Freiwillige von „Herzen für eine Neue Welt e.V.“ wohlauf zurück

Ankunft der Gruppe in Frankfurt, die von der Mitarbeiterin der Geschäftsstelle, im Vordergrund Bild Mitte, empfangen wurde. Foto: privat

Königstein (kw) – Zwölf Freiwillige vom Königsteiner Verein „Herzen für eine Neue Welt e.V.“, Vorstandsmitglied Dr. Axel Wilms, weitere deutsche Mitarbeiter des Vereins und zwei freiwillige Zahnärzte vom Partnerverein „Zahnärzte helfen“, die ihren Dienst in den Gesundheitsprogrammen des Vereines vor Ort absolvierten, sind durch die Rückholaktion der Deutschen Bundesregierung wohlauf nach Deutschland zurückgekehrt.

Rückholaktion

Die Freiwilligen leisten ihr soziales Jahr in Peru über das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) geförderte Austauschprogramm WELTWÄRTS. Wegen der Coronavirus-Krise entschied das BMZ am 16. März, dass alle deutschen Freiwilligen weltweit ihren Dienst abbrechen und zurück nach Deutschland fliegen sollten. Daraufhin bildeten „Herzen für eine Neue Welt e.V.“ und sein Partnerverein „Corazones para Peru“ ein Krisenteam. Unter der Leitung von Freiwilligenbetreuerin Claudia Jeckel in Königstein wurde Kontakt mit den entsprechenden Stellen in Deutschland und in Peru aufgenommen und auch eine enge Verbindung zu den Freiwilligen und den deutschen Mitarbeitern in Peru gehalten.

Peru ist eines der ersten Länder in Lateinamerika, die sehr früh Maßnahmen gegen die Pandemie veranlassten. Mitte März wurden Ausnahmezustand und Ausgangssperren verhängt und Flüge von und nach Europa verboten. Für das Krisenteam bedeuteten diese Maßnahmen eine zusätzliche Belastung, denn nun mussten Passierscheine und zusätzliche Genehmigungen eingeholt werden. Der Partnerverein „Corazones para Peru“ unter der Leitung von Direktorin Rossina Estrada leistete in dieser angespannten Situation trotz der strengen Einschränkungen der Regierung Perus eine sehr gute Arbeit in der Versorgung der Kinder im Kinderdorf und zusätzlich aller Freiwilligen. Direktorin Estrada war im Februar zu Besuch in Königstein gewesen.

Sicherheit vor Schnelligkeit

Claudia Jeckel hielt dabei alle Fäden zusammen. Sie arbeitete bis spät in die Nacht und auch am Wochenende. In täglichen Telefonkonferenzen zwischen dem BMZ, den deutschen Entsendeorganisationen und der deutschen Botschaft wurden die Belange der Freiwilligen besprochen und die Pläne für die Rückholaktion geschmiedet. Dabei galt die Devise „Sicherheit vor Schnelligkeit“. Die Freiwilligen und deren Familien wurden täglich über den Fortlauf der Rückholaktion informiert und die Abreisedetails abgesprochen. Unter der Leitung von Claudia Jeckel konnte das Krisenteam dabei sehr erfolgreich arbeiten, die anstehenden Aufgaben erledigen und alle sonstigen Hürden überspringen, damit die Freiwilligen den Weg nach Hause finden konnten.

„Wir sind Claudia Jeckel, Botschafter Stefan Herzberg in Lima und Honorarkonsulin Maria Jürgens in Cusco sehr dankbar für das hervorragende Krisenmanagement“, sagte Dr. Walter Leidinger, 1. Vorsitzender des Vereins, und fügte hinzu: „Sie haben Enormes geleistet und uns stets auf dem Laufenden gehalten“. Mit dem deutschen Krisenteam der Botschaft in Peru und mit Botschafter Stefan Herzberg, der früher in Kronberg gelebt hat, stand der Verein im engen Kontakt. Botschafter Herzberg wollte Ende März „Corazones para Peru“ in Urubamba besuchen und dabei ein vom BMZ gefördertes Agrarbildungszentrum, das gerade fertiggestellt wurde, einweihen.

Arbeit in Peru geht weiter

Als gemeinnütziger Verein hat „Herzen für eine Neue Welt e.V.“ sich zum Ziel gesetzt, bedürftige Kinder und ihre Familien in den Hochanden Perus, in der Region Cusco, in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung nachhaltig zu fördern. Dazu unterhält der Verein vor Ort mit ca. 50 Mitarbeitern diverse Gesundheits- und Erziehungsprogramme und das Kinderdorf „Munaychay“ mit ca. 60 Kindern. Insgesamt werden über 1000 Kinder und deren Familien unterstützt. Mit dem gerade fertiggestellten Agrarbildungszentrum im Chicontal in Urubamba sind verschiedene Werkstätten (Schreinerei, Näherei, Imkerei, Keramik) aufgerüstet worden, die nun für die umgehende Landbevölkerung zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen.

„Unsere Freiwilligen und deutschen Mitarbeiter sind wohlauf zu Hause, aber die Arbeit in Peru geht weiter. Bei aller notwendigen Hilfe der eigenen Wirtschaft in Deutschland sollte auch die Solidarität mit unserem Hilfsprojekt in Peru nicht untergehen“, betont Dr. Leidinger. Der Verein, der seit mehr als 20 Jahren in Peru tätig ist, bittet daher auch um Hilfe in diesen schweren Zeiten. Auch ein kleiner Beitrag hilft. Spendenkonto: „Herzen für eine Neue Welt“ - Deutsche Bank Königstein, IBAN DE55 5007 0024 0472 2237 00.



X