Plaschis starten in die Kampagne für den Nachwuchs mit einem Kinder-Orden

Jonna, Svea und Samu tanzen nicht nur aktiv bei Smartys, sondern halfen ihrem Papa Marc Jacobs auch bei der Enthüllung des Motivs des diesjährigen Kampagneordens. Fotos: Friedel

Königstein (hhf) – „Kinder an die Macht“ – naja, Onkel Grönemeyer darf das bestimmt in der laufenden Faschingskampagne einige Male singen, aber gerade, wenn schon die Narren am Ruder stehen, braucht es in der Organisationszentrale eine erfahrene Führung, da müssen auch bei den Plasterschissern erfahrene Karnevalisten ran wie sie zum Beispiel im Elferrat zu finden sind.

Das zeigte sich dann auch schon bei der Vorstellung des diesjährigen Kampagneordens im Ristorante „Da Toto“, das sich zwar bei Narren wie ernsthaften Königsteinern großer Beliebtheit erfreut, aber doch nicht ganz über die Ausmaße einer Narrhalla verfügt. Ist die GroPlaSi (Kappensitzung) im Falkensteiner Bürgerhaus für dieses Jahr bereits ausverkauft, so füllte sich auch das Ristorante am Sonntagnachmittag schnell mit reichlich Narrenkappenträgern und deren weiblichen Pendants und es wurde schwierig, überhaupt Platz zu finden für die Ordensenthüllung oder auch eine akustisch geeignete Ecke, um das Ganze zu moderieren.

Aus gutem Grund waren auch etliche Kinder dabei, sie wären aber gewiss in dem Trubel unter die Räder gekommen, wenn ihnen die Erwachsenen nicht den passenden Platz zugewiesen und freigehalten hätten. Und damit war man auch schon beim Kern der Veranstaltung angelangt. Wie es zur guten Tradition gehört, hatte sich der Vereinsvorstand den Kopf über ein Motto für die Kampagne zerbrochen und sich dann auf die Suche nach einem Spender für den Orden gemacht, der natürlich zum Motto passen muss.

„Warum steht denn da 2019 drauf?“, fragt die aufmerksame Tochter, „das erkläre ich dir nachher“, antwortet Papa Marc Jacobs geduldig, denn er muss erst einmal die Ernennung zum Ehrensenator entgegennehmen. (2019 steht drauf, weil die Saison ja am 11. 11. beginnt und bis Aschermittwoch dauert, also gehören immer zwei Jahreszahlen auf den Orden).

Nachdem Marc – oder besser gesagt die Familien Jacobs, die mit Bruder Andreas Jacobs in der „Planungsgesellschaft Jacobs“ die Tradition des elterlichen Architekturbüros fortsetzen – schon in der Kampagne 2007/2008 den Orden finanziert hatten, war es Marc, der sich beim Plaschi-Vorsitzenden Daniel Georgi „hartnäckig“ in Erinnerung brachte, dass er mal wieder dran sei. Solch vorbildliches Gebaren eines Sponsors wurde seitens der Plaschis mit dem Titel des Ehrensenators belohnt und da es dafür keine Extra-Kappe gibt, hatten die Ober-Narren einen eigenen Orden ins Leben gerufen, der eigentlich klein und zum Anstecken ans Revers gedacht ist. Wegen eines Produktionsstaus in der Faschings-Orden-Schmiede war das Kleinod jedoch nicht rechtzeitig fertig geworden, daher überreichten Robert Glässer und Daniel Georgi zum Überbrücken eine selbst gebackene Version des Motivs. Bei so vielen Naschkatzen in der Familie ist es aber fraglich, ob der Kuchen durchhält, bis das Original nachgeliefert wird.

„Papa, bekomme ich auch einen Orden?“ – „Erst, wenn du getanzt hast, aber beim Verteilen an die anderen darfst du helfen.“ Merke: Erfolgreiche Jugendarbeit basiert auch auf klaren Regeln, gerade wenn es um die Teamleistung zum Beispiel der „Smartys“ geht, wird auch dann keine Ausnahme gemacht, wenn Papa das Ehrenzeichen bezahlt hat.

„Kinder sind unsere Zukunft“, so manifestiert sich die Überzeugung der Plaschis auf dem Orden, dass kein Verein ohne Jugendarbeit auskommen kann. Im Gegenzug bekommen die Kinder einen Einstieg in das Gemeinschaftsgefühl mit vielen anderen auch nicht Gleichaltrigen im Verein, können sich – zum Beispiel beim Tanzen – sportlich austoben und lernen das Engagement für ein Ehrenamt sowie die Freude daran früh kennen.

Mit diesem Themenschwerpunkt, zu dem Klaus Kroneberg und Daniel Georgi den Orden zum ernst gemeinten Inhalt spielerisch gestaltet haben, haben sie bei Spender-Ehrensenator Marc Jacobs offene Türen eingerannt – er ist bei der Planungsgesellschaft nicht zuletzt auch für die Narretei zuständig, weil er selbst mit seiner Familie schon lange eng mit dem Vereinsleben verbunden ist. In einer sehr emotionalen Rede erinnerte er sich an die eigene Kindheit, die von Urgesteinen wie Adolf Hess und dem gemeinsamen Arbeiten für den Verein geprägt war. Seither weiß er, dass Kinder nicht nur als Nachwuchs wichtig für Vereine sind, sondern was ein Verein zu einer glücklichen Kindheit beisteuern kann. Folgerichtig tanzen auch die eigenen drei Kinder alle bei den Plaschis, in der Gruppe „Smartys“. Mit Mama Katja waren sie natürlich auch bei der Ordensvorstellung dabei und griffen auch tatkräftig in das Geschehen mit ein.

Übrigens: Das Motto der Kampagne 2007/2008 war „Taten statt Worte“, da hat die Familie Jacobs nun tatsächlich eine eindrucksvolle Fortsetzung geschaffen. Worte für Taten gingen von Seiten des Vorsitzenden Daniel Georgi auch an Ehrensenator Alfons Fischer, der den diesmaligen Termin nicht wahrnehmen konnte, auf dass er zu den Sitzungen wieder fit ist und Colin Dawson bekam die Elferratskette überreicht. Nun bleiben noch ein paar Tage zum Luftholen, dann gehen die wilden Tage los, gleich richtig mit der Weiberparty am Freitag, 7. Februar. Dort gibt es auch noch einige freie Plätze, im Gegensatz zur großen Plaschisitzung, die so schnell ausverkauft war, dass die närrischen Planer die Sitzordnung noch einmal umgestellt haben.

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