Ja, es war ein echter Fuchs!

Ja, es war ein Fuchs

Königstein (hhf) – Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den letzten Tagen Ihren Augen oder gar Ihren Freunden nicht getraut haben, dann sollten Sie jetzt entweder den Termin beim Optiker absagen oder einen Gütetermin mit Ihren Bekannten vereinbaren. Es war nämlich nicht Baron Münchhausen – und auch kein tollwütiges Tier – das Ihren Weg gekreuzt hat, sondern vielmehr Familie Niggemeyer mit „Lady Fox“. Rolf ist Naturfotograf und Fledermausexperte im Kreis Mettmann, Monika ist Biologin und der Fuchs ist eine Fähe. Alle drei wohnen in Haan bei Düsseldorf und erkunden zur Zeit den Taunus – mit dem Wohnmobil, weil Füchse so selten in ein Hotel dürfen. Da „Lady Fox“ regelmäßig in Schulen und Kindergärten verkehrt, als Botschafterin für Wildtiere, kommt sie gut mit Menschenmengen klar und fand zuletzt beim „1. Königsteiner Rio-Festival“ sowie beim italienischen Abend im Rahmen des „Oberhöchstädter Sommers“ ein großes Fanpublikum. Obwohl sogar eine „Lizenz für die gewerbliche Zurschaustellung“ vorliegt – neben Ausnahmegenehmigung zur Haltung von Wildtieren und anderen behördlichen Finessen – steckt nicht etwa eine Zirkusgeschichte hinter der Zähmung der Fähe, sondern ein Autounfall. 2013 war die Welpe im Allgäu von einem Auto schwer verletzt worden, ihre Mutter starb dabei. Eine Verwandte der Niggemeyers vermittelte damals das Tier, um es als zuständige Jägerin nicht erschießen zu müssen. Heute lebt „Lady Fox“ (nach „Foxy Lady“ von Jimi Hendrix) im Wintergarten, schläft manchmal sogar im Ehebett, ernährt sich von Hundefutter und benutzt das Katzenklo. Ganz artgerecht ist das sicher nicht, aber allemal besser als der frühe Tod in freier Wildbahn. Ganz offensichtlich hat die Füchsin sogar ihren Spaß am zivilisierten Leben. Übrigens: Wer Foxy schreiben will, kann dies per E-Mail tun: rotfuchsfoxy[at]yahoo[dot]de.

Manchmal gibt einem das Schicksal eine zweite Chance: Rolf Niggemeyer und seine Füchsin „Lady Fox“ durchstreiften Königstein zwar ungeknipst, begegneten dem Fotografen aber einige Tage später auf der Saalburg wieder.
Foto: Friedel



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