Kommentar

Ganz dünnes Eis

Augenscheinlich ist eine zunehmende Lockerheit in der Bevölkerung zu beobachten, je mehr zuletzt die infolge der Corona-Pandemie notwendig gewordenen Beschränkungen sukzessive gelockert wurden. Das ist angesichts des angebrochenen Sommers, des geöffneten Freibades, erster zurückkehrender kultureller Veranstaltungen und Regelbetrieb in Kitas und Grundschulen auch mehr als nachvollziehbar und verständlich. Nach einer gefühlten Ewigkeit sehnt sich jeder nach Normalität.

Dennoch sollte dabei keiner übersehen oder verdrängen, wie dünn das Eis nach wie vor ist. Das wird nicht nur durch die jüngsten in Kraft getretenen regionalen „Lockdown light“ in zwei Kreisen in Nordrhein-Westfalen in aller Deutlichkeit vor Augen geführt, sondern auch durch das Bekanntwerden eines Covid-19-Falls im hiesigen Taunusgymnasium. Die Gefahr ist alles andere als gebannt, das Coronavirus lauert überall! Vor diesem Hintergrund sollte sich jeder, ganz gleich, ob er zu Hause bleibt oder in den kommenden Wochen die Koffer für den lang ersehnten Urlaub packt, bewusst sein, dass es vom Verhalten aller abhängig ist, ob ab September das „Homeschooling“ ein Ende hat, die Pläne für eine endgültige Rückkehr des Regelbetriebs an Schulen Realität werden können und weitere angedachte Lockerungen Einzug halten. Der Preis war hoch, den letztendlich alle in irgendeiner Form zahlen: Zahllose Unternehmen und Firmen kämpfen ums Überleben, Kurzarbeit und steigende Arbeitslosenzahlen prägen das Bild. Demnach ist weiterhin Verantwortungsgefühl das Gebot der Stunde, um nicht alle mühsam errungenen kleinen Erfolge auf dem Weg zur Eindämmung des Coronavirus fahrlässig aufs Spiel zu setzen!



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