Die Eintrittspreise für das Waldschwimmbad steigen

Kronberg (mw) – Die Preise im Waldschwimmbad werden ansteigen: Die Mehrheit der Stadtverordneten votierte für ein neues Tarifsystem. Die zunächst vom Magistrat erarbeitete Tarifstruktur hatte im HFA zunächst große Entrüstung ausgelöst. Doch nach einer Nachbesserung der einzelnen Tarife (die Koalition hatte hierzu einen Antrag vorgelegt), war schnell eine breite Mehrheit gefunden, die der neuen Gebührenordnung zustimmte. Denn eines machte der CDU-Stadtverordnete Stefan Möller eingangs deutlich, dass eine Erhöhung der Eintrittgelder grundsätzlich nötig sei, um die Betriebsausgaben für das Schwimmbad wenigstens zu senken. Eine Schließung des Schwimmbades wollte die CDU/SPD-Koalition nicht. Stattdessen soll neben der Gebührenanhebung mit allen Mitteln versucht werden, noch kosteneffizienter zu arbeiten und die Attraktivität des Bades weiter zu steigern.

Mit dem vom Magistrat erarbeiteten Preisgefüge zeigte sich Möller nicht einverstanden: Seiner Überzeugung nach ließ es eine nachvollziehbare Logik vermissen, wenn eine Erwachsenenkarte mit 5 Euro nicht einen Euro mehr koste, jedoch die Kinder und Jugendlichen mit drei Euro einen Euro mehr zahlen sollten, eine Dauerkarte von 100 auf 150 Euro ansteige, bei Kindern und Jugendlichen jedoch von 40 auf 90 Euro ansteige und die Familienkarte statt 150 Euro mit 300 Euro das Doppelte kosten soll. Mit folgenden Tarifen, die an diesem Abend auch verabschiedet wurden, sah er die Logik jedoch wieder hergestellt: Nächste Saison kostet eine Einzelkarte 6 Euro, die Zwölferkarte 60 Euro (beinhaltet also zwei „geschenkte“ Eintritte) und die Jahreskarte 120 Euro. Kinder und Jugendliche zahlen jeweils die Hälfte. Die Familienkarte kostet 240 Euro. Damit würden die 60.000 Euro Mehreinnahmen zur Defizitsenkung der Betriebskosten des Schwimmbades ebenfalls erreicht. Neu ist, dass das Bad um 6.30 Uhr öffnet und den Frühschwimmern damit eine noch bessere Möglichkeit bietet, vor ihrem Arbeitsalltag Sport zu treiben. Sie zahlen dafür mit der Dauerkarte 160 Euro. Auch die Senioren erhalten eine Ermäßigung: Sie zahlen 5 Euro für die Tageskarte, 50 Euro die Zwölfer- und 100 Euro für die Dauerkarte.

Zuvor hatte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Fischer-Thöns bereits auf die „exorbitant“ erhöhten Eintrittspreise auf dem Rücken der „Kinder und Familien“ hingewiesen „Mit Augenmaß“ sei bei der Erhöhung der Gebühren nicht vorgegangen, kritisierte sie den Magistrat. Es könne nicht Ziel sein, bei all den Studien, die belegten, dass sich Kinder und Jugendliche heute zu wenig bewegten, Familien in der Weise zu belasten. Die Stadt habe auch eine „gesellschaftliche soziale Fürsorge“ für ihre Bewohner zu tragen. Es mache den Anschein, der Magistrat sei hier „blind“ den Vorschlägen des Bürgerprojekts 2016 gefolgt. Diese Kritik wies der Erste Stadtrat, Jürgen Odszuck, zurück. Man habe sich eigene Gedanken gemacht, beispielsweise habe es schon früher Überlegungen gegeben, wie in anderen Städten durchaus üblich, Kindern und Jugendlichen eine 40-prozentige Ermäßigung auf die Erwachsenentarife zu gewähren.

SPD-Fraktionschef Christoph König versuchte dem Magistrat Rückendeckung zu geben, indem er verkündete: „Immerhin hat der Magistrat gegenüber unseren Vorschlägen keine Gegenwehr geleistet.“

Ebenfalls Bauchschmerzen mit den zunächst angesetzten Erhöhungen im Hinblick auf ihre soziale Verträglichkeit hatte die UBG signalisiert. Ihr Vorschlag, die Fehlbeträge stattdessen über eine Parkraumbewirtschaftung am Schwimmbad zu generieren, fand jedoch keine Mehrheit. Genauso wenig folgten die Stadtverordneten dem Vorschlag des FDP-Stadtverordneten Dietrich Kube. Er kam auf die Idee, die mit 20 Personen ausgesprochen kleine Gruppe von Frühschwimmern als möglicherweise zahlungskräftige Gruppe 12 Euro anstatt 8 Euro zur Kasse zu bitten. Entsprechend dazu sollte die Zwölferkarte 120 Euro und die Jahreskarte 360 Euro kosten.



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