Königstein – In den kommenden Monaten wird die Junge Union Königstein, Glashütten, Schmitten (JU KGS) nach den Worten ihrer Vorsitzenden Helen Dawson in einer Kampagne auf Möglichkeiten des kommunalen Klimaschutzes aufmerksam machen. Der erste Block auf der Agenda ist demnach das Thema „Abfall und Entsorgung“, konkret: die Verschmutzung der Königsteiner Umwelt.
Nicht nur optisches Ärgernis
Nicht erst seit der Corona-Krise ist diese Problematik in der örtlichen Bevölkerung in aller Munde: Die Verschmutzung bestimmter Hotspots in der Burgenstadt fällt insbesondere nach den Wochenenden auf, wenn etwa die Burgen oder andere Aussichtspunkte und Parks vor allem von Jugendlichen zum Verweilen angelaufen wurden. „Der herumliegende Abfall ist nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern auch unter umweltschutztechnischen Aspekten höchst problematisch. Durch herumliegende Zigarettenstummel gelangen Giftstoffe in die Erde. Glassplitter verletzen Tiere und erhöhen das Risiko eines Waldbrands“, kritisiert Dawson. Gerade in der aktuellen Zeit, in der viele Menschen vermehrt das schöne Wetter genießen und mangels anderer Beschäftigungen die Zeit im Freien verbringen, werde auch Müll noch schneller sichtbar.
Aktuelle Situation
Um sich von der momentanen Lage persönlich ein Bild zu machen, suchten Mitglieder der JU Königstein, Glashütten und Schmitten am 22. April einige der ihres Wissens meistfrequentierten Anlaufpunkte auf. Beispielsweise die Burg Falkenstein. Obwohl der Zutritt zum Innenhof des alten Gemäuers, einer städtischen Einrichtung, aufgrund der Corona-Pandemie per ausgehängter Verordnung bis auf Weiteres verwehrt ist, fanden die jungen Politiker dort beträchtliche Mengen an Müll sowie überquellende Mülleimer vor.
Ein ähnliches Bild bot sich am Dettweiler Tempel. Ausgestattet mit Handschuhen und Müllsäcken sammelte das Team der JU KGS rund 100 Liter Abfall und konnte die Spuren größtenteils beseitigen. „Königstein kann sich mit seiner Natur und den Aussichtspunkten von anderen Gemeinden abheben. Damit diese wunderschönen Orte auch in Zukunft so sehenswert bleiben, leistet die Junge Union gerne einen Beitrag“, unterstreicht die Vorsitzende Helen Dawson.
Entsorgungs-Infrastruktur
Die Lösung könne dabei aber nicht sein, das Zusammenkommen, nach Auflösung des Kontaktverbots, grundsätzlich zu verbieten, sondern vielmehr eine geeignete „Entsorgungs-Infrastruktur“ zu entwickeln. Oft scheitere der Wille zur Entsorgung einfach an mangelnden Möglichkeiten.
„Problematisch ist in diesem Zusammenhang die Größe der vorhandenen Abfallbehälter. Diese sind schlichtweg zu klein oder nicht vorhanden“, ergänzt Dawsons Stellvertreter Christian Trabert. Die JU KGS setzt sich aus diesem Grund für neue, große Tonnen ein, die auch die Trennung des Mülls in Glasabfall/Pfand und Restmüll ermöglichen. „Optisch ansprechende Lösungen mit Holzverkleidung werden online angeboten und sind geeignet, um die Abfall-Problematik wesentlich zu entschärfen. Ein Deckel verhindert das windbedingte Herauswehen des Abfalls und den Schutz vor nach Nahrung suchenden Tieren“, nennt Trabert ein Beispiel.
Appell
Bis eine Lösung realisiert ist, richtet die JU KGS einen Appell an die Mitbürger: Selbst zur Entschärfung beizutragen, ist leicht: Beim nächsten Spaziergang einfach zu einer Tüte und Handschuhen greifen und die Königsteiner Umwelt ein klein wenig schöner machen. Und natürlich beim Verweilen an Königsteins schönen Flecken den Abfall wieder mitnehmen! (pu)