu Buche schlagen. Ganz abgesehen vom Königsteiner Krankenhaus. Auf das alles wollen wir nicht verzichten!
Aber für alles wird immer wieder das Kurbad als der „Schuldige“ dargestellt, eine Einrichtung mit jährlich 170.000 Gästen, die sich seit über 37 Jahren ohne eine Sanierung oder einen technischen Defekt am Markt behaupten konnte.
Es wird Zeit, dass sich die Königsteiner Politik mit Kur und Tourismus als wichtigstem Wirtschaftszweig der Stadt beschäftigt und seine Bedeutung anerkennt. Wir haben fünf hervorragend ausgelastete Kliniken, die zusammen mit zwei Fünf-Sterne-Plus-Hotels, dem Tagungszentrum KTC und weiteren Hotels und Vermietern für rund 250.000 Übernachtungen pro Jahr sorgen. Da gibt es zwei Burgen, den Heilklima-Park Hochtaununs, den Kurpark, das Naherholungsgebiet Woogtal, ein Freibad, das Kurbad und zahlreiche gastronomische Einrichtungen. Insgesamt sorgt dies für viele Arbeitsplätze in der Stadt und für eine bedeutende Wirtschaftskraft. Dieses bedeutende Thema wurde in den letzten Jahren nicht einmal in der Stadtverordnetenversammlung angesprochen. Dafür diskutiert man dort über die Verlegung des Betriebshofes, die Rodelbahn am Feldberg, die Schließung des Philosophenweges oder beschließt eine unsinnige Verlegung des Reichenbaches, der seit mehr als 200 Jahren so durch die Anlage fließt.
Würde das Kurbad geschlossen, so kämen auf die Stadt hohe Kosten zu. Abfindungen, Auszahlung der bereits verkauften Mehrfachkarten und eine weitere Unterhaltung des Ruhebetriebs, einschließlich Tilgung des noch bestehenden Kapitaldienstes. Viele der Gäste des Kurbades sind auch Gäste in der Stadt. Eine Schließung wird sich auf die Grundstückspreise sowie den Wohnwert auswirken. Der Wasserpreis für die Privathaushalte wird steigen, wenn das Bad nur noch für Ruhebetrieb Wasser aus dem Netz abnimmt.
Mit einer jetzt fälligen Sanierung und Attraktivitätserhöhung im Sauna-Bereich wird das Kurbad auch in Zukunft ein Aushängeschild für den Heilklimatischen Kurort Königstein sein. Mir ist bewusst, dass die geplante Baumaßnahme am Kurbad eine Herausforderung für die Stadt Königstein ist. Aber, um es deutlich zu sagen, Kur und Tourismus sind die einzigen Wirtschaftsfaktoren der Stadt und nur mit einem attraktiven Angebot – zu dem das Kurbad gehört – kann Königstein als lebendiger Standort seine Identität und Anziehungskraft für Gäste und Bürger behalten und sogar ausbauen.