Die Nachricht vom Tod des ersten Königsteiner Burgfräuleins Elisabeth Hansen, geborene Alter, am 25. März hat bei den Mitgliedern des Burgvereins Königstein große Traurigkeit ausgelöst.
Der 1952 inthronisierten Königsteinerin gebührte die große Ehre, als Allererste dieses besondere Amt übernommen zu haben.
„… wir brauchen ein Burgfräulein und haben dabei an Sie gedacht. Würden Sie das machen?“, erinnerte sie sich vor Jahren an die damals an sie herangetragene Bitte zurück, die ihr Leben verändern sollte. Dennoch zögerte sie nicht lange, sondern dachte sich, „warum eigentlich nicht, wenn du etwas für deine Heimatstadt Königstein tun kannst und sagte zu, ohne jedoch zu ahnen, was mit diesem ‚Ja‘ auf mich zukam.“ Zum einen die Schwierigkeit, nur vier Jahre nach der Währungsreform den Stoff für ein passables Kleid im mittelalterlichen Stil zu bekommen, eine derartige Robe zu entwerfen und zu nähen. Zum anderen hatte sich der Festausschuss in den Kopf gesetzt, das Burgfräulein soll hoch zu Ross am Burgfestumzug teilnehmen. Das Problem an der Sache, die junge Frau hatte noch nie auf einem Pferd gesessen und lange Zeit blieb die Suche nach einem passenden Tier erfolglos.
Erst am Vortag des Umzugs war eines gefunden und endlich konnte geübt werden. Sei’s drum, am Ende war der Festzug ein großer Erfolg und Elisabeth Hansen sprach später von einem „herrlichen Erlebnis“.
„Im Rahmen ihrer Regentschaft repräsentierte sie sowohl die Stadt als auch den Verein mit großem Engagement und Würde“, würdigt Burgvereinspräsidentin Birgit Becker die im Alter von 97 Jahre Verstorbene, die nach ihrer Regentschaft zur Hohen Burgfrau wurde und obwohl sie viele Jahre nicht mehr in der Burgenstadt lebte, engen Kontakt zum Burgverein pflegte und ihm freundschaftlich verbunden blieb.
2013, als Königstein „700 Jahre Stadtrechte“ feierte, kehrte sie zum Königsteiner Burgfest zurück, um ihr 60. Burgfräulein-Jubiläum zu begehen. In diesem Jahr wäre es das 70. Burgfräulein-Jubiläum von Elisabeth Hansen gewesen.
„Der Burgverein Königstein wird Elisabeth Hansen stets in dankbarer Erinnerung bewahren, das Präsidium spricht ihrer Familie sein aufrichtiges Mitgefühl aus“, so Birgit Becker abschließend.
Das erste Burgfräulein, Elisabeth Hansen, beim Burgfestumzug 1952.
Foto: Privat