Schneidhain (kw) – Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, weiß jeder – in ihrem Theaterstück: „Die Muschel und der Fisch“ wurde diese Botschaft von der Klasse 2a der Grundschule Am Kastanienhain in Schneidhain neu und auf andere Art und Weise transportiert. Über einen Zeitraum von einem guten halben Jahr hatten die Kinder gemeinsam mit ihrer Lehrerin Stephanie Jansen ein Schwarzlicht-Theaterstück entwickelt, dessen ruhige, farb- und formreduzierte Umsetzung von Beethovens „Mondscheinsonate“ untermalt wurde.
Als Grundlage diente die Geschichte eines unscheinbaren dunklen Schalentiers, dessen Lieblingsbeschäftigung darin besteht, den schillernden Wunderwesen der Meereswelt zuzusehen, sie zu bestaunen und all diese Eindrücke still in sein Herz aufzunehmen.
Ein besonders schöner Fisch erhebt sich über die Muschel und lacht sie für ihre Bescheidenheit und Genügsamkeit aus. Sogar als sie ihn vor einer lebensbedrohenden Gefahr rettet, steigt der Fisch nicht von seinem hohen Ross herab, sondern verlässt die Muschel missbilligend. Später werden beide von einem Fischer gefangen. Während der eingebildete Fisch aussieht wie der Rest des Fangs, spürt der Fischer beim Verlesen gleich, dass ein besonderer Zauber von der Muschel ausgeht. Und tatsächlich: Als er sie langsam öffnet, findet er darin eine kostbare Perle. Alles, was die Muschel am Grunde des Meeres gelauscht, bestaunt und in ihr Herz aufgenommen hatte, war zu einem Schatz geworden.
Nachdem die Klasse das tiefgängige und berührende Stück der Schulgemeinde sowie der Elternschaft präsentiert hatte, war Gisela Mützel, die bei der katholischen Kirchengemeinde von Königstein-Schneidhain zusammen mit Annette Imhof die „Frohe Runde“ leitet, an die Schule herangetreten und hatte um eine erneute Vorstellung vor ortsansässigen Seniorinnen und Senioren gebeten. Und die folgten der Einladung in freudiger Erwartung und großer Anzahl. Bejubelt von den Kindern, als die ersten Besucher die Schule betraten, bestaunt und beklatscht von den Altvorderen im Anschluss an das gelungene Stück. So bereichernd war die Begegnung für beide Seiten, dass beim anschließenden gemeinsamen Kaffee und Kuchen in der Mensa der Schule bereits klar war, ein nächstes Treffen baldmöglichst stattfinden zu lassen.