Bach-Motette zu Pfingsten

Königstein (kw) – Die Reihe der Kantatengottesdienste in der Immanuelkirche Königstein findet zu Pfingsten ihre Fortsetzung mit einer der großen Motetten von Johann Sebastian Bach. An Pfingstsonntag, 9. Juni, erklingt im Gottesdienst um 10 Uhr die doppelchörige Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (BWV 225). Es singt das Vokalensemble Königstein unter Leitung von Kantorin Katharina Götz. Die Predigt hält Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer.

Die Motetten gehören zum Größten, was Johann Sebastian Bach komponiert hat, und darunter gilt wiederum „Singet dem Herrn“ als eine der Schwersten und Prächtigsten. Der Begriff Motette („mot“ = französisch für „Wort“) meint ein Werk für Singstimmen, dem ein biblischer Text oder ein Choraltext zugrunde liegt, der zeilenweise in Fugen und Imitationen verarbeitet wird. Die Tradition ihrer Aufführung wurde in der Leipziger Thomasschule durchgängig gepflegt, auch als Bachs Kantaten und Oratorien nach seinem Tod zeitweise in Vergessenheit gerieten.

Im Eingangsteil von „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (Psalm 149) entspinnt sich das Netz der acht Stimmen, wobei einer der beiden vierstimmigen Chöre kurze „Singet“-Rufe, der andere ein Geflecht aus langen Melismen intoniert. Zu den wiederholten „Singet“-Rufen erklingt sodann eine kunstvolle Fuge über das Thema „Die Kinder Zions seien fröhlich über ihrem Könige, sie sollen loben seinen Namen im Reigen“.

Es folgt der Mittelteil, in dem ein Chor die Choralstrophe „Wie sich ein Vater erbarmet“ (die dritte Strophe des Gesangbuchliedes „Nun lob, mein Seel, den Herren“) anstimmt und der andere die Bittrufe der sogenannten Aria „Gott, nimm dich ferner unser an“ in den Choral einfügt. Den Höhepunkt dieses Abschnitts bildet die Vergewisserung: „Wohl dem, der sich nur steif und fest auf dich und deine Huld verlässt“.

Im dritten Teil rufen sich die Chöre einander zu „Lobet den Herrn in seinen Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!“ (Psalm 150). Mit der Aufforderung „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ vereinen sich beide Chöre im Allegro vivace zu einem Abschluss voller Glanz und Jubel.

Nach dieser großartigen Musik im Gottesdienst lädt der Förderverein Kirchenmusik e.V. im Anschluss gegen 11.15 Uhr im Adelheidsaal zu „Bistro und Musik“. Hier werden die kommenden Konzerte auch in kurzen Hörproben live vorgestellt. Es singen Kinder der evangelischen Singschule Songs aus dem Musical „Joseph – ein echt cooler Träumer“, das am darauffolgenden Sonntag in der Immanuelkirche präsentiert wird.

Die Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles geben eine Einstimmung in die Aufführung des Oratoriums „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn am 9. November um 19 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Marien. Es erklingt die dramatische Chor-Fuge „Erschüttert wankt die Erde“. Sie ist Teil eines sommerlichen Gewitters, das Haydn eindrücklich in Töne gesetzt hat. Nach den musikalischen Darbietungen ist Zeit zu Gesprächen bei kleinen Leckereien, die das Bistro-Team der Kirchengemeinde vorbereitet hat.



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