Königstein (kw) – „Damit es unseren Einkaufsstandorten auch langfristig gut geht, brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen – hier ist vor allem die Politik gefordert“, betont Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main im Rahmen der Kreisbereisung der diesjährigen „heimat shoppen“-Kampagne im Bezirk der IHK Frankfurt am Main. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein der Bürger für die Bedeutung des Einkaufens vor Ort zu schärfen.
„Für unsere Innenstädte ist es essenziell, sauber und sicher sowie vor allem aber für alle Kundinnen und Kunden gut erreichbar zu sein – egal ob zu Fuß, mit dem Rad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto. Denn jeder Kunde zählt. Wer den Handel stärken will, sollte seine Erreichbarkeit nicht erschweren. Oft können schon kleine Maßnahmen wie eine Brötchen-Taste helfen“, ergänzt Caspar und plädiert für ein Miteinander der Verkehrsträger statt eines Gegeneinanders. Dazu gehöre auch der strategische Ausbau von Park-and-Ride-Parkplätzen sowohl in Frankfurt als auch im Umland, um die Innenstädte wieder leichter zugänglich zu machen.
In der vergangenen Woche hat eine IHK-Delegation mit Dr. Alexander Theiss, Geschäftsführer Standortpolitik, und Valentina Scheu, Leiterin der Geschäftsstelle Hochtaunus/Main-Taunus in Bad Homburg, dann auch Königstein besucht und sich mit dem lokalen Gewerbeverein HGK um deren Vorsitzenden Martin Neubeck sowie der Politik, vertreten durch Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko, und Wirtschaftsförderin Yvonne Mumm ausgetauscht. Der HGK ist im Übrigen schon von Beginn an Partner von „heimat shoppen“, allerdings finden die Tragetaschen mit dem entsprechenden Branding erst jetzt langsam mehr Anklang und die Initiative werde verstärkt wahrgenommen in der Königsteiner Geschäftswelt, so HGK-Eventmann Udo Weihe.
Man traf sich zum Mittagessen in Giovanni’s Imbiss in der Hauptstraße und passierte dabei auch den Parkplatz Stadtmitte und den Kapuzinerplatz, die im Mittelpunkt des beschlossenen Umbaus der Innenstadt stehen.
Hilfreich für die Standortentwicklung sind auch nach Ansicht der IHK Innenstadtkonzepte mit konkreten Entwicklungszielen. Von zentraler Bedeutung ist dabei, eine Zersplitterung der Einkaufsstandorte zu vermeiden und so die Attraktivität der Innenstädte dauerhaft zu stärken. Denn um Fachkräfte und Unternehmen für die Region zu gewinnen, brauche es eine leistungsfähige und attraktive Infrastruktur – und dazu gehörten insbesondere lebendige, sichere sowie für alle gut erreichbare Innenstädte.
Weiter ging es für die Gruppe durch die Fußgängerzone zu Annas Tee- und Geschenkladen in der Kirchstraße, dort fuhr auch der vollelektrisch angetriebene Kleinbus im auffälligen „heimat shoppen“-Design vor.
Vom Hochtaunuskreis dabei war Tobias Hohl, zuständig für die Wirtschaftsförderung. Landrat Ulrich Krebs unterstützt die Kampagne natürlich auch und sagte bereits vor Beginn der Besuchsrunde: „Der Hochtaunuskreis ist ein Landkreis, in dem man gerne lebt. Damit das so bleibt, müssen Wohn- und Gewerbeflächen geschaffen werden, es muss aber auch die Landwirtschaft, die unsere Region prägt, zu ihrem Recht kommen. Dabei kann jeder mithelfen, indem er vor Ort einkauft, seien es landwirtschaftliche Produkte im Hofladen, die schicke Kleidung in den Stores oder der Bücherkauf im gemütlichen Geschäft um die Ecke. Ich bin mir sicher, dass man in den Geschäften vor Ort eine Vielfalt findet, die so ist, wie unser Landkreis: einzigartig.“
Einiges davon kann Königstein heute schon bzw. noch bieten. Jetzt sind alle Akteure gefragt, dafür zu sorgen, dass es so bleibt oder die Angebotsvielfalt vor Ort gar weiter ausgebaut wird.