Shakespeares Sommernachtstraum, originell inszeniert an der BNS

Umjubelter Sommernachtstraum der Theatergruppe der BNS zum Sommerausklang.

Foto: Krüger

Königstein – Die Mittelstufen-Theater-AG der Bischof-Neumann-Schule begeisterte das Premierenpublikum am vergangenen Mittwoch mit einer an komödiantischen Eindrücken reichen Inszenierung der wohl bekanntesten Komödie des englischen Dramatikers William Shakespeare. Sein Sommernachtstraum besteht im Wesentlichen aus vier Handlungssträngen: Die Herrscherhochzeit, die aristokratischen Liebeswirren, die Intrigen der Feenwelt und das „Stück im Stück“ der Handwerker. Dabei sind die unterschiedlichen Welten der Aristokratie, des einfachen Volkes und der Zauberwesen auf märchenhafte Weise miteinander verwoben. Für eine Schauspieltruppe, die sich an die Inszenierung des Sommernachtstraums wagt, ist es eine zentrale Herausforderung, diese zauberhafte Atmosphäre durch das Ineinandergreifen dieser verschiedenen Welten und Realitätsebenen zu erzeugen.

Mit überraschend lauter Musik polterte die Handwerkertruppe auf die Bühne und unterbrach dadurch den Streit zwischen dem heißblütigen Demetrius und dem in die gleiche Frau verliebten Lysander. Das Stilmittel „Theater im Theater“ nutzend ließ die Truppe ihre Spielfreude aufs Publikum überspringen. Weder raffiniert designte Kostüme noch ein spannungsreiches Bühnenbild oder eine kunstvolle Lichtexplosion unterstützten die jungen Schauspieler bei der Schaffung der gewünschten Zauberwald-Atmosphäre. Einzig das facettenreiche Spiel aller Darsteller sowie ein projiziertes Abbild eines Waldes auf der Bühne neben einer mit künstlichem Blattgrün behängten Arbeitsleiter halfen der jungen Theatergruppe, die einzelnen Welten atmosphärisch darzustellen. Eine glanzvolle Leistung zeigte dabei Puck (gespielt von Theodor Dransfeld). Als Assistenzelfe vom Elfenkönig Oberon tänzelte er wie aufgedreht leichtfüßig über die Bühne und überzeugte das Publikum vom schalkhaften Wesen eines übermütigen Koboldes, dessen gedankenloses Verteilen von aphrodisierendem Pflanzensaft zu den Irrungen und Wirrungen der Liebenden im Zauberwald führte. Zusätzlichen Unterhaltungswert verlieh der straffen Aufführung die von den Handwerkern dargestellte Tragödie von „Pyramus und Thisbe“. Das humorvolle Schauspiel der Darsteller war überzeugend komisch. Herausragend war hier Michael Tryfon als Thisbe, der mit heller fiebsender Mädchenstimme und grellem Make-up seiner tragischen Figur eine originelle Komik verlieh.

Doch allen Darstellern gebührte großes Lob, ebenso der verantwortlichen Lehrerin Erika Höhler, die mit unermüdlicher Unterstützung ihres Regie- und Workshop-Teams diese Inszenierung ermöglichte und dafür sorgte, dass die Verwicklungen der Handlung der Unterhaltung des Publikums nicht im Wege standen. Die Entführung in die Traumwelt einer heißen Sommernacht ist dem jungen Theaterensemble hervorragend gelungen und erntete lang anhaltenden Applaus.



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