„Königsteiner Höfe“ – innovatives Wohn-Quartier nimmt Gestalt an

Fotos: Eberhard Horn Designgruppe

Königstein (gs) – Am Freitag der vergangenen Woche präsentierte Eberhard Horn, Eigentümer der in Königstein ansässigen „Eberhard Horn Designgruppe“, im Rahmen einer Pressekonferenz und im Beisein von Bürgermeister Leonhard Helm ein Gesamtkonzept für das geplante Neubau-Quartier „Königsteiner Höfe“.

Das geplante Baugebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 9.000 Quadratmetern entlang der Sodener Straße, zwischen dem Haus der Begegnung (HdB) und der Bischof-Neumann-Schule (BNS). Während der ursprünglich angestrebte Bebauungsplan an dieser Stelle ausschließlich eine gewerbliche Nutzung vorsah, wird nunmehr die Erstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes angestrebt, der einen Großteil Wohnnutzung vorsehen soll (wir berichteten). Dieses neue Konzept bedarf jedoch noch einer stadtparlamentarischen Mehrheit. Die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes könne nicht nur schneller erfolgen, sondern räume der Stadt darüber hinaus einen höchstmöglichen Einfluss auf die Planung und die Baukörpergestaltung ein, erläuterte Eberhard Horn das angestrebte Verfahren. Bei dem vorgestellten Konzept handelte es sich um den aktuellen Planungsstand, der jedoch noch nicht final mit der Stadt abgestimmt wurde.

Urbanes Wohnen

Das neue Quartier soll – und das wird ein bisher einmaliges Konzept in Königstein sein – ohne Verkehrswege im „Innern“ auskommen. Die Freiflächen innerhalb des Quartiers werden begrünt sein, wobei die Zufahrt für Rettungskräfte gewährleistet sein wird. Die Zufahrt zur Tiefgarage ist neben dem HdB geplant, etwa an der Stelle, wo aktuell die Brachfläche als Parkplatz genutzt wird. Dieses stadteigene Grundstück wurde von der Projektgesellschaft, ebenso wie die 9.000 Quadratmeter große Quartiersfläche, bereits erworben, wobei der Erwerb Letzterer von der Firma Marnet erfolgte, die an dieser Stelle ehemals einen Neubau des Autohauses verwirklichen wollte. Für die im Quartier geplanten Atrium-Höfe ist eine intensive Begrünung vorgesehen. Wichtige Anlaufpunkte für Familien – Schulen, Facharztzentrum, Einkaufsmärkt, Kindergarten – sollen fußläufig erreichbar sein.

Urbanes Grün

Nicht nur das neue Quartier wird in seiner Konzeption viel Grün beinhalten, sondern es soll eine verbindende Platzgestaltung erfolgen, die die Neugestaltung des Platzes vor dem HdB einschließen wird. Optisch ist auch eine verbindende Gestaltung mit dem Kids Camp, dem Ärztehaus und dem neu anzusiedelnden Biomarkt angestrebt. Für das HdB, das aktuell über keine eigene Gastronomie verfügt, ist der Neubau eines Bistro-Pavillions neben der langen Aufgangstreppe, und damit in unmittelbarer Nähe der zukünftigen Parkhauseinfahrt, geplant. Alle Wege sollen „organisch gestaltet“ werden und sich damit optimal in die bestehenden Bodenformen einpassen.

Erschließung und Mobilität

Die vorgesehene Tiefgarage, die unter dem Quartier entstehen soll, wird auf zwei Ebenen über circa 280 Stellplätze verfügen, dazu kommen circa 200 Stellplätze für Fahrräder. Die Parkflächen werden über Ladestationen für E-Autos und für E-Bikes verfügen, wobei über eine teilweise öffentliche Nutzung für die Besucher des Bio-Marktes und des HdB nachgedacht wird. Der Zugang zu den Quartier-Häusern, die nach neuestem KfW-35 Standard errichtet werden, wird dann direkt von der Tiefgarage aus möglich sein.

„Urban Gardening“

Ein ebenfalls erstmalig in Königstein umzusetzendes Konzept ist das des „Urban Gardening“. Auf Gemeinschaftsflächen innerhalb des Quartiers soll es den Bewohnern möglich sein, mittels Patenschaften oder in Gemeinschaft Flächen urban nutzbar zu machen, das heißt, vermehrt über den Anbau von Nutzpflanzen nachzudenken. Die Idee der „Biodiversität“, so Horn, habe auch die Co-Investoren begeistert. Dachflächen, Fassaden und Außenanlagen sollen auf diesem Weg begrünt und durch die Bewohner nachhaltig gepflegt werden. Standortangepasste Klimabäume werden für zukunftsfähiges Grün sorgen, extensive Dachbegrünung und Fassadenkühlung für Hitzeminderung sorgen.

Moderne Holzarchitektur

Es ist vorgesehen, die Häuser in umweltschonender und optisch ansprechender Holzbauweise zu errichten. Die geplanten Mehrfamilienhäuser werden über eine lockere Fassadengestaltung verfügen, wobei die Baumaterialien auf den Baukörper abgestimmt werden, um einen „aufgelockerten“ Gesamteindruck zu vermitteln. Im Quartier „Königsteiner Höfe“ werden durch den Neubau circa 7.000 Quadratmeter Wohnraum neu geschaffen – circa 75 Wohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 35 und 150 Quadratmetern. Etwa 3.000 Quadratmeter sind für Praxen, Büros, Bildungseinrichtungen und einen Bio-Supermarkt reserviert.

Die Fertigstellung des Projektes mit einem Investitionsvolumen in Höhe von circa 60 Millionen Euro wird für das Jahr 2023 angestrebt. Schon zum aktuellen Zeitpunkt erreichen die Investoren viele Anfragen interessierter Bürger und Geschäftsleute zwecks Anmietung der in Planung befindlichen Immobilien. Dass das Team um Eberhard Horn gerne innovative Ideen umsetzt, ist an vielen Plätzen in Königstein, unter anderem am alten Standort der Kunstwerkstatt, sichtbar. So kann sich Eberhard Horn für die geplanten Büroräume auch eine Gemeinschaftsnutzung der Anwohner vorstellen, beispielsweise als Co-Working-Space oder für das immer beliebtere „Home-Office“. Horn sieht im Konzept der „Königsteiner Höfe“ einen Gewinn für Königstein und hofft auf eine breite politische Zustimmung im Stadtparlament. Dass die Mietpreise im Quartier nicht am „High End“ der Mietpreisskala liegen werden, nahm Bürgermeister Leonhard Helm positiv zur Kenntnis. Horn möchte eine gute und sozial gerechte Mischung bei den Mietern erreichen, was auch ein wichtiger Punkt in den Gesprächen mit den politischen Parteien gewesen sei. Bürgermeister Helm äußerte sich nach der Projektvorstellung positiv über das Konzept und unterstrich, dass die Nachfrage nach neuen, modernen Wohnformen auch in Königstein gefördert werden sollte.

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