Königstein / Kronberg (hmz) – Falk Bonfils, der Schutzmann vor Ort und zuständig für Kronberg, Königstein und Glashütten, gibt Einblicke in seine Arbeit und rät gerade jetzt zur Vorsicht. Mit der dunklen Jahreszeit und insbesondere in der Vorweihnachtszeit würden in der Regel die Einbruchszahlen merklich ansteigen. Die Täter könnten die schon früh einsetzende Dunkelheit für ihre Zwecke nutzen, um sich unbemerkt Wohnhäusern oder Firmen zu nähern. Die Lichtverhältnisse des Winters würden den Tätern zudem ausreichend Deckung geben, um Schlösser oder Fenster unbemerkt aufzubrechen, in Wohn- oder Firmenräume einzudringen und wertvolle Gegenstände zu entwenden. „Die dunklen Straßen und die frühe Dämmerung schaffen ideale Bedingungen für solche kriminellen Aktivitäten. Die meisten Einbrüche finden nachmittags und in den frühen Abendstunden statt.“
Gemeinsame Aufgabe
Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe von Polizei, Kommunen und Bürgerinnen und Bürgern. Mit ein Grund, warum Städte und Gemeinden – eben auch Kronberg, Königstein und Glashütten – an KOMPASS, dem KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel, teilnehmen. Es handelt sich dabei um eine Initiative des Landes Hessen mit dem Ziel, Sicherheitsthemen selbständiger angehen und individuelle Lösungen für Probleme vor Ort entwickeln zu können. Der „Schutzmann vor Ort“ ist dabei ein wesentlicher Baustein des vom hessischen Innenministerium initiierten Projektes. Schutzleute kümmern sich in den Kommunen um die persönlichen Anliegen der Bürger. Durch die täglichen Begegnungen auf der Straße, die Vernetzung zu örtlichen Vereinen und Institutionen sowie die Teilnahme an lokalen Veranstaltungen gehören sie zum Ortsbild der Kommunen. In ihrer Funktion sind sie in vielen Bereichen der Prävention beratend tätig und vermitteln spezielle Hilfsangebote. Soweit die gängige Aufgabenbeschreibung, die sich im Alltag von Polizeihauptkommissar Falk Bonfils sehr viel persönlicher und verbindlicher vermittelt. Er ist längst ein bekanntes Gesicht. Seit Februar 2021 geht er seinen vielfältigen Einsatzbereichen nach. Neben der Präsenz, den Bürgergesprächen und der Kontaktpflege zu den Kommunen, Verwaltungen, Gewerbetreibenden und sozialen Trägern gehören auch die anlassbezogene Mitarbeit in Gremien, an Runden Tischen, die Beteiligung an Problemanalysen und Mitarbeit an sich daraus ergebenden Präventionsmaßnahmen dazu.
Vertraulichkeit
Mit Sorge beobachte er das nach wie vor hohe Aufkommen von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, da sei der „Enkeltrick“ nur eine perfide Masche von mehreren. Die Sicherheitsberatungen in den Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren seien da nicht nur hilfreich, sondern notwendig. Und nicht nur für sie: „Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und die objektive Sicherheitslage gehen häufig auseinander. Mit verschiedenen Maßnahmen zielen wir darauf ab, das subjektive Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum zu verstärken.“ Zum Beispiel durch regelmäßige Präsenz auf allen Veranstaltungen und Festen, wie etwa bei der Thäler Kerb oder dem Weihnachtsmarkt. „Ich freue mich, wenn ich erkannt und angesprochen werde. Hin und wieder darf ich hier auch als Fotomotiv herhalten. Bei der Vielzahl von Kontakten und Gesprächen kann ich mir Namen und Gesichter nicht merken und hoffe auf ein Nachsehen, wenn ich nicht gleich weiß, wer vor mir steht.“ An Gesprächsinhalte gleichwohl könne er sich gut erinnern, wobei er darauf hinweist, dass er, wenn er Kenntnis von einer Straftat hat, keiner Schweigepflicht unterliege. Ganz im Gegenteil: „Ich kann Hinweise zwar vertraulich entgegennehmen, aber als Polizist bin ich dem Legalitätsprinzip verpflichtet, das heißt, ich muss einem Anfangsverdacht zu einer Straftat nachgehen und die Ermittlungen unterstützen.
Verlässliche Konstante
Anrufe einsamer Menschen, gerade in der Weihnachtszeit, seien eher die Ausnahme, ein schwieriger Gang sei immer die Überbringung von Todesnachrichten. Falk Bonfils ist als Polizist und als Schutzmann vor Ort überall dort, wo er gebraucht wird – mitten im Leben. Tag und Nacht sind die Polizeibeamtinnen und -beamten im Einsatz für den Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. „Unsere Dienststelle in Königstein ist im Schichtdienst rund um die Uhr besetzt. Auch an den Feiertagen.“ Er hat sich seinen Wunschberuf erfüllt, für den er bei Vorträgen, Führungen für Vorschulkindern oder bei offiziellen Anlässen wirbt. Im Jahr 2002 hat er Ausbildung und Studium bei der Hessischen Polizei begonnen und drei Jahre später abgeschlossen. Nach drei Jahren bei der hessischen Bereitschaftspolizei gehört er seit 2008 fast durchgängig der Polizeistation Königstein an, wobei kurzfristige Abordnungen beziehungsweise sogenannte Personalentwicklungsmaßnahmen zur Polizei nach Oberursel und zur Kriminalpolizei erfolgten: zum einen bei der Einbruchskriminalität in Bad Homburg und zum anderen im Bereich „Navi“-Diebstähle in Wiesbaden. Zuletzt war er als stellvertretender Dienstgruppenleiter in Königstein eingesetzt, bevor er schließlich seine neue Tätigkeit als Schutzmann vor Ort aufnahm. Zu der gehört übrigens auch die Fahrrad-Codierung, die im Frühjahr 2024 voraussichtlich wieder stattfindet und rechtzeitig angekündigt wird.
Sein Dienstbüro hat der Schutzmann vor Ort bei der Polizeistation Königstein. Hier ist er grundsätzlich erreichbar. Seine Telefonnummer: 06174-926616. Falk Bonfils hat es in der vergleichsweise kurzen Zeit geschafft, eine verlässliche Konstante für viele Bürgerinnen und Bürger in den drei Kommunen zu werden.