Sieg war drin für Mammolshain –Finale bei Vatanspor steht bevor

Mammolshain (kw/cdg) – Der abstiegsbedrohte FC Mammolshain hat beim 1:1 (1:0)-Unentschieden Titelaspirant SG Oberhöchstadt im Duell „David gegen Goliath“ in der Fußball-Kreisoberliga zwar nicht bezwingen können, den Gästen aber möglicherweise den Aufstieg vermasselt. Was aber viel wichtiger ist: Der Abstand auf Schlusslicht Vatanspor ist auf vier Punkte angewachsen, denn der Tabellenletzte verlor beim ehemaligen Gruppenligisten Usingen in der Nachspielzeit mit 1:2. Damit steht das Team vor dem „Showdown“ (Sonntag um 15 Uhr) am Usinger Weg im Bad Homburger Stadtteil Kirdorf gegen Mammolshain noch mehr unter Druck.

Selbst bei einer Niederlage wäre der FCM dank des hohen 6:0-Vorspielsieges nicht nur um einen Punkt, sondern auch aufgrund des Torverhältnisses und des direkten Vergleichs noch im Vorteil gewesen. Aber auf solche Rechenspiele wollte sich Trainer Michael Drogi erst gar nicht einlassen. Die wohl beste Saisonleistung gegen Oberhöchstadt sollte seiner Mannschaft genügend Selbstvertrauen verliehen haben, um beim Letzten zu bestehen. „Wir hätten durchaus auch gewinnen können, es wäre nicht unverdient gewesen“, so Drogi.

In der Tat hatten seine Schützlinge vor allem in der ersten Halbzeit das Spiel diktiert und zur Pause zurecht in Führung gelegen. Von Ruggero de Robertis auf die Reise geschickt, schloss Maximilian Fürst ein herrliches Solo nach 25 Minuten erfolgreich ab. Er ließ seinen Bewacher dank seiner Schnelligkeit einfach stehen, umkurvte noch einen weiteren Abwehrspieler und ließ Schlussmann Feuerbach keine Chance. Fast wäre ihm dieses Kunststück zehn Minuten später noch einmal gelungen, doch da legte er sich den Ball bei seinen Dribbling zu weit vor.

Die Gäste durften sich schon vor dem 0:1-Rückstand bei ihrem Keeper bedanken, der einen raffinierten Freistoß (20.) von Pascal Metzger, flach um die Mauer herum, noch zur Ecke abwehren konnte. Oberhöchstadt bewies erst nach der Pause, warum die Mannschaft lange um den Aufstieg mitgespielt hat. Möglicherweise hatten sie sich das Spiel leichter vorgestellt. Erst als der Ausgleich durch Birinci (51.) geglückt war, gerieten die Hausherren etwas unter Druck. Doch sie standen sattelfest, weil jeder an seine Grenzen ging. Zweimal musste FCM-Schlussmann Anil Ali Dai sein ganzes Können aufbieten. Erst lenkte er einen Weitschuss über die Latte. Noch spektakulärer seine Rettungstat, als er den Ball aus kurzer Distanz im Fallen um den Pfosten drehte.

Aber auch diese Phase überstand Mammolshain bravourös und erspielte sich selbst noch drei klare Chancen zum Sieg. Erst war es wiederum Fürst, der am Pfosten scheiterte, dann verzog der aufgerückte Rick Reinhard nur knapp und schließlich vergab Marcus Ohlenschlaeger freistehend innerhalb des Strafraums. Dem Derby hätte man nur einen umsichtigeren Schiedsrichter gewünscht. Er verteilte ein Dutzend gelbe Karten, acht für den FCM, vier für die Gäste. Viele kleine Nicklichkeiten ließ er viel zu lange durchgehen. Diese Großzügigkeit bei vielen unnötigen Fouls, hüben wie drüben, führte letztlich zu insgesamt vier Rudelbildungen, die letzte vor der Trainerbank von Michael Drogi, der auch verwarnt wurde.



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