Königstein (efx) – Dunkle Anzüge, Hut, Sonnenbrille und ein poliertes Saxofon, das sofort ins Auge stach – so präsentierten sich zum diesjährigen neunten kul(-tur)inarischen Abend des Taunusgymnasiums Königstein (TGK) die Mitglieder der Big Band unter der Leitung von TGK-Lehrer Philip Kriegeskotte. Die motivierten Schülerinnen und Schüler der Big Band verzauberten mit ihrem Auftritt bereits unmittelbar zu Beginn der Veranstaltung das Publikum im Theatersaal. Dieser war, um die Worte von Organisatorin und TGK-Lehrerin Christine Antony in ihrer Eröffnungsrede aufzugreifen „zum Platzen voll“. Ihr Versprechen an das Publikum, „es hat sich gelohnt zu kommen“, sollte sich bewahrheiten. Unter der Anwesenheit vieler politischer Gäste, auch des Hochtaunuskreises, Vertretern der Schule und des Elternbeirates und unter den gespitzten Ohren von Eltern, Verwandten, Schülerinnen und Schüler, versetzte Lea Klein in Folge alle Gäste in Gänsehautfeeling. Mit ihrem Solo, und unter der musikalischen Begleitung der Big Band, präsentierte sie mit fulminanter Stimmgewalt den Klassiker „The Look of Love“, ehemals im Jahr 1967 von Burt Bacharach komponiert. Damit alles im rechten Licht erschien und ihr Beitrag auch in den hinteren Reihen des Auditoriums bestens gehört werden konnte, hatten die Jungs der Ton und Technik AG, allesamt Schüler des Taunusgymnasiums, den ganzen Abend die Kontrolle über sämtliche Regler und Schalter und zauberten im Hintergrund für alle Auftritte die richtige Atmosphäre.
Sehr musikalisch und dem Soul verschrieben, bot Isabell Büttner, unter der stimmlichen Begleitung von Lea Klein und Jasmin Steinmetz, die die Backvocals übernahmen, einen besonderen Hörgenuss mit ihrer Interpretation des Titels „Something‘s got a hold on me“ von Etta James. Dabei bewiesen alle drei Mädchen ihr stimmgewaltiges Temperament und präsentierten routiniert ihr Können. Kein Wunder, sind sie doch schon viele Jahre fest in dem von Christine Antony zusammengestellten Programm verankert. Damit auch in diesem neunten Jahr der Veranstaltung wieder kulturelle Abwechslung auf dem Programm zu finden war, bekannte die Organisatorin: „Ich habe immer mal an den Klassenzimmertüren gelauscht und wir haben so viele Talente. Ich hoffe die Auswahl kann Sie überzeugen.“ Das tat sie dann auch, denn den Gästen bot sich ein bunter Regenbogen an unterschiedlichsten, kreativen Darbietungen. Die Klasse 5e, unter der Leitung ihrer Französischlehrerin Sibylle Menz, verzauberte die Zuschauer mit dem Theaterstück „La belle au bois dormant“, einem an den Brüder Grimm-Klassiker „Dornröschen“ angelehntes, modernisiertes Märchen in französischer Sprache. Mit klaren Stimmen und der französischen Sprache bereits durchaus mächtig, freuten sich Ida Fischer, Filippa Heppe und Mia Distelhoff, dass sie als Dornröschen, Fee und Königin ihr schauspielerisches Talent und ihre Französischkenntnisse unter Beweis stellen durften.
Das Publikum tauchte sogleich in die Darbietung ein, und bereits in den ersten Minuten hatten die kleinen Schauspieler alle Herzen auf ihrer Seite. Die gute Stimmung steigerte sich im Laufe des Abends und auch Tanzliebhaber kamen auf ihre Kosten. Helen Dawson, ehemalige Abiturientin des Taunusgymnasiums, hat sich bereits seit Kindesbeinen dem Stepptanz verschrieben und nutzt die freie Zeit neben dem Studium, um jüngeren Tänzerinnen und Tänzern ihre Erfahrung weiterzugeben. Sie trainierte gemeinsam mit Freundin Isabelle Hunkel für den kul(-tur)inarischen Abend eine Gruppe Schülerinnen, die mit viel Rhythmusgefühl das Publikum stepptänzerisch in ihren Bann zog. Dass klassische Streichinstrumente und Popmusik sich gegenseitig nicht ausschließen, bewiesen die Musiker des Streichorchesters. Der Popsong „Viva la Vida“ von Coldplay wurde vom Orchester musikalisch perfekt interpretiert. Den talentierten Brüdern Linus und Lugh Dittmer gelang es an Bratsche und Cello, Tradition und Moderne musikalisch zu verbinden.
Dass am kul(-tur)inarischen Abend des Taunusgymnasiums auch die Kulinarik nicht zu kurz kam, zeigte sich spätestens beim Betreten der Mensa. Kanapees und Häppchen, von den Müttern des „WOBs“, dem World of Breakfast, der Mütterinitiative zur gesunden Frühstücksernährung der Schüler, waren appetitlich zubereitet und auf modernen Schälchen angerichtet. Liebevoll dekorierte Tische und Kerzenlicht zauberten eine wundervoll romantische Stimmung.
Zwischen den diversen kulturellen Vorstellungen nutzten Eltern die delikaten Angebote, um sich zu stärken, während der Duft schmackhafter Quiches die Räume des Taunusgymnasiums durchzog.