FDP: Planungsfehler bei Kita Hardtberg vermeiden

Königstein (kw) – Mit dem Beschluss zum Bebauungsplan Hardtberg durch die Stadtverordnetenversammlung am 14. Mai ist der Weg für den dringend benötigten Neubau der Kindertagesstätte frei. Große Freude auch beim Ortsverband der FDP Königstein!

Vor der Parlamentssitzung präsentierten die dafür beauftragten Planer und Architekten auch einen ersten Entwurf des Baus und zugehörige Energiekonzepte. Deutlich wurde nach Beobachtung von Fraktionsvorsitzendem Michael-Klaus Otto und Ortsverbandschef Ascan Iredi, dass die Architekten nicht zum ersten Mal eine Kita (Kindergarten plus Betreuung von Kindern unter drei Jahren) planten. Die funktionalen Anforderungen seien nachvollziehbar und gut in die Grundrisse der Räume und Flure umgesetzt worden. Lediglich über die äußere Form könne man noch streiten. Diese sei jedoch Geschmackssache und es sei sicher auch noch nicht die finale Gestaltung ausgearbeitet.

Die Stadt hat lange nach einem Standort für diese Kita gesucht. „Ein Bau am alten Standort hätte eine teure Übergangslösung bedeutet. Ins Auge gefasste weitere Grundstücke waren noch anderweitig belegt. Oder die möglichen Anlieger protestierten schon bei Bekanntwerden der ersten Überlegungen mit Anwaltsunterstützung dagegen, vor allem weil sie den Bring- und Abholverkehr für die Kinder nicht vor der eigenen Haustür haben wollten“, erinnert Iredi.

Apropos Verkehr! Auch der Standort am Hardtberg sei in dieser Hinsicht nicht ohne Probleme. Gegner der Bebauung des Hardtbergs und des Kindergartens stellten diese Probleme sogar rundheraus als unbeherrschbar oder unzumutbar hin.

„Der erste Problemkomplex betrifft die Anbindung des gesamten Baugebiets und damit auch der Kita mittels einer Zufahrtsstraße an die B8, die Sodener Straße. Mit einer Verbreiterung der B8, einer Abbiegespur und einer Ampelanlage beurteilen die einbezogenen Verkehrsplaner die Situation jedoch als beherrschbar“, skizzieren Otto und Iredi. Bleibe als zweiter Problemkomplex der Bereich unmittelbar vor der Kita. „Und hier ersehe ich aus den vorgelegten Plänen noch keine befriedigende Lösung“, meint Fraktionsvorsitzender Michael-Klaus Otto. Bei vier Kindergartengruppen und drei U3-Betreuungsgruppen werden aus seiner Sicht über 15 Betreuer*innen benötigt. Diese würden überwiegend mit dem Auto anreisen, zusammen mit dem Kita-Leitungs- und Servicepersonal dann schnell 15 Parkplätze benötigt. Diese Anzahl sei so auch in den Plänen eingezeichnet. Wohin aber mit den an- und abfahrenden Eltern? Heutzutage werden bis auf wenige Ausnahmen alle Kinder mit dem Auto gebracht und abgeholt. Wer die Zustände vor Königsteins Grundschulen und vor den anderen Kindergärten kennt, der weiß um die Schwierigkeiten. Dabei laufen Grundschüler schon weitgehend selbstständig in die Schule und finden nach Schulschluss allein den Weg zum elterlichen Auto.

Aber die Kleinen? „Die müssen hinein begleitet, Rucksäckchen, Mützen, Schals und Jacken ausgezogen und die Schuhe gewechselt werden – mit Glück in fünf Minuten“, rechnet Ascan Iredi vor. Noch schlimmer sei die Abholung. „Da müssen die Kleinen ‚losgeeist‘ und wieder für draußen angezogen werden. Wer gar zwei von solchen Zwergen abzuholen hat, ist ziemlich lange beschäftigt“, erläutert der Parteichef. Solange stehe das Auto vor der Kita – aber wo? Anschließend gelte es darüber hinaus, ein womöglich sehr unhandliches Vehikel zu wenden. Aber wo ist ein Wendehammer oder ein Rondell dafür? Und danach sei es sicher nicht leicht, wieder zur B8 zu navigieren, auf einer engen Straße, um die auf der Straße geparkten Autos herum. Und wie kommen dann notfalls Rettungsfahrzeuge durch?

Die FDP hat, erinnern die beiden liberalen Lokalpolitiker, schon vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass man hier vorausschauen und mit ausreichender Zeit Lösungen suchen muss. Damals sei gesagt worden, dass dies alles im Zuge der Planung des Gebäudes erfolge. „Aber wo und wann setzt man sich jetzt mit diesen Themen auseinander? Wer prüft bauliche Maßnahmen, um Überschneidungen und Gegeneinander der Verkehrsströme zu vermeiden oder wenigstens zu entzerren? Dies ist allein Sache der Kommune. Es ist lokaler Verkehr auf einem städtischen Grundstück und auf einer kleinen innerstädtischen Straße. Ohne eine wohlüberlegte Lösung höre ich schon jetzt die Hupkonzerte der genervten Eltern und der zukünftigen Bewohner des Hardtbergs“, fasst Ascan Iredi zusammen.

Die FDP unterbreitet daher folgende Vorschläge:

1. Die Zufahrtsstraße von der B 8 zum neuen Kindergarten und zum neuen Wohngebiet wird angemessen verbreitert, damit die Zu- und Abfahrten zum Kindergarten und zu den Wohngebäuden störungsfrei stattfinden können.

2. Unter Ausnutzung der Hanglage werden unter dem Kindergartengebäude talwärts offene Stellplätze für die Bediensteten in ausreichender Anzahl geschaffen, damit sich die Dauerparker und Kurzzeitparker nicht behindern.

3. Ein Wendehammer und ausreichende Kurzzeitstellplätze werden angelegt.



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