Königstein (kw) – Eine gute Saison im Tabellenmittelfeld der A-Junioren-Verbandsliga wollte die U18 des 1. FC-TSG Königstein am vergangenen Samstag mit einem Heimsieg abschließen. Gegner am letzten Spieltag war der sich auf einem Abstiegsplatz befindende VfR Groß-Gerau, für den es noch um den Klassenerhalt ging.
Die Kreiselkicker liefen die Gäste schon in der Anfangsphase hoch an. Groß-Gerau wusste sich meistens nur mit langen Bällen zu helfen, die in der Regel bei der Königsteiner Hintermannschaft landeten. Folglich hatten die Gastgeber deutlich mehr Ballbesitz und konnten sich in der 11. Minute die erste Großchance der Partie herausspielen: Nach einem Steilpass von Ilias Daaou scheiterte Sergio Gomez am Gästetorwart Luc Peer, bevor Maximilian Preisendörfer mit seinem Nachschuss nur einen Groß-Gerauer Verteidiger traf. Drei Minuten später verfehlte ein abgefälschter Schuss von Renat Shuplyk aus der zweiten Reihe knapp den linken Pfosten. Auf der Gegenseite konnte sich kurz darauf zum ersten Mal der Königsteiner Torwart Ilyas Wimmer bei einem Flachschuss von Mohamed Lamkadmi ertmals auszeichnen (20.). Der VfR kam nun besser ins Spiel und hatte zusätzlich etwas Glück, als ein Körperkontakt von David Mußeleck gegen Erin Shala im Königsteiner Strafraum vom Schiedsrichter als Foul gewertet wurde. Den Elfmeter verwandelte Lamkadmi (27.).
Königstein antwortete schnell: In der 34. Minute zog Gomez von links in die Mitte und legte nach rechts zu Gebeyehu Filfil ab, der mit einem Flachschuss ins lange Eck den Ausgleich erzielte. Mit dem 1:1 ging es auch in die Kabinen.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste. In der 51. Minute konnte Wimmer mit einer starken Parade gegen Viktor Barac die Gastgeber noch vor einem erneuten Rückstand bewahren. Sieben Minuten später war aber auch der Königsteiner Schlussmann machtlos, als Felix Schäfer nach einer Flanke von rechts komplett frei am langen Pfosten zum 2:1 für die Gäste einköpfte.
Die Gäste dominierten in dieser Phase. Erschwert wurden die Königsteiner Bemühungen zusätzlich, nachdem Artom Vedmid für ein Foul im Mittelfeld eine fünfminütige Zeitstrafe erhielt (70.). Von den Kreiselkickern kamen in der Schlussphase hauptsächlich Distanzschüsse, die ihr Ziel deutlich verfehlten. Dennoch gab es in der 90. Minute nach einem schwachen Klärungsversuch der Gäste für Khayrullokh Ergashev die Riesenchance zum 2:2, sein Abschluss aus elf Metern Entfernung landete aber links neben dem Tor. In der vierten Minute der Nachspielzeit geriet dann ein Groß-Gerauer Rückpass, der zum Torwart gehen sollte, etwas zu kurz. Preisendörfer ging dazwischen und legte rüber zu Ergashev, der ins leere Tor doch noch 2:2 einschob.
Ein Fehler mit doppelten Folgen. Durch den späten Ausgleich ist der VfR Groß-Gerau aus der Verbandsliga abgestiegen. Schlimmer waren aber die unschönen Szenen und Handgreiflichkeiten während einer Rudelbildung nach dem Abpfiff, die insgesamt drei rote Karten nach sich zogen. Es ist unklar, von wem die Eskalation ausging, zwei Königsteiner wurden dabei leicht verletzt.
Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Auch die Polizei beschäftigt sich mit den Vorfällen. Im Pressedienst heißt es: „Bei einem Fußballspiel einer Königsteiner und einer Groß-Gerauer Mannschaft kam es unmittelbar nach Beendigung der Partie zu einer Gruppenbildung auf beiden Vereinsseiten. In diesem Rahmen schlug der 17-jährige Beschuldigte, ein Angehöriger des Gastvereins in Funktion des Linienrichters, mehrfach mit einer Linienrichter-Fahne in Richtung der Beteiligten der Heimmannschaft. Dabei wurden ein 18-jähriger Spieler sowie der 42-jährige Co-Trainer der Heimmannschaft leicht am Kopf verletzt. Bei Eintreffen der Polizei hatten sich die Streitenden bereits getrennt und teilweise entfernt.“
Zeugen der Tat werden gebeten, sich bei der Polizei in Königstein unter Telefon 06174 9266-0 zu melden.