Kronberg (kb) – „Ich fühle mich geehrt und glücklich mit diesem wundervollen Zeichen der Freundschaft aus Kronberg. Jedes Mal, wenn ich hierher komme, freue ich mich über die wunderschöne Musik, den guten Geist und gute Freunde“, schrieb Marta Casals Istomin vergangenen Samstag in Englisch in das städtische Gästebuch, nachdem ihr Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann und Bürgermeister Klaus Temmen im Museum Kronberger Malerkolonie die Ehrenplakette der Stadt Kronberg verliehen hatten.
Es war eine gelungene Überraschung, denn die Schirmherrin des Cello-Festivals ahnte nichts von der Ehrung, als sie zwischen zwei Veranstaltungen des diesjährigen Jubiläums-Festivals zum 20-jährigen Bestehen der Kronberg Academy in Begleitung von Raimund Trenkler, dem Direktor und künstlerischen Leiter, sowie zahlreiche andere Repräsentanten der Kronberg Academy in die Museumsräume kam. Auch alle anderen Teilnehmer der Feierstunde waren überrascht, als Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann in ihrer Begrüßung den Grund für die Feierstunde nannte. „Wir haben vorher niemandem etwas verraten“, freute sich Raimund Trenkler darüber, dass das Geheimnis bis zuletzt gewahrt blieb.
Mit der Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Kronberg würdigt die Stadt auf Beschluss des Magistrats und des Ältestenrates der Stadtverordnetenversammlung die Verdienste von Marta Casals Istomin, der Witwe des weltberühmten Cellisten Pablo Casals, um die Förderung des nationalen und internationalen Rufs von Kronberg als Kulturstadt und als Ausbildungsstätte von Weltruf, wie Bürgermeister Klaus Temmen in seiner Laudatio ausführte.
Zu ihrem 20-jährigen Bestehen veranstaltete die Kronberg Academy das „Kronberg Academy-Festival – Cello plus“. In ihrem Gründungsjahr 1993 – damals hieß sie noch Internationale Kammermusik-Akademie – organisierte sie auch das erste Cello-Festival und erstmals kamen international renommierte Musikerinnen und Musiker nach Kronberg im Taunus. Dieses erste Cello-Festival war dem Gedenken an den großen Cellisten Pablo Casals zu seinem 20. Todestag im Beisein seiner Witwe Marta Casals Istomin gewidmet. Seitdem ist Marta Casals Istomin, Schirmherrin des Cello-Festivals.
Inzwischen ist die Kronberg Academy durch ihre Festivals, Meisterkurse, die Breitenförderung, die Förderung von hochbegabten jungen Musikerinnen und Musikern sowie ihre sonstigen vielfältigen Aktivitäten nicht nur aus dem städtischen Kulturleben nicht mehr wegzudenken, sondern sie trägt auch national und international wesentlich und nachhaltig dazu bei, die Bedeutung von Kronberg als Kulturstadt und als Ausbildungsstätte von Weltruhm im Studiengang Kronberg Academy Masters zu festigen und weiter auszubauen.
Dazu hat Marta Casals Istomin ganz wesentlich beigetragen. Sie wirkte von Anfang an dabei mit, dass weltbekannte Musikerinnen und Musiker nach Kronberg kommen. Insbesondere ist es ihr auch zu verdanken, dass Mstislav Rostropovich nach Kronberg im Taunus kam und hier seine Rostropovich Cello Foundation gründete, die von der Kronberg Academy verwaltet wird. Er nannte Kronberg im Taunus einst „die Welthauptstadt des Cello“.
Marta Casals Istomin nimmt seither an jedem Cello-Festival in Kronberg teil. Als Ehrenmitglied und als Mitglied des Künstlerischen Beirats der Kronberg Academy konnte sie darüber hinaus weltberühmte Musiker wie Gidon Kremer und András Schiff für dieses Gremium gewinnen.
Bürgermeister Klaus Temmen erinnerte in seiner Laudatio an seine Worte anlässlich der Enthüllung der Bronzeskulptur „Hommage à Pablo Casals“ vor zwei Wochen im Victoriapark, dass es vor rund 150 Jahren die Maler gewesen seien, die es nach Kronberg zog, weil sie aus den Ateliers hinaus in die Natur strebten und hier das richtige Ambiente vorfanden. „Seit 20 Jahren nun sind es Musikerinnen und Musiker aus aller Welt, die es nach Kronberg zieht“, so der Bürgermeister weiter, „die maßgeblich dazu beitragen, den Ruf von Kronberg im Taunus als Kulturstadt weiter zu stärken und hinauszutragen. Der berühmte Pianist András Schiff hat dies so ausgedrückt: „Kronberg ist für uns Musiker eine Oase in der Mitte Deutschlands. Hier finden junge Musiker die Ruhe und das Verständnis, das sie brauchen, um sich entfalten zu können“. Ich möchte dieses Zitat ergänzen: „und hoffentlich bald einen Kammermusiksaal von internationalem Rang, in dem die Kronberg Academy und die Musik ihre Heimat finden“.
Im Namen der Stadt Kronberg bedankten sich Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann und Bürgermeister Temmen für das herausragende Engagement von Marta Casals Istomin für die Kronberg Academy und die Stadt Kronberg im Taunus und überreichten ihr als äußeres Zeichen dieses Dankes die Ehrenplakette der Stadt Kronberg im Taunus in Form einer Silbermedaille mit Urkunde.