Bürgermeister im Home-Office – Ergebnisse der Rathaus-Konferenz

Bürgermeister Leonhard Helm sitzt am heimischen Schreibtisch und telefoniert und telefoniert. „Mir bleibt schon fast die Stimme weg“, scherzt er. „Sonst geht es mir gut. Es gibt keine Anzeichen irgendwelcher Symptome.“

Helm ist freiwillig seit vergangener Woche in Quarantäne, denn er hatte vor mehr als neun Tagen beruflichen Kontakt zu einer positiv auf das SARS-Cov-2 getesteten Person. Bis zum gestrigen Mittwoch wollte er in jedem Fall zu Hause bleiben, nach Redaktionsschluss der KöWo dann entscheiden, ob er – sollte er bis dahin keine Krankheitsanzeichen haben – zurück ins Rathaus geht. Geplant ist, dort ab heute wieder präsent zu sein.

„Es traf ja jetzt auch die Bundeskanzlerin. Zum Schutz von anderen und aus Rücksicht ist der Schritt einer freiwilligen Quarantäne sinnvoll und notwendig“, sagt er. Der Bürgermeister lobt sein Team im Rathaus: „Die Behörden arbeiten weiter, es gibt keinen vollkommenen Stillstand. Zwar kann nicht alles wie gewohnt bearbeitet werden, aber es funktioniert den Umständen entsprechend gut. An erster Stelle kommen natürlich die vielfachen Veränderungen, die jetzt umgesetzt werden müssen.“

Die Telefonkonferenz zum Wochenanfang aller Fachbereiche dauerte viel länger als eine Stunde und war sehr konstruktiv. Unter anderem wurden folgenden Punkte besprochen:

Sollte es bei der Stadtverwaltung zu dem dringenden Fall kommen, dass jemand ins Rathaus kommen muss, sind die Mitarbeiter jetzt durch eine Glasscheibe vom direkten Kontakt geschützt. Alle Anfragen sollten dennoch weiterhin per E-Mail oder Telefon gestellt werden, denn grundsätzlich sind die Ämter geschlossen.

Trauungen und Beerdigungen dürfen nur noch im kleinsten Kreis stattfinden. Bei Trauungen sind das die Eltern und die direkten Kinder. Beerdigungen sollten ebenfalls im engsten Familienkreis stattfinden. Die Trauerhallen sind geschlossen. Die Stadt verspricht allerdings, dass nach der Krise die Trauerhallen unentgeltlich für Trauerfeiern, die jetzt nicht abgehalten werden können, zur Verfügung stehen werden. Bei Urnenbestattungen kann die Beisetzung problemlos in die Zukunft verschoben werden.

Die verschiedenen Handwerker arbeiten im Moment nur noch einzeln im Dorfgemeinschaftshaus in Mammolshain und nicht, wie gewohnt, gleichzeitig Hand in Hand. Deshalb wird die neue Dorfschänke nicht wie geplant zu Ostern eröffnen.

Die Kinderbetreuung in den städtischen Einrichtungen ist nach den Vorgaben und in Absprache mit den betroffenen Eltern gesichert.

Die Feuerwehr ist wie gewohnt im Einsatz, hat Notfallpläne ausgearbeitet, damit immer genügend Feuerwehrleute im Einsatz sind. Dasselbe gilt für Polizei und Ordnungsamt. Die Feuerwehr hat allerdings ihre geplante Übung im Woogtal abgesagt.

Die Müllabfuhr kommt wie gewohnt zu den bekannten Zeiten in die Stadtteile. Statt „Gelber Säcke“ dürfen jetzt auch durchsichtige normale Säcke beim Verpackungsmüll zu den Abfuhrzeiten an die Straße gestellt werden. Der Wertstoffhof bleibt weiterhin geschlossen.

Das Jugendhaus ist für die Jugendlichen über eine Notfallnummer zu erreichen.

Bei den Stadtwerken läuft alles normal, die Wasserversorgung ist gesichert. Allerdings gibt es Meldungen aus dem Abwasserverband Main Taunus und Kronberg, dass die Kläranlagen mit „schlimmer Verstopfung“ reagieren, wenn zum Beispiel mehr als zwei Feuchttücher gleichzeitig oder andere feste Stoffe in die Toilette geworfen werden. Ebenfalls nicht in die Toiletten gehören Hygieneartikel, Küchenabfälle und Medikamente.

Alle Königsteiner Notfallnummern und Informationen gibt es auf der Homepage der Stadt unter www.koenigstein.de.



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