Schülerschreibwettbewerb zum Thema „Abenteuer“: Bischof-Neumann-Schülerinnen unter den Prämierten

Königstein (kw) – Fast 9.500 Beiträge erreichten die Stiftung Handschrift anlässlich des 7. hessischen Schülerschreibwettbewerbs. Dieses Mal wurden Kinder und Jugendliche der 6. und 7. Klassen aller Schulformen dazu aufgerufen, Abenteuergeschichten zu verfassen. Egal, ob erfundene, ersehnte oder tatsächlich erlebte Abenteuer – die jungen Heldinnen und Helden durften Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen.

Aus der Bischof-Neumann Schule hatten sich zwei Klassen beteiligt. „Alle Briefe sind einzigartig“, so die beiden Deutschlehrerinnen Sophie Budecker und Anja Raabe. „Das Thema bot viel Raum für eine nahezu unerschöpfliche Vorstellungskraft.“ So individuell wie die eigene Handschrift sind daher auch die Inhalte der Texte. Sie handeln beispielsweise von fernen Welten mit Drachen, Schätzen, riesigen Palästen, tiefen Ozeanen, magischen Wäldern sowie geheimnisvollen Portalen. Aber auch eigene Gedanken, Probleme und Ängste wurden in sehr persönlichen Zeilen thematisiert. Gereimte Texte gingen ebenfalls bei der Stiftung zur Bewertung ein.

Eine Fachjury wählte 100 Beiträge aus. Diese sind nun in einem hochwertigen Buch gesammelt erschienen – darunter auch zwei Briefe der Bischof-Neumann-Schule, geschrieben von Dorothea Wüstner aus der Klasse 6a und Lena Banzer aus der 6d. Alle Ausgezeichneten wurden kürzlich im Museum Wiesbaden geehrt. Zahlreiche stolze Eltern, Freunde und Verwandte nahmen ebenfalls am Festakt teil.

Schreiben bereichert das Leben

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning hieß die Gäste willkommen. Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultur, Bildung und Chancen, betonte in seiner Ansprache den Hintergrund des alljährlichen Projektes: „Die Schreib- und Schriftkompetenz legt nicht nur den Grundstein für schulischen Erfolg, sondern bereitet unsere Kinder auch auf die Anforderungen in Ausbildung, Studium und Berufsleben vor.“ Laut aktuellen Studien unterstütze das handschriftliche Schreiben nachweislich das tiefere Textverständnis und fördert die Merkfähigkeit sowie strukturiertes Denken – Kompetenzen, die in allen Lebensbereichen von unschätzbarem Wert seien, so Henning. „Der Schülerschreibwettbewerb und seine Resonanz in den Schulen zeigen, was Handschrift auch heute leisten kann“, ergänzte der Geschäftsführer der Stiftung Handschrift Raoul Kroehl. „Im Zusammenspiel von Gehirn, Hand und Stift entstehen einzigartige, individuelle Inhalte, die begeistern.“ Dieses Engagement ist im Zeitalter von künstlicher Intelligenz umso wichtiger, so auch die Einschätzung der beiden BNS-Deutschlehrerinnen.

Musikalisch umrahmten Luis & Mathis aus Eltville – Teilnehmer der TV-Sendung „The Voice Kids 2023“ – sowie die Gruppe „Frauenzimmer“ der Diltheyschule Wiesbaden die Preisverleihung.

Festakt als Wertschätzung

Im Verlauf der Veranstaltung erzählten Schülerinnen und Schüler in Video-Interviews von ihren Ideen zum Thema Abenteuer und wie sie diese zu Papier brachten. Drei der jungen Schreibtalente lasen ihre prämierten Briefe live dem Publikum vor – belohnt mit kräftigem Applaus. Der Talk mit Lehrkräften hessischer Schulen machte deutlich: Das Gros ihrer Schützlinge hatte noch nie zuvor einen Brief geschrieben. Allein die Teilnahme am Wettbewerb war daher für die Kinder bereits ein großes Abenteuer.

Alle Pädagogen waren sich einig: Das alljährliche Projekt ist stets ein willkommener Anlass und bereichert den Unterricht. Als zusätzliches Zeichen der Anerkennung konnten sich die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger für die Auslosung zur Teilnahme an der Schreibwerkstatt der Stiftung Handschrift bewerben, die am 15. und 16. Juli im Frankfurter Zoo stattfinden wird.

Unter den Prämierten des Schülerschreibwettbewerbs im Museum Wiesbaden waren auch die BNS-Schülerinnen Dorothea Wüstner und Lena Banzer. Foto: Schramm



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