Ballettschule Johanna Braun tanzt Cinderella

Was braucht ein junges Mädchen, um glücklich zu werden? Ein schönes Kleid, erstklassigen Tanzunterricht und am Ende den Wunschprinzen. So einfach lässt sich das Ganze zusammenfassen. Nicht so einfach jedoch, wenn man das tänzerisch umsetzen soll. Und an diese Aufgabe hat sich am vergangenen dritten Adventssonntag die Ballettmeisterin Johanna Braun mit ihren Elevinnen und Eleven in der Stadthalle Kronberg gewagt. Cinderella ist multikulti und existiert in verschiedenen Sprachen und Variationen. Aber ob Aschenbrödel, Soluschka, Cendrillon, Kopciuszek oder Cinderella, das Ballett gehört seit seiner Uraufführung 1945 am Bolschoi-Theater in Moskau zum festen tänzerischen Repertoire und ist weltberühmt geworden. Musikalisch stellt es eine Herausforderung dar, ist die Musik Sergej Prokofjews zwar sehr melodisch, aber nicht gerade leicht zu tanzen, erst recht nicht für Laien. Das haben die Kinder und Jugendlichen hervorragend gemeistert, die Choreografien waren sehr genau einstudiert. Immer wieder ein Balanceakt im wahrsten Sinne ist die Bewegung en pointe, also auf Spitze, das Gehirn arbeitet dabei auf Hochtouren, um Koordination im Raum, Gleichgewicht, Bewegungsabläufe, Arme, Beine und nicht zuletzt tänzerischen Ausdruck und schauspielerisches Können zu managen. Das ist insbesondere Cinderella mit ihren gemeinen Schwestern und der bösen Stiefmutter hervorragend gelungen und man hat allen die Rolle direkt abgenommen. Die Kostüme und Requisiten der vielen Feen, Prinzessinnen und weiteren Darstellern waren in bewährter Weise professionell, sehr aufwendig und liebevoll präsentiert. So waren die anwesenden Eltern und Gäste in der nahezu ausverkauften Stadthalle hellauf begeistert und man konnte sich links und rechts am Rand des Saales in eine Schlange von Fotografen und Filmern einreihen. Die Freude am Tanzen hat man der kleinen, aber feinen Ballettkompanie angemerkt und damit hat Johanna Braun das wichtigste Ziel erreicht: die Leidenschaft im Bein!
Fotos / Text: Diel