Pflanzen für die Zukunft: Heimatverein forstet auf

Falkenstein (kw) – Gemeinsam anpacken und einen aktiven Beitrag zur Wiederbewaldung im Taunus leisten – mit diesem Ziel sind Mitglieder des Heimatvereins Falkenstein und einige Unterstützer am Parkplatz Schardtwald in Falkenstein aufgebrochen und haben dabei dem Nebel und nasskalten Wetter getrotzt. Ziel war eine Fläche, am sogenannten 300-Meter-Weg gelegen, die seit einiger Zeit brachliegt. Aufgrund des steinigen Bodens sowie der Exposition stellt sich hier keine Naturverjüngung ein. „Aufgrund der exponierten und damit windanfälligen Lage auf etwa 600 Metern über NN und des trockenen, steinigen Untergrunds sind schlechte Rahmenbedingungen gegeben, damit der Wald den eigenen Wiederbewaldungsprozess selbst in Gang setzen kann“, führt Carolin Pfaff, Forstamt Königstein, Revierleitung der Revierförsterei Kronberg, aus.

Zuvor fand sich auf der aufzuforstenden Fläche ein geschlossener Fichtenwald, der dem Treiben des Borkenkäfers die letzten Jahre zum Opfer gefallen war. Für die Wiederbewaldung entwickelte Carolin Pfaff ein neues Konzept, welches den Gegebenheiten vor Ort Rechnung trägt. Mit einer Kombination aus den heimischen Arten Vogelbeere, Mehlbeere und Birke wurden besondere Arten ausgewählt, die als Pionierbaumarten schnell wachsen, ökologisch wertvoll sind und den trockenen und steinigen Boden zügig wieder beschatten. Es entsteht ein sogenannter Vorwald, der weiteren Baumarten die Möglichkeit bietet, sich unter dem Schirm der gepflanzten Bäume zu etablieren. Aus diesem Grund wurde eine Pflanzung in Nestern mit einem weiten Pflanzabstand gewählt. Die Setzlinge und Wuchshüllen wurden über Spenden an den Heimatverein Falkenstein finanziert. „In den Fokus unserer Vereinsarbeit rückte die Wiederaufforstung durch den mittlerweile ausgeschiedenen Vorstand Peter Majer-Leonhard, der bereits vor einigen Jahren den Anstoß zu diesem Projekt gab.“ Damit eine solche Baumpflanzaktion auch sicher vom Vereinszweck umfasst wird, wurde die Satzung im Rahmen der Mitgliederversammlung im Jahr 2022 entsprechend ergänzt. Als schließlich mit HessenForst eine taugliche Fläche gefunden war, stand der Aktion nichts mehr im Wege. „Umso mehr freuen wir uns, dass die erste Baumpflanzaktion des Heimatvereins nun stattfinden konnte“, resümiert Christian Trabert als Schriftführer des Vereins und Koordinator der Aktion. „Für viele Bürger Falkensteins, aber auch der Umgebung, bieten die Wanderwege am Altkönig einen Ausgleich zum Berufsalltag. Damit die Natur uns das bieten kann, müssen wir als Bürger auch etwas zurückgeben. Mit der Förderung der Renaturierung tragen wir so zum Erhalt unserer Heimat bei.“ Daneben bewirkt die Aufforstung eine Verbesserung des ökologischen Mikroklimas, wodurch die Fläche eine erhebliche Aufwertung erfährt. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Schattenbildung und der Erosionsschutz durch die Wiederbewaldung, sodass für eine andauernde Fruchtbarkeit des Bodens gesorgt ist.

Insgesamt konnten bei der ersten Aktion nach Anweisung durch das Team um Carolin Pfaff gut 250 Setzlinge gepflanzt werden, was bei den unwirtlichen Witterungsbedingungen und angesichts kurzfristiger krankheitsbedingter Ausfälle als Erfolg gewertet werden kann. Die Schäden im Gebiet der Aufforstung sind so weitreichend, dass eine Wiederauflage der Aufforstungsaktion schon avisiert wird. Über tatkräftige Unterstützung in finanzieller wie personeller Form freut sich der Verein sehr. Informationen können der Vereinshomepage www.heimatverein-falkenstein.de entnommen werden.



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