Unsere Leserin Claudia Michalke, Dr.-Kohnstammweg in Königstein, wundert sich über das „mangelnde“ Interesse der Königsteiner Politik am Klimaschutz:
Ich kann kaum glauben, was in der Stadtverordnetenversammlung am 8. Juli abgestimmt worden ist: Anträge zur „Integration von Klimaaspekten in alle Entscheidungen der Stadt Königstein“ wurden abgelehnt. Ich bin entsetzt, dass ALLE anderen Parteien, außer den Grünen und der Klimaliste, GEGEN entsprechende Anträge stimmen. Geradezu zynisch scheint mir der Vergleich mit einem „Antrag auf den Weltfrieden“, der anscheinend unseren Stadtverordneten ähnlich utopisch zu sein scheint, wie Maßnahmen für den Klimaschutz.
Ich wäre sehr froh, wenn die hier angesprochenen Parteien meinen Eindruck widerlegen könnten. Und ich würde mich freuen, wenn Königstein, wie unsere Nachbargemeinden es anscheinend schon tun, Klimaausschüsse gründen und Klimavorlagen umsetzen würde, um die auch von Königstein unterschriebene Charta für Klimaschutz mit Leben zu füllen.
Allerdings: Wenn ich im Internet „Klima-Kommunen Hessen“ aufschlage, dann taucht Königstein mit keiner Maßnahme dort auf. Und wenn ich auf „Königstein.de“ das Stichwort „Klima“ eingebe, scheint die Stadt mit regelmäßigen Heilklima-Wanderungen dem Klimawandel entgegentreten oder besser entgegenwandern zu wollen. Ich wage zu bezweifeln, dass das ausreichend ist. Wenn ich auf „Königstein.de“ das Wort „Klimaschutz“ eintippe, dann erscheint gebetsmühlenartig der Satz ,Heilklimatische Kurorte fördern den Klimaschutz‘ – und sonst nichts. Keine Absichtserklärung, keine Klimaziele, schon gar kein Zeitplan. Wenn die Königsteiner Stadtverordneten das für ausreichend halten, dann ist mein Entsetzen über diese Politik anscheinend berechtigt und der Bericht schildert lediglich die grundsätzliche Einschätzung, dass Klimaschutz in unserer Stadt nicht wichtig ist.
Dann bezweifle ich, dass der neu einzustellende Klimamanager die nötige Unterstützung erhalten wird. Hoffentlich ist das nicht nur eine mit öffentlichen Geldern geförderte Alibi-Position und hoffentlich werden unsere Politiker nicht glauben, dass mit einer solchen Planstelle genug getan ist.