Förderkreis der Städtepartnerschaft Le Cannet gibt Vorschau auf Festtage

Im Zuge der Feierlichkeiten anlässlich des 45-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft legten im Juni 2018 Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann, Michèle Tabarot (Député des Alpes-Martimes), Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm, Yves Pigrenet (Maire - Bürgermeister), Förderkreis-Vorsitzender Wolfgang Riedel und François Aigrot, Vorsitzender des Partnerschafts-Komitees Le Cannet (von links) einen Kranz an der „Stèle du Souvenir“ ab. Foto: privat

Königstein (pu) – Nachdem an der einen oder anderen Stelle die in diesem Jahr seit einem halben Jahrhundert währende Städtepartnerschaft mit Le Cannet bereits angeklungen ist und die in diesem Zusammenhang geplanten Veranstaltungen in den nächsten Wochen an Fahrt aufnehmen werden, ist es an der Zeit für einen ersten ausführlicheren Blick auf die kommunale deutsch-französische „Goldene Hochzeit“.

Deren grundsätzlichen Voraussetzungen legten am 22. Januar 1963 auf höherer Ebene keine Geringeren als der damalige französische Präsident Charles de Gaulle und Deutschlands erster Bundeskanzler Konrad Adenauer mit der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, auch bekannt als Elysée-Vertrag. 18 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs zielte diese Vereinbarung darauf, dass aus ehemaligen Feinden Freunde werden sollten. Eine Idee, die offenkundig auf fruchtbaren Boden fiel. Infolge der anschließenden immer stärker werdenden Kooperation der beiden Länder, suchten auch Königstein und Le Cannet nach einer geeigneten Partnerstadt – und fanden sich! Als Ehestifter fungierten die damaligen Bürgermeister, in Königstein Ehrenfried Wilke und in Le Cannet-Rocheville Gaston Ducros.

1972/1973

Nach einem ersten Jugendaustausch an Ostern und dem begeisternden Erkundungsbesuch der drei Königsteiner Studenten Hans-Günther Brüske, Bernhard Grosse und Berthold Schmitt in Südfrankreich, wurde nach deren Rückkehr am 4. Mai 1972 der „Förderkreis der Städtepartnerschaft e. V.“ aus der Taufe gehoben. Zum Ersten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Bürgermeister Wilke. In Le Cannet bildete sich ebenfalls eine „Association pour le Jumelage“ mit der Ersten Vorsitzenden Ingrid Latscha. Bei der Jugendaustauschpremiere mit dabei und seit seinem direkten Einstieg ins Komitee einer der Motoren dieser Städtepartnerschaft: der heutige Förderkreis-Vorsitzende Wolfgang Riedel! Zur Besiegelung der Städtepartnerschaft am 23. September 1972 unter der Schirmherrschaft des neuen Bürgermeisters Antonius Weber kamen fast 200 Cannetaner in die Burgenstadt. Ebenso viele Königsteiner reisten im Folgejahr zum Gegenbesuch nach Le Cannet, wo am 9. Juni 1973 auch in Südfrankreich die Städtepartnerschaft beurkundet wurde.

Mit Leben gefüllt

Im vergangenen halben Jahrhundert füllten Königsteiner und Le Cannetaner diese Partnerschaft mit gemeinsamen brückenbauenden Erlebnissen und knüpften dabei eine ganze Reihe persönlicher Freundschaften. Von dem Gedanken getragen, im Festjahr die Chance auf möglichst viele Begegnungen zu eröffnen, haben der Vorstand mit Wolfgang Riedel an der Spitze, dem Stellvertreterduo Patricia Galfré-Daniezik und Alexander Hees, Kassierer Stefan Seidel und Schriftführerin Anne Danielzik gemeinsam mit den aktuellen Komiteemitgliedern Marianne Crux, Hanne Brill, Uschi Machhaus, Dagmar Reuter und Daniela Wirtnik ein buntes Jahresprogramm zusammengestellt. Höhepunkt sind die viertägigen Feierlichkeiten im September.

Pandemiebedingt etwas später begannen die Aktivitäten im März mit einem Frühlingsempfang. Im April stand neben einer gemeinsamen Filmmatinee im Kronberger Kino mit dem ebenfalls 50-jährigen Städtepartnerschaft feiernden Partnerschaftsverein Kronberg-Le Lavendou und einer gemeinsamen Filmmatinee im Kronberger Kino die Jahreshauptversammlung mit einem Referat von Fredo Endres unter der Überschrift „Quo vadis, Europa?“ auf der Agenda.

Die nächsten Veranstaltungen

Gleich drei Veranstaltungen sind im Mai geplant. Zunächst nimmt eine Delegation des Vereins am Samstag, 7. Mai, am Europatag in Weilrod teil. Vier Tage später, am Mittwoch, 11. Mai, um 20 Uhr in der Volksbank, hält Christophe Braouet, Präsident Deutsch-Französische Gesellschaft, einen Vortrag über: „Werdegang der deutsch-französischen Freundschaft von der Résistance, über den Èlysee-Vertrag 1963, bis hin zum Beginn der Freundschaft zum heutigen Tag.“ 

Am langen Wochenende rund um Christi Himmelfahrt (25. bis 29. Mai) steht dagegen die Jugend im Mittelpunkt. Aus der Partnerstadt reist die U15 Jugendmannschaft des ESCR Le Cannet an, um auf Einladung des 1. FC-TSG Königstein am viertägigen Fußballturnier teilzunehmen. Übernachten werden die südfranzösischen Gäste im Kronberger Fritz-Emmel-Haus. Nicht minder sportlich geht es bei der vom 5. bis 12. Juni in Mutters/Tirol oberhalb von Innsbruck terminierten deutsch-französischen Wanderwoche zu.

Alle, die es festlicher mögen, werden am Sonntag, 10. Juli, von 12 bis 15 Uhr beim Lavendelfest am Le Cannet-Brunnen in der Limburger Straße, beim dreitägigen Burgfest samt Burgfestumzug am 17. Juli und bei den vom 8. bis 12. September stattfindenden Jubiläumsaktivitäten auf ihre Kosten kommen.

Vier Jubiläumstage

Die vier Tage, ganz im Zeichen der Trikolore unter Schirmherrschaft von der hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich, starten mit einem Begrüßungsabend am Donnerstag. Für Freitag sind ein Tagesausflug nach Limburg sowie ein abendliches hessisches Fest auf der Burg geplant. Der Samstagvormittag kann individuell gestaltet werden, lediglich eine Stadtführung wäre auf Wunsch machbar. Danach geht es wiederum Schlag auf Schlag mit Nachmittagsempfang von Bürgermeister Leonhard Helm auf dem Rathausplatz und dem abendlichen großen Festakt mit Dinner und Tanz mit der Band „Shilly-Shally“. Am letzten Jubiläumsfesttag runden die obligatorische Kranzniederlegung, der Gottesdienst und Imbiss und Unterhaltung am Lavendelbrunnen das Programm vor der Abreise der Le Cannetaner ab. In Erinnerung schwelgen an diese sicherlich wunderbaren Erlebnisse können alle Interessierten am 15. Oktober um 18 Uhr beim Chanson Abend mit Barbara Kramer und am 18. November bei den Wein-, Käse- und Olivenproben.

Logo, Wein und mehr

Um das Jubiläum gebührend in Szene zu setzen, hat der Verein ein neues Logo, das nunmehr überall als Erkennungszeichen zu finden ist. Sei es bei der Festschrift, dem Jubiläumswein von Robert Weil, der mit und ohne Weingläser bereits käuflich zu erwerben ist oder kleinen Taschen, Tassen, Kugelschreibern und vielem mehr.

In seinen innigen Dank hinsichtlich der Unterstützung bei den umfänglichen Veranstaltungsvorbereitungen schließt der Vorstand sowohl die bisherigen Sponsoren, darunter der deutsch-französische Bürgerfonds, Mainova, die Frankfurter Volksbank Königstein, das Weingut Robert Weil in Kiedrich, der Lionsclub Königstein, als auch den Magistrat und die Verwaltung der Stadt Königstein im Taunus, die Kur- und Stadtinformation Königstein, Fraktionsmitglieder, Vereine und nicht zuletzt die Mitglieder, mit ein.

Ziel

Sämtlich in die Organisation eingebundenen eint das Ziel, durch die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres, die seit einem halben Jahrhundert zwischen Königstein und Le Cannet währende, brückenbauende Ehe sowohl gebührend zu würdigen, als auch die nachkommenden Generationen dafür zu begeistern, an diesem festen Partnerschaftsband weiter zu knüpfen und für die Zukunft zu sichern.

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