Königstein (el) – SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Villmer feierte am Dienstag dieser Woche einen runden Geburtstag – seinen fünfzigsten. Anlass genug, das bisherige politische Engagement des Königsteiners mal näher in Augenschein zu nehmen und den Menschen dahinter kennenzulernen.
Königsteiner Woche: 50 – zum Bilanzziehen zu früh, aber was bedeutet der Geburtstag für Sie persönlich?
T. Villmer: Zum Bilanzziehen ist es noch zu früh. Ich bin gesund, habe Spaß am Leben, bin glücklich mit meiner Familie und Freunden.
Königsteiner Woche: Was treibt Sie als Politiker an? Gab es ein Schlüsselerlebnis in der Jugend?
T. Villmer: Ich fühle mich dem Heimatort verbunden. Durch meine persönlichen und beruflichen Erfahrungen kann ich mich bei der Gestaltung und Weiterentwicklung unserer Stadt einbringen, wenn dies eine Mehrheit findet.
Königsteiner Woche: Wo hat sich die SPD mit Ihnen als Fraktionsvorsitzenden hin entwickelt, wo will man noch hin?
T. Villmer: Die aktuellen Probleme unserer Kommune haben wenig mit klassischem Parteidenken zu tun. Die Problemfelder sind übergreifend, aus den Bereichen Finanzen, Bauen und Sozialpolitik.
Um erfolgreich im Sinne der Bürger einzelne Aufgaben anzugehen, ist eine Zusammenarbeit mit allen im Parlament vertretenen Gruppen vernünftig und wird von mir bevorzugt.
Nur dadurch konnten wir gemeinsam Projekte wie Kindergarten-Neubau, Vereinsheim 1. FCK und Planungen für Kaltenborn III, Schneidhain Sportplatz auf den Weg bringen.
Die Zusammenarbeit mit den meisten Fraktionsvorsitzenden im Parlament funktioniert gut und man kann sich „in die Augen schauen“.
Königsteiner Woche: „Königstein ist finanziell nicht mehr handlungsfähig“…das haben Sie vor der letzten Kommunalwahl gesagt...inwiefern trifft diese Aussage heute noch für Sie zu? Von welchen Sparmaßnahmen verspricht sich die SPD viel?
T. Villmer: Meine Prognose im letzten Wahlkampf zur Kommunalwahl hat sich bestätigt, leider. Dies liegt zum einen an Einflüssen von außen, zusätzlichen Aufgaben von Bund und Land, zum anderen am fehlenden Mut, Ausgaben zu reduzieren. Sehr kritisch sehe ich die Verlagerung des geplanten neuen Betriebshofes an den Kaltenborn, weil diese Investition in Summe zirka 3,5 Mio. Euro ein Luxus ist, den wir uns so nicht leisten sollten. Leider stehen wir als SPD mit dieser Einschätzung alleine da, die Folgen für diese Investition werden aber alle Bürger übernehmen müssen.
Königsteiner Woche: Der nächste runde Geburtstag…und Thomas Villmer ist immer noch Fraktionsvorsitzender?
T. Villmer: Nein, sicher nicht. Wir haben eine gut aufgestellte Partei in Königstein und junge Mitglieder mit neuen Ideen. Bis zum nächsten runden Geburtstag kann ich dann gerne mit Rat zur Verfügung stehen, wenn dies gewünscht wird.