Freud und Leid im Dorfgemeinschaftshaus

Thilo Maier, Webmaster des Vereinsrings, kannte sich auch bei der Technik des Treppenlifts am schnellsten aus und testete – erfolgreich – die Funktion.Fotos: Schramm

Mammolshain (as) – Die vergangenen Monate haben einige Veränderungen für die Mammolshainer Vereine und alle Gäste im Dorfgemeinschaftshaus mit sich gebracht. Die gute Nachricht zuerst: In den Sommerferien ist der lange beantragte Treppenlift installiert worden. Damit ist jetzt das Obergeschoss, wo zum Beispiel Proben stattfinden und die Dorfstube des Heimatvereins untergebracht ist, auch für Menschen mit Gehbehinderungen barrierefrei erreichbar. Denn die Treppe ist recht steil. In der vergangenen Woche nahmen die Mitglieder des Vereinsrings bei ihrer ersten Sitzung nach den Ferien die bauliche Veränderung wohlwollend, aber auch mit einiger Überraschung zur Kenntnis. Denn außer Thilo Maier, Webmaster des Vereinsrings, und dem nicht anwesenden Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich hatte niemand die frohe Kunde von der Königsteiner Stadtverwaltung erhalten. Aber man will ja nicht meckern: Im letzten Jahr war der ersehnte Treppenlift erstmals im Haushaltsplan für das Jahr 2024 aufgetaucht, jetzt konnte Vollzug gemeldet werden. Im nächsten Ortsbeirat am 9. September wird die Innovation ebenfalls ein Thema sein.

Mit ein bisschen Testen brachte man dann das gute Teil aus dem Hause ThyssenKrupp auch zum Laufen, besser gesagt Fahren. Es wird die Fernbedienung aus dem Wandschrank – wo auch eine Bedienungsanleitung liegt – benötigt. Während der Fahrt muss der Knopf der Fernbedienung gedrückt gehalten werden, so verhindert man auch, dass eventuell im Treppenhaus spielende Kinder unbemerkt eingeklemmt werden. Gestartet wird erst, wenn sich der Passagier angeschnallt hat. So lange leuchtet ein rotes Licht auf. Gut – die Mammolshainer werden sich mit der Zeit an die technische Errungenschaft gewöhnen.

Nicht gewöhnen wollen sie sich jedoch daran – und jetzt sind wir bei der schlechten Nachricht – dass für den seit Ende Mai geschlossenen „Babbel Pub“ offenbar immer noch kein neuer Pächter seitens der Stadt gefunden worden ist. Nach knapp vier Jahren war Pächter Christian Bordzio, auch für alle Vereinsvertreter überraschend, aus dem Pachtverhältnis mit der Stadt Königstein ausgestiegen. Damit gibt es im oberen Teil des Dorfes, ja schon hinter dem Krohntal, keine Gastwirtschaft, nachdem ja auch „Zu den Füchsen“ zurzeit geschlossen hat. Die Vereine hoffen, dass noch ein Pächter gefunden werden kann, der das Weihnachtsgeschäft mitnimmt. Aus dem Rathaus gab es aber noch keinen neuen Sachstand.

Immissionsschutzbehörde redet mit

Neu ist allerdings ein Mehr an Bürokratie, das die nächste große Veranstaltung in Mammolshain betrifft, die auf vier Tage verlängerte Jubiläumskerb vom 3. bis 6. Oktober. Tanja Becker berichtete davon, dass der Kerbeverein erstmals ein Sicherheitskonzept mit Lärmschutz einreichen musste. Andere Vereine haben diese Erfahrung noch nicht gemacht und konnten dementsprechend auch nichts dazu sagen. Wohl aber Königsteins Rathaussprecherin Stefanie Wagenknecht nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt: Die Notwendigkeit eines Sicherheitskonzeptes ergebe sich aus den Anforderungen der Unteren Immissionsschutzbehörde. Diese beim Kreis angesiedelte Behörde hat Ende Juni erstmals ihre Beteiligung bei Veranstaltungen eingefordert, seitdem werden Informationen zu verschiedenen Veranstaltungen eingesammelt – das gilt insbesondere für solche, die noch nach 22 Uhr und in nicht geschlossenen Räumen stattfinden.

Geprüft werden das Sicherheitskonzept, der Programmablauf der Veranstaltungen mit den Zeiten, zu denen musikalische Darbietungen stattfinden, sowie Lagepläne, aus denen die Lage der Bühne und die Aufstellung der Lautsprecheranlagen ersichtlich sind.

Für die Kerb in Mammolshain, wo in der teilweise offenen Lagerhalle von Getränke Elzenheimer gefeiert wird, steht nach Auskunft der Stadt eine Antwort der Behörde noch aus. Da aber mittlerweile sogar das Halloween-Spektakel vollumfänglich genehmigt worden ist, würde alles andere als ein erhobener Daumen für die Mammolshainer Kerb für ungläubiges Kopfschütteln sorgen.

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