Schöne Aussicht – der Lipstempel feiert 50-jähriges Jubiläum

Foto: Scholl

Falkenstein (gs) – Wer von Falkenstein aus einen der Waldwege – in direkter Verlängerung des Scharderholwegs – in Richtung Fuchstanz einschlägt, der kommt nach ca. 15 Minuten Wegstrecke am Lipstempel vorbei.

Der Aussichtsturm steht auf 606 Metern Höhe – etwas abseits des direkten Weges – auf dem Döngesberg und eröffnet seinen Besuchern einen wundervollen Blick in die Ebene mit einer Sicht auf die Orte Bad Homburg v.d.H., Kronberg und Falkenstein sowie über den Flughafen bis nach Wiesbaden und Bad Schwalbach.

Der Heimatverein Falkenstein hatte am vergangenen Wochenende das diesjährige Jubiläum des Lipstempels zum Anlass genommen, auf diesen einmaligen Aussichtsturm aufmerksam zu machen und damit einen mehr als würdigen Ausgleich für das in diesem Jahr ausgefallene Seefest gefunden.

Shuttle-Service

Die schöne Aussicht vom Lipstempel kommt natürlich nicht von „ungefähr“, so dass der Aufstieg zum Lipstempel auch einige steile Wegabschnitte aufzuweisen hat. Damit wirklich alle Bürgerinnen und Bürger an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen konnten, hatte der Heimatverein Falkenstein einen Shuttle-Service mit Privatwagen eingerichtet, der in dieser Form auch vom Forstamt gerne genehmigt wurde. Das Angebot fand viel Anklang bei den weniger mobilen Gästen, so dass sich die am Lipstempel aufgestellten Bierzeltgarnituren rasch füllten. Das Wetter war ideal für einen Waldspaziergang, und Eva Maria Dorn, 1. Vorsitzende des Heimatvereins Falkenstein, begrüßte jeden Gast der Jubiläumsfeierlichkeit persönlich mit einem Gläschen Sekt.

Geschichte

Direkt vor Ort gab es für die geschichtsinteressierten Besucherinnen und Besucher allerlei zum Lipstempel zu erfahren. Neben einigen alten Aufnahmen des „ursprünglichen“ Turmes zauberte Martin Hölscher einen Zeitungsartikel aus der Tasche, der den Bau des „neuen“ Turms zeigte – waren sein Vater und damit das Familienunternehmen doch maßgeblich am Bau des heute bestehenden Turms beteiligt.

Hedwig Groß, 1. Vorsitzende des Taunusklubs e.V. Königstein, konnte mit ihrem kurzen Vortrag ebenfalls etwas Licht in die Geschichte des Aussichtsturmes bringen. Bereits im Jahr 1895 wurde an der Stelle des heutigen Turmes auf Initiative des Taunusklubs ein Aussichtsturm gebaut. Seinen Namen „Lipstempel“ verdankte der Turm damals wie heute dem langjährigen Vorstandsmitglied des Taunusklubs, August Lips, der im Auftrag des Wanderklubs damals maßgeblich für die farbige Wegmarkierung und Beschilderung der Wanderwege im Taunus verantwortlich war. Mit der Benennung des alten Turms wollte man sein großes Engagement auf diesem Gebiet ehren. Allerdings war nach Beendigung des Krieges von dem 1895 gebauten hölzernen Turm nicht mehr viel übrig, so dass vor ca. 50 Jahren vom damaligen Kur- und Verkehrsverein Falkenstein (Vorläufer des Heimatvereins Falkenstein) der Entschluss gefasst wurde, den Turm an alter Stelle neu aufzubauen. In den vergangenen fünfzig Jahren hat der Lipstempel die eine oder andere Modernisierung und Renovierung hinter sich gebracht, die auch finanziert werden wollte. Allein im Jahr 2018/19 investierte der Heimatverein Falkenstein 8.000 Euro in die Restaurierung des beliebten Ausflugzieles.

So steht der als Lipstempel bekannte Aussichtsturm an exponierter Stelle auf direktem Weg zum Fuchstanz und lädt Jung und Alt zu einer Rast und einem wunderbaren Blick in die Ebene ein.

Jubiläumsfeier

Am Samstag wurde das Turmjubiläum nun bei schönstem Wanderwetter gefeiert. Die Stimmung an den Bierzeltgarnituren war bestens und die Gäste konnten sich an kleinen Köstlichkeiten erfreuen. Ein großes „Hallo“ hier und ein freundliches Schulterklopfen dort – man rückte zusammen und machte dabei auch Platz für den einen oder anderen Wanderer, der des Weges kam und sich über das herzliche Willkommen freute.

Christian Trabert, Schriftführer des Heimatvereins Falkenstein e.V., freute sich, von der im Herbst anstehenden Aufforstungsaktion des Vereins berichten zu können. In direkter Nachbarschaft des Döngesberg mit dem Lipstempel wird der Heimatverein im Oktober die Aufforstung eines ca. drei Hektar großen Waldstücks finanzieren und tatkräftig unterstützen. Der Vereinszweck wurde neu in die Statuten aufgenommen, da der Heimatverein, der mittlerweile auf eine 145-jährige Tradition zurückblicken kann, sich auch in der Verantwortung für die Erhaltung der Natur rund um Königsteins höchstgelegenen Ortsteil sieht.



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