Projekt Stadtmöblierung: „Großartige Initiative, aber bitte elegantere Möbel“

Die Stadtmöbel fanden viel Anklang, ihreOptik gefiel aber nicht jedem. Foto: Schramm

Ein halbes Jahr lang hatte das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum im Rahmen des Projekts „Nahmobilität Hessen – Straßen neu entdecken“ der Stadt Königstein kostenlos begrünte Sitzgelegenheiten ausgeliehen. Die Verwaltung nutzte das Projekt, um so eine Stadtmöblierung auszutesten und Erkenntnisse für die Umgestaltung der Stadtmitte zu erlangen. Die Möbel wurden jetzt wieder abgebaut und die Ergebnisse der Umfrage zum Projekt sind ausgewertet. Mehr als 100 Fragebögen und viele Online-Antworten wurden berücksichtigt.

Stadtplaner Kai Prokasky, der das Projekt koordinierte, sagt: „Durch dieses Angebot erhofften wir uns, schon vorab einen Mehrwert für die Bevölkerung und Erkenntnisse für die künftige Planung erlangen zu können. Für die zukünftige Gestaltung der Stadtmitte und Auswahl von Sitzmöbeln ist dies eine große Entscheidungshilfe im weiteren Prozess der Umgestaltung.“

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die gewünschte Erhöhung der Aufenthaltsqualität überwiegend positiv in der Bevölkerung angekommen ist.

„Tolle Idee für Königstein, bitte verlängern, wenn möglich! Wir hören auch von Bekannten, dass alle durchweg positiv auf die Idee der Stadtmöbel blicken. Großartige Initiative! Danke dafür!“, war auf einem Fragebogen zu lesen.

Größter Kritikpunkt: „Die Möbel selbst könnten eleganter, wertiger gestaltet werden. Die Bepflanzung ist zurzeit mehr als dürftig. Einer Kurstadt nicht angemessen. Staudenpflanzen sind nicht das Maß der Dinge“, schrieb jemand als Feedback.

Stadtplaner Prokasky: „An der Form und Farbgebung der Stadtmöbel müsste allerdings für den Standort Königstein im Taunus noch gefeilt werden. Eine Ergänzung durch Mülleimer wurde ebenfalls häufig gewünscht, da man gerne den Müll direkt am Sitzmöbel entsorgen würde.“

Die Verwaltung wertet das Projekt als Erfolg, da der Mehrwert einer funktionierenden Stadtmöblierung deutlich vor Ort erkennbar war. Es hielten sich deutlich mehr Personen in der Konrad-Adenauer-Anlage auf, die Möbel wurden zum Verweilen oder für eine kurze Essenspause genutzt. Im Bereich der Georg-Pingler-Straße wurden sie vor allem zur Überbrückung von Wartezeiten auf den Bus verwendet.

Allerdings wurden die angebotenen Fahrradständer so gut wie gar nicht angenommen. Prokasky: „Hier gilt es zu überlegen, ob man diese an einer anderen Stelle oder in einer anderen Form anbieten sollte. Aufgrund der Hanglage und steilen Topographie Königsteins, verwenden die meisten Bürgerinnen und Bürger E-Bikes, welche nicht angeschlossen wurden. Hier sollte genau überlegt werden, wie, wo und in welcher Form Fahrradständer benötigt werden und gewünscht sind.“

Der Wunsch nach Standorten in den Stadtteilen sollte für weitere Planungen nicht aus den Augen verloren werden.



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