Denkwürdige 146. Jahreshauptversammlungder Freiwilligen Feuerwehr Königstein im Taunus e.V.

Die neu gewählten Mitglieder der Wehrführung und des Vorstandes der Feuerwehr Königstein (Mitte)Foto: Kuschel

Königstein (mk) – Freitag, der 10. Februar dürfte vielen Königsteinerinnen und Königsteinern im Gedächtnis bleiben, die an diesem Abend die 146. Jahreshauptversammlung (JHV) im Lehrsaal der Feuerwehr in Königstein besuchten. Anlässlich der 146. Jahreshauptversammlung (JHV) der Freiwilligen Feuerwehr Königstein (Mitte) trafen sich gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr kleine und große Kameradinnen, Kameraden, Angehörige und Gäste am vergangenen Freitag im gut gefüllten Lehrsaal der Feuerwehr in Königstein.

Wehrführer Jörg Antkowiak präsentierte nach einer kurzen Begrüßung gemeinsam mit Jugendfeuerwehrwart und Kassierer den Jahresbericht 2022 mit eindrucksvollen Einsatzbildern und aussagekräftigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien wurde gedacht sowie der verstorbenen Mitglieder. Eine große Überraschung gab es dann bei der Wahl der Wehrführung und des Vorstandes, aber dazu später.

Mitgliederentwicklung

Mit Stand vom 31. Dezember 2022 verzeichnet die Einsatzabteilung insgesamt 36 Mitglieder, wovon fünf auch noch in anderen Wehren aktiv sind. Im Vergleich zum Vorjahr gesamt gesehen zwei Abgänge. Hierbei spielt aber auch die Altersstruktur eine erhebliche Rolle: 17 Kameradinnen und Kameraden sind zwischen 17 und 40 Jahre jung, während 19 Mitglieder zwischen 41 und 62 Jahre (jung) sind.

Ein erfreuliches Plus konnte dafür die Jugendfeuerwehr vermelden: 8 Neuzugänge gab es insgesamt, weshalb es aktuell 25 Mitglieder im Alter zwischen 10 bis 16 Jahre sind. In der Alters- und Ehrenabteilung sind elf Mitglieder zu verzeichnen, davon drei Ehrenmitglieder (ein Kamerad verstarb 2022). Die Zahl der fördernden Mitglieder ist leicht rückläufig; hier sind es 241.

Insgesamt zehn Lehrgänge konnten im Jahr 2022 umgesetzt werden sowie 26 Übungen, Unterrichte und Ausbildungen (teilweise online), darunter auch ein Unterricht in „Unfallverhütung im Feuerwehrdienst“.

Motto: „Es ist viel passiert“

Auf insgesamt 161 Einsätze wurde zurückgeblickt – 41 Einsätze mehr als noch in 2021. Hierbei schlugen besonders elf Großbrände (Trockenheit und Waldbrände) zu Buche, genauso wie zehn Sturm- und Unwetter-Einsätze. Der Fokus dürfte also weiterhin auf den besonderen Wetterlagen liegen. Von den 16 Groß- und Mittelbränden entfielen acht auf Wald- oder Vegetationsbrände und sechs Einsätze auf Dachstuhlbrände wie beispielsweise in der Wiesbadener Straße in Königstein. Der Brand vom 6. November 2022 im Johanniswald dürfte Vielen noch im Gedächtnis sein. Bei Verkehrsunfällen mussten leider zwei verstorbene Personen geborgen werden.

Nicht zu missachten sind auch die insgesamt 56 Einsätze für jegliche Hilfeleistungen (ein Plus von 5) und ganze 66 Fehleinsätze (ein Plus von 13!), meist aufgrund von technischen Defekten ausgelöst.

Vereinstätigkeit

Im Großen und Ganzen sei die Gemeinschaft „zu kurz gekommen“ – auch aufgrund der langen Pandemiezeit. Im Sommer gab es am 10. August beispielsweise eine Übung im Freibad, den Benefizlauf oder auch die gemeinsame Weihnachtsfeier in Rüdesheim. Zusammengefasst ein Jahr, in dem gemeinsam „Vieles geschafft wurde“. Um allerdings mehr Mitglieder zu gewinnen, wurde der Vorschlag gemacht, wieder mehr dafür zu werben.

Ehrungen und Wahlen

Insgesamt zehn Mitglieder wurden besonders geehrt und mit Urkunden und Anstecknadeln ausgezeichnet an diesem Abend. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Daniel Otto-Schleicher, Timo Schmidt und Tobias Thiele geehrt. Werner Colloseus sowie Daniel Giehl wurden für 25 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr und Holger Biburger ausgezeichnet. Für langjährige Vorstandsarbeit wurden Volker Stroh, Arnd Schulze-Steinen, Wolfgang Gottschalk und Stefan Freund geehrt. Es kann nicht oft genug betont werden, welch wichtigen und wohlgemerkt ehrenamtlichen Dienst die Kameradinnen und Kameraden für die Gesellschaft leisten und oft genug ihre Gesundheit aufs Spiel setzen müssen.

Als zuständiger „Wahlbeauftragter“ unterstützte Stadtbrandinspektor Heiko Martens die anstehenden turnusmäßigen Wahlen der Wehrführung und des Vorstandes.

Für die Wahl des Vorsitzenden wurden Jörg Antkowiak und Marc Jacobs bei insgesamt 29 Stimmberechtigten aufgestellt. Nach Stimmzettelauszählung hieß es dann: 19 Stimmen für Marc Jacobs (bei zwei Enthaltungen, eine Stimme war ungültig). Dies musste zunächst spürbar „verdaut werden“ im Saal. Peter Kiesow wurde als stellvertretender Wehrführer mit 16 Stimmen gewählt, Daniel Otto-Schleicher zum Schriftführer, Volker Stroh zum Kassierer, Dominik Stroh zum „Unterführer“.

Der Mannschaftssprecher wurde nach Absprache geheim gewählt. Mit 28 Stimmberechtigten wurden Manfred Haug zum Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung und Wolfgang Gottschalk zum Vertreter für die Fördermitglieder gewählt.

Der damit abgewählte Wehrführer Jörg Antkowiak trug es mit Fassung nach 15 Jahren im Amt, auch wenn man ihm verständlicherweise die Enttäuschung ansah. Auch Marc Jacobs musste sich zunächst neu „sortieren“, und so konnte nach zehn Minuten Unterbrechung die Versammlung weitergeführt werden, bis diese schlussendlich ihr friedliches Ende fand.



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