Falkenstein (nd) – Der „Tag der Feuerwehr“ wird in Falkenstein bereits seit Jahrzehnten gefeiert und erfreut sich großer Beliebtheit. Ausrichter ist seit jeher die Freiwillige Feuerwehr Falkenstein. Obwohl am Sonntag vor einer Woche ausnahmsweise für die vergangenen Wochen der ein oder andere Regentropfen vom Himmel fiel, waren zahlreiche Besucher gekommen, um in gemütlicher Runde das Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen zu genießen.
Die Freiwillige Feuerwehr Falkenstein blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde sie bereits vor 131 Jahren und noch heute kann man in der Brandwache Materialien aus dieser Zeit bewundern. In ausgezeichnetem Zustand steht dort die erste Löschpumpe der Falkensteiner Wehr. Die hochwertige Handdruckspritze aus Kupfer und Holz ist mindestens so alt wie die Feuerwehr selbst. Auch die erste Motorpumpe der Brandschützer ist noch vorhanden. Diese stammt aus dem Jahr 1929 und wurde mit Benzin betrieben. Interessierte Besucher bekamen eine kostenlose Führung durch die große Brandwache. Neben den historischen Pumpen war dort auch eine alte Atemmaske (um 1900) ausgestellt. Wie die anderen Ausrüstungsgegenstände zeigte sie, dass die Brandbekämpfung früher noch aufwendiger war, denn die Maske ist mit einem Blasebalg ausgestattet, der von Hand betätigt wurde.
Gyros schnell ausverkauft
Dass der „Tag der Feuerwehr“ gut besucht war, zeichnete sich auch darin ab, wie schnell das Mittagessen ausverkauft war. Um nicht die obligatorischen Bratwürstchen anzubieten, hatten sich die ehrenamtlichen Brandschützer etwas Besonderes einfallen lassen. In diesem Jahr gab es Gyros, doch bereits um 14 Uhr war alles aufgegessen. Zum Glück gab es danach noch leckere Kuchen. Diese wurden der Feuerwehr aus den Reihen der Falkensteiner Bürger gespendet und wurden für eine kleine Spende „verkauft“. „Einige Besucher kommen extra wegen des Mittagessens“, erklärte Wehrführer Ulrich Hofmann. Während sich die Erwachsenen an einem kühlen „Ebbelwoi“ erfreuten, belagerte der Nachwuchs die mächtigen Feuerwehrfahrzeuge. Die größte Freude war es, einmal auf die Hupe zu drücken. Mit einem Schlauch auf die Spritzwand zu zielen, stand bei den kleinen Besuchern ebenfalls hoch im Kurs.
Nahbare Werbung mit Erfolg
„Wir feiern das Fest vor allem, um uns der Bevölkerung zu zeigen“, so Ralf Schneider, erster Vorsitzender des Vereins. Ein Konzept mit Erfolg, denn jedes Jahr kommen neue passive Mitglieder dazu und glücklicherweise ab und an auch aktive Mitglieder. Vor allem für die Jugendfeuerwehr ist der Nachwuchs wichtig, schließlich werden daraus die Brandschützer von morgen. Doch auch die passive Mitgliedschaft ist nicht zu vernachlässigen, denn über die Mitgliedsbeiträge werden wichtige Anschaffungen bezahlt. So konnten zwei der insgesamt vier Fahrzeuge zu 100 Prozent über den Verein finanziert werden. Darauf sind die Falkensteiner Feuerwehrmänner und -frauen sehr stolz.
Im nächsten Jahr wird es trotzdem Zeit für ein neues Fahrzeug. „Wir hoffen auf das erste Quartal“, erklärte Wehrführer Hofmann. Das neue Staffellöschfahrzeug (StLF) wird zwei ältere Fahrzeuge aus den Jahren 1984 und 1989 ersetzen. „Wenn das neue Fahrzeug da ist, heißt es erstmal: üben, üben, üben“, erzählte Ralf Schneider. Im Einsatz werde schnelle Hilfe benötigt, da müsse man den neuen Wagen in- und auswendig kennen.
Der Stellenwert freiwilliger Wehren zeigt sich auch statistisch – von einer Million Feuerwehrangehörigen sind fast 97 Prozent in einer Freiwilligen Feuerwehr tätig. In nur rund 100 der 2054 Städte in Deutschland gibt es überhaupt eine Berufsfeuerwehr. Die Einsätze der ehrenamtlichen Brandbekämpfer beschränken sich dabei nicht auf das Löschen von Bränden. Bei Verkehrsunfällen, umgestürzten Bäumen und anderen kurzfristig auftretenden Problemen sind sie ebenfalls im Einsatz.
So war die Freiwillige Feuerwehr Falkenstein am „Tag der Feuerwehr“ ebenfalls in Bereitschaft. Für den Fall der Fälle blieben die Brandbekämpfer lieber nüchtern, schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass es während des Festes zum Einsatz kommt. Vor zwei Jahren rückten die Einsatzkräfte zu einem Wasserrohrbruch aus, derweil die Besucher entspannt weiterfeierten.
Unter dem Motto „Jetzt FeuerwEhrenbürger werden“, sucht die Freiwillige Feuerwehr Falkenstein neue Mitwirkende. Sowohl passive als auch aktive Mitglieder sind stets willkommen. Weitere Informationen unter: www.feuerwehr-falkenstein.org