Feuerwehrgerätehaus Schneidhain jetzt auch offiziell eingeweiht

Schneidhain (gs) – Bei bestem Spätsommerwetter fand am Sonntag „endlich“ die offizielle Einweihungsfeier für das neue Feuerwehrgerätehaus in Schneidhain statt. Bereits seit vergangenem November werden die neuen Räumlichkeiten von der Schneidhainer Wehr genutzt – nun konnten auch die Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils einen Blick in das neue Feuerwehrhaus werfen und waren am Nachmittag eingeladen, gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden zu feiern.

Vor der Halle hatte bereits am Morgen der Grillwagen Stellung bezogen, und bis zum Mittag waren ausreichend Grillwürstchen und -spieße fertig, um den Schneidhainern ein sonntägliches Mittagessen bei der Feuerwehr zu ermöglichen. Bis es allerdings so weit war, hatte die Schneidhainer Wehr unter der Leitung von Oliver Rübner für den Vormittag die Vertreterinnen und Vertreter der Königsteiner Wehren nebst Vertretern der städtischen Gremien und der politischen Parteien nach Schneidhain eingeladen, um die Einweihung „offiziell“ gemeinsam zu feiern.

Was lange währt …

Oliver Rübner, Wehrführer der Schneidhainer Feuerwehr, eröffnete als Gastgeber den Reigen der offiziellen Ansprachen und hieß „seine“ Gäste herzlich willkommen. Das Feuerwehrhaus, so führte er aus, sei nicht nur sehr modern, sondern habe auch alles, was notwendig und wünschenswert sei. In seiner Ansprache ließ er den Blick in die Vergangenheit schweifen und erinnerte sich mit einem Schmunzeln an so manche Gegebenheit, die letztendlich dazu führte, dass das alte Feuerwehrhaus nun der Geschichte angehört. Er berichtete von störrischen Toren und herausfallenden Scheiben, von „Brettern“, die die Kleiderhaken trennten, und verblichenen Einsatzjacken. 2011, so führte er aus, habe er auf den desolaten Zustand des alten Standortes aufmerksam gemacht und sei damit, so Rübner, bei der Stadt auf offene Ohren gestoßen. Trotzdem sollte es noch mehr als elf Jahre dauern, bis das neue Haus bezugsfertig war. Zwar habe die Pandemie den Baufortschritt erheblich gehemmt, aber seit November könne man das Haus nun nutzen und sei unglaublich froh darüber.

„Es steckt viel Arbeit darin“

Bürgermeister Leonhard Helm zeigte sich ebenfalls erfreut, dass nun endlich die offizielle Einweihung stattfinden konnte und dankte Oliver Rübner sowie den Kameradinnen und Kameraden für ihre Geduld und ihren Einsatz. Konzeptionierung und Bau, so Helm, seien nicht frei von Problemen und Schwierigkeiten gewesen, aber letztendlich – und das zähle – habe man alle Probleme überwunden und könne sich heute über ein modernes Feuerwehrhaus freuen. Dank des Engagements der Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrates und der Mitglieder des Ortsbeirates Schneidhain sei ein schönes Haus in optimaler Lage entstanden. Der Umzug an den neuen Standort habe für die Mitglieder der Schneidhainer Wehr eine große Umstellung bedeutet – nun müsse das Haus mit Leben gefüllt werden.

„Danke für die Geduld“

Wolfgang Gottschalk, Ortsvorsteher von Schneidhain, bekräftigte noch einmal das Bekenntnis des gesamten Ortsbeirates für das neue Feuerwehrhaus und dankte in seiner Rede vor allem den aktiven Mitgliedern der Schneidhainer Feuerwehr für ihre Geduld. Viele Jahre hätten diese unter suboptimalen Bedingungen ihren Dienst für die Allgemeinheit geleistet, denn das alte Gerätehaus sei den modernen Anforderungen schon lange nicht mehr gerecht geworden. Die Mitglieder der Wehr hätten lange Jahre das Beste aus ihrer schwierigen Situation gemacht, wofür er ihnen an dieser Stelle dankte. Gottschalk wies in seiner Ansprache ebenfalls darauf hin, dass den Feuerwehren zudem eine wichtige Aufgabe bei einem Ausfall der kritischen Infrastruktur zukomme. Nicht „nur“ das Löschen von Bränden sei ihre Aufgabe, sondern im Falle z.B. eines großflächigen Stromausfalls oder/und des Ausfalls des Mobilfunknetzes oder der Wärmeversorgung dienen die Feuerwehrhäuser als Anlaufpunkt für die Bürger – um im Notfall Hilfe anfordern oder sich ggf. im Winter aufwärmen zu können. Damit die Wehr für ihre vielfältigen Aufgaben auch bestens ausgestattet ist, hatte der Förderverein insgesamt 60.000 Euro für eine verbesserte Ausstattung zur Verfügung gestellt – auch hierfür dankte der Ortsvorsteher den Verantwortlichen. „Ohne Feuerwehr geht es nicht“, waren die abschließenden Worte von Wolfgang Gottschalk, der in dem Zusammenhang auch noch einmal auf die hohe Anzahl von Einsätzen verwies.

Starke Jugendabteilung

Stadtbrandinspektor Stefan Freund lobte in seiner kurzen Rede das „tolle Gebäude“ und freute sich ganz besonders, dass die Jugendfeuerwehr in Schneidhain nun auch über eigene Räumlichkeiten verfügt. Überhaupt sei die Jugendarbeit der Königsteiner Feuerwehr hervorragend, denn nicht ohne Grund hatten die jungen Leute vor Kurzem die Prüfung für die Leistungsspange bestanden, wozu Stefan Freund an dieser Stelle noch einmal herzlich gratulierte. Schneidhain sei, so Freund, eine „starke Wehr“, auf die sich die Kameradinnen und Kameraden der anderen Wehren immer verlassen könnten.

Architektonische Herausforderung

Die ausführenden Architekten Thomas Grabowski und Timo Schönborn (iX! Architekten PartGmbB Frankfurt/Kronberg) waren ebenfalls zur offiziellen Einweihung gekommen und freuten sich über die nunmehr dritte Feier in Schneidhain und die damit verbundene Beachtung, die das Feuerwehrhaus erfahre. Man habe ein innovatives und zukunftsgerichtetes Haus gebaut, das alle gestellten Anforderungen erfülle und für die nächsten Jahre auch energetisch gerüstet sei. Sogar eine große Zisterne sei verbaut worden, die nicht für die Feuerwehr zur Wasserentnahme gedacht sei, sondern zur Bewässerung der öffentlichen Grünflächen zur Verfügung stehe. Für diejenigen, die an baulichen Einzelheiten interessiert waren, gab es ein Handout mit allen relevanten Daten zum persönlichen Nachlesen.

Den Schlussakt der offiziellen Einweihung des Feuerwehrgerätehauses Schneidhain vollzog Pfarrer Timo Winzler, der den kirchlichen Segen für das Haus sprach. Im Anschluss hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich einer Führung anzuschließen und auf diesem Weg auch einmal selbst einen Blick „hinter die Kulissen“ der Feuerwehr zu werfen, bevor die Einweihungsparty losging und dieses Privileg damit auch den Bürgerinnen und Bürgern von Schneidhain zuteil wurde.

Foto: Scholl

Weitere Artikelbilder



X