Knapp 1.550 Menschen haben an der ersten Beteiligungsphase zum Mobilitätsplan (SUMP) der Stadt Königstein teilgenommen. Damit wurde eine überdurchschnittlich hohe Beteiligung erreicht. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich vor allem mehr Sicherheit für den Radverkehr, bessere Radwege und eine kinderfreundliche Infrastruktur.
Die breite Beteiligung zeigt das große Interesse.
Zwischen März und Juni 2025 konnten Bürgerinnen und Bürger sowie alle Personen, die regelmäßig in Königstein unterwegs sind, online, per Papierfragebogen und bei Veranstaltungen ihre Einschätzungen und Wünsche zur Mobilität in Königstein äußern. Die Umfrage wurde vom Mobilitätsmanagement der Stadt Königstein konzipiert und mit Unterstützung des Verkehrsplanungsbüro plan:mobil ausgewertet. In den kommenden eineinhalb Jahren begleitet das Kasseler Büro gemeinsam mit dem Beteiligungsbüro DialogWerke aus Hamburg den Aufstellungsprozess des Königsteiner Mobilitätsplans.
Insgesamt wurden 1.539 Fragebögen ausgefüllt – ein Spitzenwert für eine kommunale Mobilitätsumfrage. Abgefragt wurden demographische Daten, die Bewertung der Qualität verschiedener Verkehrsmittel, die empfundene Verkehrssicherheit, die Erreichbarkeit alltäglicher Ziele sowie Wünsche und Bedürfnisse für die zukünftige Mobilität.
„Wir freuen uns sehr über das große Interesse, die aktive Mitwirkung und bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmenden. Das zeigt, wie wichtig den Menschen das Thema Mobilität für die Lebensqualität in unserer Stadt ist“, sagt Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko.
Zentrale Ergebnisse der Befragung
• Stärken: Besonders positiv wurden der Busverkehr (60 % der Befragten bewerteten ihn als eher gut oder gut) und die Fußweginfrastruktur bewertet.
• Schwächen: Deutlich schlechter schneidet die Radverkehrsinfrastruktur ab. Auch die Unzuverlässigkeit der Bahnverbindung RB 12 wurde vielfach kritisiert.
• Verkehrssicherheit: Rund 90 % der Befragten bewerten den Radverkehr als unsicher. Fehlende Radwege, unsichere Schulwege und stark befahrene Straßen stehen dabei ganz oben auf der Kritikliste.
• Einzelhandel: Die fußläufige Erreichbarkeit der Geschäfte wird von über 80 % der Befragten als (eher) gut bewertet. Auch mit dem Auto und dem Bus ist der Einzelhandel überwiegend gut erreichbar.
• Wohnstandorte: Am besten erreichbar ist die eigene Wohnung mit dem Auto (85 % positiv). Mit dem Fahrrad (56 %) und dem ÖPNV (52 %) zeigen sich dagegen deutliche Defizite.
Stadtteilbezogene Besonderheiten
• Stadtmitte: ÖPNV und Bahn werden positiv bewertet, Auto eher negativ
• Falkenstein: Auto- und Fußverkehr werden positiv bewertet
•Mammolshain: alle Verkehrsmittel nur durchschnittlich bis unterdurchschnittlich bewertet
• Schneidhain: ÖPNV, Fuß- und Autoverkehr positiv bewertet
Die Teilnehmenden sehen folgende Themen als besonders dringlich an:
• ‚Verkehrssicherheit Radverkehr (734 Stimmen)
• Bessere Radwege (698 Stimmen)
• Kinder- und jugendfreundliche Infrastruktur (667 Stimmen)
• Parkplatzsituation und Verkehrsführung in der Innenstadt
Bürgermeisterin Schenk-Motzko fasst zusammen: „Die Rückmeldungen sind eindeutig. Wir müssen Königstein sicherer und fahrradfreundlicher machen, ohne dabei den Autoverkehr und den ÖPNV aus dem Blick zu verlieren.”
Stimmungsbild zur zukünftigen Mobilität
• 79 % wünschen sich breite, sichere und vom Autoverkehr getrennte Radwege.
• 60 % würden häufiger mit Bus und Bahn fahren, wenn das Angebot besser wäre (Taktung, „Auf-Abruf“, Zubringerwege).
• 67 % würden häufiger Rad fahren, wenn die Infrastruktur verbessert würde.
• 53 % befürworten Tempo 30 innerorts.
• 52 % wünschen sich mehr öffentliche Ladepunkte für E-Autos.
• 74 % gehen in Königstein gerne zu Fuß.
• 48 % akzeptieren, dass Parkplätze zugunsten von Radwegen wegfallen können.
Wünsche bis 2030
Die Bürgerinnen und Bürger haben zudem klare Vorstellungen für die Zukunft:
• Radverkehr – Sichere, durchgehende Radwege bis ins Umland.
• Autoverkehr – Weniger Staus, mehr Ladeinfrastruktur, Tempo 30.
• ÖPNV – Bessere Taktung und Direktverbindungen.
• Fußverkehr – Breitere Gehwege, sichere Querungen und mehr Aufenthaltsqualität.
„Diese Ergebnisse sind für uns ein klarer Auftrag“, unterstreicht Schenk-Motzko. „Der Mobilitätsplan wird die genannten Schwerpunkte aufnehmen, um die Mobilität in Königstein nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.“
Ausblick: Königsteiner Mobilitätsforum am 31. Januar 2026
Die Ergebnisse der Mobilitätsumfrage fließen nun unmittelbar in die weitere Ausarbeitung des Mobilitätsplans ein. In den kommenden Monaten werden daraus konkrete Maßnahmen entwickelt, die anschließend erneut im Dialog mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. Interessierte sind eingeladen, sich bereits jetzt den Termin für das Königsteiner Mobilitätsforum am 31. Januar 2026 vorzumerken. Ziel dieser Veranstaltung im Haus der Begegnung ist es, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten ein Leitbild für die zukünftige Mobilität in Königstein zu erarbeiten. Das Forum verbindet Fachvorträge, Diskussionsrunden und interaktive Arbeitsphasen, um unterschiedliche Perspektiven bestmöglich einzubeziehen.
Bürgermeisterin Schenk-Motzko resümiert: „Die Mobilität von morgen kann nur im gemeinsamen Miteinander mit unseren Bürgerinnen und Bürgern entstehen. Der kontinuierliche Dialog ist und bleibt daher ein zentraler Baustein unserer Verwaltungsarbeit und somit auch des Mobilitätsplans.“
Hinweis: Bei Fragen zur Umfrage und allgemeinen Fragen rund um die Mobilitätsplanung in Königstein wenden Sie sich gerne an das städtische Mobilitätsmanagement und melden Sie sich für den Newsletter an unter mobilitaet[at]koenigstein[dot]de