Königstein (kw) – Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) bedauert die Schließung des „kleinen“ Rewe an der Wiesbadener Straße. Dies sei für die Nachbarschaft, Schüler*innen und die „Siedlung“ eine traurige Nachricht. Vordergründig beruhigt scheint man dann angesichts der Presseäußerung aus dem Rathaus, dass bereits über eine Lösung verhandelt werde. Königsteiner*innen, die aktiv und interessiert das Kurstadtgeschehen verfolgen, wissen jedoch, dass dies die Standardantwort der Verwaltungsspitze zu Vorhaben ist, bei denen sich nichts bewegt. Zudem schließt der Rewe bereits am 2. Oktober. Dem Pressebericht wiederum ist zu entnehmen, dass bereits seit 2018 Verhandlungen dazu geführt werden. Ein neuer Supermarkt könne, so die Planungen, auf dem Gelände des Autohauses Marnet neben dem „kleinen“ Rewe entstehen. Dafür, so ALK-Stadtverordnete Hanne Brill, müsse Marnet aber zunächst in neue Räumlichkeiten umziehen. Diese seien an der Bundesstraße (B8) im Zuge der Entwicklung des Baugebiets „Hardtberg“ geplant. Mit dem Bau der Gewerbefläche dort könne allerdings frühestens in zwei Jahren gerechnet werden. So lange werden sich die Supermarktkunden mindestens gedulden müssen, so Brill. Einen Nahversorger an dieser Stelle unterstütze die ALK, verwundert sei man jedoch über die Äußerungen aus dem Magistrat der Stadt Königstein, dass seit geraumer Zeit mit Eigentümern und Interessenten Veränderungen im zentralen Gebiet zwischen der Siedlung und dem Königsteiner Kreisel geplant würden.
Für die ALK fügen sich diverse Puzzlestücke zu einer Neuplanung von zentralen Königsteiner Gebieten, die aus Sicht der Wählergemeinschaft nicht alleine von Verwaltungsspitze, Investoren und Grundstückseigentümern vorgenommen werden darf. Die Bürger müssten zumindest frühzeitig mit einbezogen und transparent informiert werden. Zudem müssten unabhängige Fachleute prüfen, welche Auswirkungen diese Bauvorhaben auf das Stadtbild, den Verkehr und die Umwelt haben.
Denn neben dem Gelände am „kleinen“ Rewe und dem Baugebiet Hardtberg sei in unmittelbarer Nähe von einem bekannten Königsteiner Investor geplant, den ehemaligen Sportplatz der Bischof-Neumann-Schule (BNS) in ein Baugebiet mit zahlreichen Wohnflächen umzuwandeln. Eine Fläche, die ursprünglich Marnet mit einem neuen Autohaus bebauen wollte. Und am Standort des Mercedes-Autohauses Senger, das voraussichtlich demnächst Königstein verlasse, stünden, so war aus dem Rathaus zu hören, bereits Investoren Schlange, um dort neues Gewerbe anzusiedeln.
Natürlich sei auch der ALK bewusst, dass nicht über alle Gespräche mit Interessenten, Investoren und Planern, die an der Tür des Bürgermeisters anklopfen, öffentliches Interesse bestehe. Wenn dann jedoch aus einzelnen Puzzleteilen ein völlig neues Stadtbild gebastelt werden solle, müsse das neu entstehende Bild allen Fraktionen des Stadtparlamentes und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.