Mammolshain (kw/cdg) – Passend zum 75. Geburtstag seines Vereinsvorsitzenden Bernd Reimann hat der FC Mammolshain den dritten Sieg im dritten Spiel gefeiert. Und empfängt nun als Tabellenführer der Fußball Kreisliga A Hochtaunus am Sonntag (15 Uhr) die zweite Mannschaft der TSG Usingen zum nächsten Spitzenspiel.
Der Jubilar durfte sich glücklich schätzen, dass er den 3:2 (3:0)-Erfolg beim Reserveteam der Bad Homburger Bomber nicht selbst vor Ort miterleben musste. Denn trotz einer souveränen 3:0-Halbzeitführung mussten die Gäste am Schluss noch um den sicher geglaubten Sieg bangen. So zwei unterschiedliche Halbzeiten hatte auch Mammolshains Trainer Michael Zimmermann noch nicht überstehen müssen. Eine Halbzeit lang dominierte seine Mannschaft Ball und Gegner nach Belieben. Herrliche Kombinationen, Ballstafetten über mehrere Stationen rollten Richtung Tor der Hausherren. Reihenweise wurden Chancen herausgespielt, doch im Auslassen überbot man sich gegenseitig. So dauerte es fast bis zur Pause, bis die Überlegenheit auch in Treffer umgesetzt wurde. Und es war ausgerechnet der neue Innenverteidiger Oliver Knatz, der mit einem wuchtigen Kopfball à la Horst Hrubesch das erlösende 1:0 erzielte. Der 27-jährige Neuzugang aus Sulzbach stieg nach einem Eckball von Pascal Metzger am höchsten und belohnte sich so mit seinem ersten Treffer für seinen neuen Verein.
Das Tor hatte befreiende Wirkung. Keine zwei Minuten später war es Marcus Ohlenschlaeger, der nach einem Angriff über die rechte Seite den Ball zum 2:0 über die Linie drückte. Martin Siever, der erstmals nach seiner Fußverletzung wieder mitwirken konnte, fasste sich ein Herz und erhöhte Sekunden vor dem Pausenpfiff aus gut zwanzig Metern sogar auf 3:0. Damit schien das Spiel innerhalb von sechs Minuten vorzeitig entschieden.
Doch was dann passierte, darüber darf weiter gerätselt werden. Mammolshain verlor völlig den Faden, zeigte plötzlich ein ganz anderes Gesicht. Die Warnungen ihres Trainers in der Kabine („Noch ist Vorsicht geboten“) schienen alle vergessen zu haben. Plötzlich lief nichts mehr zusammen. Als Folge nahmen die bis dahin überforderten Bad Homburger, möglicherweise bedingt durch zwei gelungene Auswechslungen, das Kommando. Als FCM-Schlussmann Anil Ali Dai nach genau einer Stunde zu weit vor seinem Tor stand, überwand ihn Eminovic, einer der beiden Neuen, mit einem Weitschuss. Mammolshain fühlte sich mit dem Zwei-Tore-Vorsprung aber immer noch sicher. Dabei lief im Spiel nach vorne längst gar nichts mehr. Auch zwei Wechsel brachten keinerlei Veränderung. Ganz im Gegenteil, ohne Ohlenschlaeger fehlte vorn ein Prellbock als Anspielstation und ohne Siever im Mittelfeld ein Pendant zu Regisseur Pascal Schleiffer. Der Druck wurde immer größer und so ließ die Quittung nicht lange auf sich warten. Eine Viertelstunde vor Schluss konnte Bad Homburg auf 2:3 verkürzen und rannte ununterbrochen weiter an. So mussten die vor der Pause so überzeugenden Gäste noch bis zum Abpfiff um die drei Punkte zittern. Letztlich hielt Kapitän Benny Schmiedl zusammen mit dem kopfballstarken Knatz, Finn Siebeneicher und Metzger den Laden in der Abwehr dicht.
Vor dem Gastspiel des Tabellendritten aus Usingen wird Trainer Zimmermann analysieren müssen wie es zum Einbruch nach dem Wechsel kommen konnte.
Königstein verliert weiter
Diametral anders verläuft bisher die Saison für die 1. Mannschaft des 1. FC TSG Königstein. Nach der vierten Niederlage im vierten Punktspiel der Gruppenliga Frankfurt West steht das Team auf dem letzten Tabellenplatz. Am Sonntag kam Königstein bei Spitzenreiter FC Karben mit 2:7 unter die Räder.