Falkensteins „Maikönigin“ heißt Tamara Wolf

Große Bühne um 0 Uhr: Markus Schleicher (li.) und Erster Stadtrat Jörg Pöschl stellen die erste Falkensteiner Maikönigin Tamara Wolf vor.

Falkenstein (kw) – Nun hat auch Falkenstein seine Königin! Beim Tanz in den Mai wurde erstmals überhaupt die „Falkensteiner Maikönigin“ gekrönt. Nachdem es in Königstein das Burgfräulein und seit einigen Jahren noch dazu eine Lavendelkönigin gibt, konnte man es sich im heilklimatischen Stadtteil natürlich nicht verkneifen, beim Buhlen um majestätische Ehren und Würden ebenfalls den Hut in den oft zitierten Ring zu werfen. So wie man die Falkensteiner kennt, geschah dies jedoch mit einem (selbst-)ironischen Augenzwinkern. Um punkt 0.00 Uhr am 1. Mai war es so weit und das Geheimnis wurde gelüftet: Tamara Wolf wurde als Auserwählte des Vereinsrings mit einem musikalischen Tusch auf die Bühne gebeten. Die Vorsitzenden von MGV und TSG, Markus Schleicher und Jörg Pöschl, setzten in feierlicher Prozedur die goldene Krone auf das Haupt der Königin. Eine festliche Schärpe, Urkunde und Blumen, die hervorragend zu ihrem schicken Dirndl passten, vervollständigten die Insignien der Macht. Tamara Wolf ist zwar gebürtiges Münch’ner Kindl, lebt jedoch bereits seit zwölf Jahren in Falkenstein.

Damit wird es neben dem (inoffiziellen) „Falkensteiner Apfelweinkönig“ künftig mit der „Falkensteiner Maikönigin“ noch ein weibliches Pendant royalen Regierens im Bergdorf geben. Ein echt gelungener Gag für diese Veranstaltung!

Apropos gelungen ... Auch in diesem Jahr ist es dem Vereinsring Falkenstein gelungen, allen Gästen einen wunderbaren „Tanz in den Mai“ zu ermöglichen, bei dem man viele bekannte Gesichter aus der gesamten städtischen Gesellschaft sah und der erst in den frühen Morgenstunden sein Ende fand. Die sieben im Vereinsring zusammengeschlossenen Vereine hatten bereits drei Tage vorher mit insgesamt über 40 Helfern begonnen, den großen und den kleinen Saal des Bürgerhauses in einen liebevoll dekorierten Rummelplatz zu verwandeln. Genauso viele Helfer waren es denn auch beim Abbau, der in rekordverdächtigen zweieinhalb Stunden vonstattenging und aus prächtigen Festsälen wieder eine nüchterne Sporthalle mit angrenzendem Tagungsraum machte.

Man musste an diesem Abend mit gar nicht allzu offenen Augen durch die Säle schweifen, um zu sehen, mit wie viel Engagement und Feingefühl für Dekorationsdetails der Vereinsring sein Heimatfest immer wieder ausschmückt. So stand die Bühne und Tanzfläche der Live-Partyband „Extreme“ zur Verfügung, während sich zwischen den festlich gestalteten Büdchen an den gedeckten Bierzeltgarnituren und Stehtischen lebhafte Gespräche unter den Festbesuchern entwickelten.

Die Veranstaltung hat sich, obwohl sie nach der jetzigen neunten Auflage erst eine recht kurze Tradition hat, zu einem Familienfest entwickelt, das seinen Platz im Herzen der Bürger der gesamten Stadt gefunden hat – und dies völlig zu Recht!

Der „geistige Vater“ des Falkensteiner Maitanzes ist der heutige Erste Stadtrat Jörg Pöschl, der 2013 auf der Suche nach einer Alternative zur früheren Fastnachtssitzung bzw. zum ehemaligen Rosenmontagsball die Idee und Konzeption für das Erfolgsmodell entwickelte. Der Saal war auch dieses Jahr mit 350 kleinen und großen Gästen wieder bestens gefüllt, ohne dass man das Gefühl bekommen musste, sich gegenseitig auf den Füßen zu stehen – ungewollte Fehltritte auf der Tanzfläche vielleicht einmal davon ausgenommen.

Dank der erstmalig beim Falkensteiner Maitanz gastierenden Musiker von Extrem erreichte die Stimmung nach einer kurzen Begrüßung durch Ortsvorsteher Walter Schäfer schnell einen siedenden Höhepunkt und die Tanzfläche war bereits zu früher Uhrzeit sehr belebt. Für das leibliche Wohl war vielerorts gesorgt und kulinarisch kam sicher jeder auf seine Kosten. Am Stand des Partnerschaftskomitees Falkenstein-Le Mêle dufteten die lothringischen Quiches, die es sowohl in vegetarischer als auch „speckiger“ Form gab und die landestypisch mit einem Glas Crémant rege Abnahme fanden, wie die Vorsitzende Simone Montuley betonte.

Wer es hingegen weniger perlend mochte, konnte sich am Weinstand der TSG Falkenstein mit einem Gläschen prämierten Wein aus dem rheinhessischen Guntersblum niederlassen. Sechs Sorten des alkoholischen Rebensaftes standen zur Verkostung zur Auswahl, und bei einer leckeren, mit Käse belegten Mohnstange waren auch die Sitzplätze in der gemütlich hergerichteten „Straußwirtschaft“ der Falkensteiner Sportler durchgehend belegt.

Wer den Abend etwas aktiver gestalten wollte, der hatte vielfältige Möglichkeiten, sich „sportlich“ zu betätigen. Da war zunächst das beliebte Bierkrugschieben, wo viele ambitionierte Hände versuchten, auf einer fast sechs Meter langen Bahn einen aufgemalten „Zielpunkt“ durch Schieben des Maßkrugs zu treffen. Der Unterhaltungswert dieses Spiels ist erheblich größer als die Erfolgschance, den Krug tatsächlich aufs Ziel zu bugsieren, was der Motivation bei Groß und Klein aber keinesfalls abträglich war. Ein absolutes Highlight war wie in all‘ den Jahren zuvor wieder einmal das kleine Kinderkarussell, was zu einer dauerhaften „Besetzung“ der allerjüngsten Festbesucher führte. Der Heimatverein hatte einen Dosenwurf-Stand aufgebaut, und mit kleinen Klettkugeln konnte auf eine entsprechende Zielscheibe geworfen werden. Gleich daneben fand sich der umlagerte Schießstand des Männergesangvereins (MGV) Falkenstein, wo man sich im Zielschießen auf Plastikblumen oder auf das Fadenkreuz üben konnte. Die ruhigste Hand hatte an diesem Abend der Falkensteiner Frank Soyka, dessen Luftgewehrkugeln fast immer „haargenau ins Schwarze“ trafen.

Erschöpft von so viel Aktionismus konnten sich die Gäste am „Hessen-Stand“ der Freiwilligen Feuerwehr niederlassen und hier allerlei Leckeres aus dem Hessenland probieren. Die Truppe um Vereinschef Ralf Schneider kredenzte die berühmte und exzellente Frankfurter Rindswurst mit Kartoffelsalat, hausgemachte Frikadellen oder den beliebten Handkäs‘ mit Musik und dazu passend das flüssige Gold Hessens („Ebbelwoi“) – alles fand seinen Absatz.

Wer Hopfen, Malz und Gerste dem hessischen Apfelwein vorzog, konnte sich nebenan im zünftigen bayerischen Biergarten des Mandolinenclubs mit einem Glas frisch gezapftem „Tegernseer“ und ofenwarmen Laugenbrezeln versorgen. Gleich neben der Tanzfläche angesiedelt, löschten denn auch viele der eifrigen Tänzerinnen und Tänzer hier ihren Durst, wie Michael Danzer als Vorsitzender der Mandoliner zufrieden zur Kenntnis nahm. Die finanziellen Belange des Festes lagen in den bewährten Händen von Patricia Ehl vom „Bund der Vertriebenen“, der wie in all‘ den Jahren zuvor für die Eintrittskasse verantwortlich zeichnete.

 

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