Car-Sharing hält Einzug in die Burgstadt

V.l.n.r.: Auto-Nauheim Geschäftsführer Stefan und Michael Nauheim, Bürgermeister Klaus Temmen und der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bloching bei der Inbetriebnahme des Car-Sharing-Fahrzeugs am Bahnhof. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Was in den Metropolen und Ballungszentren bereits gängige Praxis ist, kommt nun auch in kleineren Städten an: Das Car-Sharing. Das große Geld lässt sich in den Taunusvororten damit noch nicht verdienen, doch es ist Zeit, auf den Mobilitätszug der Zukunft aufzuspringen. Das jedenfalls finden die Brüder Stefan und Michael Nauheim, die mit der Auto-Nauheim GmbH Eschborn und der Autowelt Rhein/Main Kronberg in der Frankfurter Straße 55, die in Zusammenarbeit mit Ford und der Buchungsplattform Flinkster Carsharing an drei Standorten in Eschborn erprobt haben und seit kurzem auch einen Standort in Sulzbach dazu genommen haben. Viele Bürger, vor allem Junge, aber auch Senioren, würden nicht mehr die Notwendigkeit sehen, ein eigenes Auto zu besitzen. „Das Hauptargument unserer Nutzer ist: es zählt nur die reine Fahrzeit“, berichtet Michael Nauheim von seinen Erfahrungen über das neue Geschäftsmodell, das die Brüder des in dritter Generation geführten Familienunternehmens nun seit zwei Jahren erproben. Der weitere Standort, zentral am Bahnhof in Kronberg, für den die Stadt Kronberg dort einen Parkplatz zur Verfügung gestellt hat, macht es möglich, dass nun auch die Kronberger Bürger und Firmen ein weiteres Mobilitätsangebot nutzen können. Ein 24-Stunden Angebot, das, wird es angenommen, auch dazu beitragen kann, die eng gewordene Parkraumsituation langfristig ein Stück weit zu entspannen, wie Michael Nauheim anmerkt. Das Prozedere ist einfach: Wer das Angebot nutzten will, zu dem über die Flinkster-Plattform rund 3.600 Fahrzeuge bundesweit an mehr als 800 Standorten zur Verfügung stehen, muss sich einmalig über ford-carsharing.de im Internet oder über die gleichnamige App über sein Smartphone registrieren lassen, um die entsprechende Karte zu erhalten. Es ist auch möglich, sich persönlich bei einem der beiden Unternehmen registrieren zu lassen. Vor Aushändigung der Karten müssen Führerschein und Personalausweis sowie eine Bankverbindung vorliegen. „Es erfolgt automatisch auch eine Schufa-Auskunft oder entsprechende Kreditreform-Abfrage des Kunden“, so Nauheim. Zur Einführung gibt es bis Ende Juni die Karte zum Sonderpreis von 9,90 Euro.

Die Brüder erläutern die Preisstaffelung für den blauen Ford Fiesta, den sie für die Bürger am Bahnhof bereithalten: Der Stundenpreis beträgt zwischen 22 und 8 Uhr 1,90 Euro pro Stunde, zwischen 8 und 22 Uhr 6 Euro. „Der Tagespreis beträgt 60 Euro, ab dem zweiten Tag sind nur noch 39 Euro zu zahlen“, informierte Michael Nauheim bei der Vorstellung des neuen Angebots für die Kronberger im Rathaus. Hinzu kommt eine Kilometerpauschale von 0,19 Euro für Benzin und Versicherung. „Durch das Car Sharing eröffnen wir Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kronberg eine weitere Möglichkeit an individueller Mobilität“, freut sich Bürgermeister Klaus Temmen über die gelungene Kooperation. „Gerade für Menschen, die selbst auf ein eigenes Auto verzichten wollen, aber dennoch das Bedürfnis haben, für spezielle Strecken auf ein Kraftfahrzeug zurückgreifen zu können, ist dieses Angebot geradezu ideal“, findet er. Wie der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bloching betont, sei es erfreulich, dass es zur Kooperation zwischen Stadt und der Firma Auto-Nauheim gekommen ist: „Es freut uns, dass wir für dieses Angebot als Partner ein Unternehmen gewonnen haben, das eng mit Kronberg verbunden ist. „Für die Stadt fallen für das Car-Sharing-Angebot keine Kosten an. „Wir stellen lediglich kostenfrei für den Betreiber einen Parkplatz zur Verfügung.“

Wer die entsprechende Karte in den Händen hält, kann beispielsweise auf dem Weg mit der S-Bahn nach Kronberg bereits über sein Smartphone schauen, ob das Auto frei ist und es reservieren. „Vor Ort muss man einfach seine Karte an die linke Windschutzscheibe halten, schon springt die Tür auf“, so Michael Nauheim. Den Schlüssel findet man nach ähnlichem Sesam-Öffne-Dich-Prinzipi in einer elektronisch verschlossenen Box auf der Beifahrerseite, in diesem eigens dafür konzipierten Handschuhfach. Das Auto wird regelmäßig gewartet und es gibt auch für die Nutzer ein Handbuch, indem sie mögliche Mängel notieren können, auch eine Tankkarte ist in diesem Fach.

Nun wird sich zeigen, ob die Kronberger Interesse an dieser neuen Form der Mobilität zeigen. In Eschborn sind die Brüder mit einer Auslastung ihres Car-Sharing-Angebots mit 25 bis 30 Vermietungen im Monat für den Augenblick ganz zufrieden. Beispielsweise gebe es einige Senioren beim zentralen Standort am Eschborner Rathaus, die darüber ihre Großeinkäufe abwickelten. „Sie fahren mit dem Auto einkaufen und ihre Einkäufe nach Hause, um das Auto dann wieder abzustellen und selbst zu Fuß nach Hause zu laufen“, erzählt er. Bloching weiß in Kronberg von einem Unternehmen, das bereits Interesse an der Nutzung des Car-Sharing-Angebots gezeigt habe. Wenn das Angebot gut angenommen werde, kann er sich auch weitere Standorte wie am Altkönig-Stift oder in Kronberg Süd vorstellen. Nun müsse sich zeigen, wie die Bevölkerung und die in Kronberg arbeitenden Menschen das neue Angebot nutzten. „Letztlich muss es sich für den Anbieter rechnen, damit es dauerhaft Bestand haben kann.“

Für weitere Fragen zum Thema Ford-CarSharing steht das Team von Auto-Nauheim unter Telefon 06196-50140 sowie der Autowelt Rhein-Main unter Telefon 06173-95680 zur Verfügung. Weitere Informationen auch im Internet unter www.ford-carsharing.de.



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