8. Benefizlauf: Löwinnen machen sich stark für Special Olymics Hessen

Constanze Angermann Foto: privat

Königstein (kw) – Der vom Lions Club Königstein Burg organisierte und vom 8. bis 16. Mai stattfindende 8. Königsteiner Benefizlauf wird zugunsten von Special Olympics Hessen e.V. (SOHE) veranstaltet und das Programm „Wir gehören dazu – Menschen mit geistiger Behinderung im Verein“, bei dem Inklusion bei Vereinen und Städten im Fokus steht, wird gezielt unterstützt.  

SOHE ist der hessische Landesverband der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und Mehrfach-Behinderung.

In Vorbereitung der großen außergewöhnlichen Sportveranstaltung hat Dr. Silke Lindenberg, PR Beauftragte des Lions Clubs Königstein Burg, ein Gespräch mit Constanze Angermann geführt.

Constanze Angermann ist seit 2019 Geschäftsführerin von Special Olympics Hessen (SOHE) und hat nach dem Studium der angewandten Sprach- und Kulturwissenschaften sowie einem Journalistik-Studium bei der Frankfurter Rundschau und dem Hessischen Rundfunk gearbeitet. Dabei hat sie sich immer ehrenamtlich engagiert: im Kinderhospizverein, im Kinderschutzbund und bei den Clown-Doktoren.

Dr. Silke Lindenberg: Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Constanze Angermann: Ich bin überzeugt, dass eine offene Gesellschaft eine starke Gesellschaft ist. Jeder Mensch gibt etwas anderes hinein. Dieser Grundidee hänge ich sehr an. In unserer Nachbarschaft lebt ein Junge mit Down-Syndrom, der mir immer wieder ein Lachen ins Gesicht bringt. Er übernachtet so gern im Wohnmobil neben dem Wohnhaus der Familie – das ist seine eigene kleine Welt. Dieser Junge nimmt mir nichts – im Gegenteil: er gibt mir etwas.

Dr. Silke Lindenberg: Was ist Ihre Vision?

Constanze Angermann: Wir möchten allen Menschen mit geistiger oder Mehrfach-Behinderung ein Sportangebot machen können. Sport heißt Spaß, etwas gemeinsam zu erreichen, Sport stärkt – nicht nur den Körper. Und ich möchte darüber hinaus, dass unsere Athleten viel mehr gehört und wahrgenommen werden. Dass das Wort von der „Teilhabe“ Realität wird, indem wir sie mit in Projekte hineinnehmen – ich wünsche mir, dass es ganz normal wird, dass wir nicht über sie, sondern mit ihnen sprechen.

Dr. Silke Lindenberg: Ihr schönster Erfolg?

Constanze Angermann: Der schönste Erfolg werden unsere nächsten Landesspiele sein: Ich freue mich sehr darauf, weil diese Spiele ganz anders aufgestellt sind, es wird ein für alle offenes, inklusives Fest, bei dem jeder mitmachen kann – sei es aus dem Verein, sei es aus einer Unified Sports-Gruppe, unsere Athleten sowieso. Ich weiß, dass ich vor Freude Tränen in den Augen haben werde.

Dr. Silke Lindenberg: Die Ausnahmeathletin von SOHE ist Svenja Schwarz, zweifache Goldmedaillengewinnerin bei den World Games in Abu Dhabi, aus Oberursel …

Constanze Angermann: Svenja holt unglaublich etwas aus sich heraus– bei ihr kann man sehen, wie stark Sport macht. Sie hat einen großen Drang, etwas auszuprobieren. Sie hat keine Angst, weil sie weiß, was sie kann, weil sie an anderer Stelle Erfolg hat. Bei Svenja beginnt die Herausforderung erst bei Nationalen Spielen. Sie braucht „Competition“.

Dr. Silke Lindenberg: World Games 2023 in Berlin – wie können wir helfen?

Constanze Angermann:Die World Games in Berlin sind Landesspiele hoch zehn, Athleten aus 170 Ländern sind dabei – alle werden im Vorfeld in Gastgebergemeinden untergebracht. Sie können eine Gastfamilie sein, beim Programm für die Gäste mitmachen. Freiwillige sind sehr wichtig; was wären wir ohne sie?! Die World Games haben Strahlkraft. Hier kann sich Deutschland sehr stark präsentieren.

Dr. Silke Lindenberg: Welchen Sport betreiben Sie?

Constanze Angermann: Neben Rudern auf dem Ergo bin ich vor allem zu Fuß unterwegs. Auch kreuz und quer durch Frankfurt, am liebsten am Main entlang; das kam mit Corona. Außerdem fahre ich leidenschaftlich gerne Fahrrad und schwimmen.

Weitere Infos und Anmeldung bis 31. März unter https://benefizlauf-koenigstein.de.



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