Sanierung des Hospizgebäudes für 400.000 Euro wird nötig – Arche Noah und die KöWo starten Spendenaktion

Königstein/Schmitten (as) – Das Sterben ist in Teil des Lebens. Und auch wenn das Thema den meisten Menschen Angst macht und es vielfach noch immer ein Tabuthema ist, darüber zu sprechen, so ist es doch fraglos ein Wunsch aller Menschen, in Würde sterben zu können, wenn keine Heilung mehr möglich scheint. Dazu gehören ein schönes Umfeld, Menschen, die sich gerne und mit Zeit um einen kümmern und letzte Wünsche erfüllen und nicht zuletzt die medizinische Versorgung sicherstellen.

Im privaten Umfeld können das – unter hoher Belastung – die Angehörigen ermöglichen, im öffentlichen Bereich kann all dies in der Regel nur ein Hospiz leisten. Erste Adresse für Königstein, Glashütten und Schmitten ist die Hospizgesellschaft Arche Noah, die ihren ambulanten Hospizdienst in der Herzog-Adolph-Straße 2 in Königstein hat und darüber hinaus ein stationäres Hospiz in Schmitten in der Brunhildestraße betreibt. Und genau hier besteht großer baulicher Handlungsbedarf. Nachdem im Jahr 2018 ein Neubau fertiggestellt wurde, ist mittlerweile der Altbau, in dem sich die acht Einzelzimmer befinden, sanierungsbedürftig. „Wir möchten die Menschen bewegen zu spenden“, wünscht sich Hospizgründer Herbert Gerlowski.

Das Ziel: Bis zum Ende des Jahres sollen 400.000 Euro über Spenden zusammenkommen, damit Anfang 2025 die Arbeiten beginnen können. „Im September 2025 wollen wir dann unser 25-jähriges Bestehen feiern, dabei soll es richtig krachen“, sagt Gerlowski, der die Geschäftsführung mittlerweile an seine Tochter Bettina Gerlowski-Zengler abgegeben hat. Das Wort Feiern ist wörtlich gemeint: „Wir sind ein Haus zum Leben“, sagt Herbert Gerlowski, der katholischer Diakon ist. Schließlich wollen die Hausbewohner auch ihren letzten Lebensabschnitt, so gut es individuell eben möglich ist, noch schön gestalten.

Unser Spendenbarometer zeigt alle Spenden, die ab dem 28. März eingehen. Im Moment steht es auf Null. Sobald eine gewisse Spendensumme erreicht ist, werden die Felder grün. Wir machen nicht nur die Summe sichtbar, sondern zeigen auch, für welchen Teil des Hauses gespendet wurde, sofern es sich um sachbezogene Spenden handelt.

Das sind die Einzelinvestitionen:

Dach:

Dach: 100.000 €

PV-Anlage 30.000 €

Dachflächenfenster 5.000 €

2. Etage:

Fluchtweg: 10.000 €

Serverraum: 5.000 €

Flur: 4.000 €

1. Etage:

Apartment für Angehörige: 40.000 €

Büros Verwaltung: 65.000 € (

Erdgeschoss:

Altes Pflegezimmer: 8.000 €

Putzraum: 5.000 €

Keller:

Raum der Stille: 33.000 €

Sanierung Außenfassade + Dämmung

80.000 €

Diverses:

15.000 €

Das Spendenkonto

Nassauische Sparkasse

IBAN Nr. DE70 5105 0015 0270 0520 53

BIC. NASSDE55XXX

Die Hospizgemeinschaft Arche Noah stellt Spendenbescheinigungen aus.

Hintergrund: Start im Jahr 2000

Königstein (as) – Startpunkt für die Hospizgemeinschaft Arche Noah war ein schwerer Arbeitsunfall. Als Schornsteinfeger war Gerlowski einst acht Meter tief vom Dach gestürzt. Ein halbes Jahr im Krankenhaus und Gespräche mit einem Notfall-Diakon bewogen ihm dazu, ein neues Leben zu beginnen. Mit 27 Jahren begann er, Theologie und Philosophie zu studieren.

Bei seiner Weihe im Bistum Limburg habe ihm der damalige Bischof Franz Kamphaus gesagt: „Du kümmerst Dich um die Alten und Sterbenden“. Gerlowski nahm es sich zu Herzen. Zunächst in Schloßborn eingesetzt, wechselte er nach Königstein und war auch für die Dialyse-Patienten im St. Josefs-Krankenhaus der Ansprechpartner.

Das brachte ihn zur Erkenntnis, dass ein Hospiz benötigt wird. „Es kann nicht sein, dass die Menschen einsam sterben“, sagte er sich. Um die Jahrhundertwende gab es im gesamten Hochtaunuskreis noch keines. Der damalige Landrat Jürgen Banzer sei der Initiative Gerlowski gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen, und nach der Gründungsversammlung im Haus der Begegnung, die im Jahr 2000 direkt sehr viel Interesse auf sich gezogen habe, gab es bereits ein Jahr später die Möglichkeit, das heutige Grundstück samt Gebäude in Schmitten zu erwerben.

2003 ging es dort mit zwei bis drei Hospiz-Betreuten los, heute sind es, wie erwähnt, immer acht, die in Einzelzimmern wohnen. „Wir nehmen alle auf, wir sind absolut überkonfessionell“, sagt Gerlowski. Pro Jahr können zwischen 40 und 50 Menschen betreut werden – natürlich gibt es immer eine Warteliste. 34 Mitarbeiter hat die stationäre Einrichtung, in der ambulanten Betreuung kommen noch einmal rund 30 Helfer hinzu.

 

Bildunterschrift:

Das sanierungsbedürftige Gebäude in der Brunhildestraße in Schmitten Foto: privat



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