Flüchtlinge im Hochtaunuskreis: Kreisbeigeordnete zieht Bilanz

Hochtaunuskreis (kb) – Der Hochtaunuskreis kommt mit den Zuweisungsraten des Landes Hessen zur Anschlussunterbringung bislang gut zurecht. Ein Grund für Sozialdezernentin Katrin Hechler, positive Bilanz zu ziehen und den Blick auf die Zukunft zu richten. In der Woche kommen weiterhin rund 20 Menschen im Kreis an. Im Vergleich zur Situation vor elf Monaten hat sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge reduziert. „Was aber nicht vergessen werden darf ist, dass derzeit noch immer Flüchtlinge ankommen. Wir rechnen damit, dass die Zahlen vorerst auf diesem Niveau bleiben werden, aber wissen können wir es natürlich nicht“, sagte Kreisbeigeordnete Katrin Hechler. Nach Angaben der Sozialdezernentin hat der Kreis in den vergangenen Monaten bis zum Ende September 2016 rund 3.080 Flüchtlinge untergebracht. Hinzu kommen rund 308 unbegleitete minderjährige Ausländer im HTK, die in die Betreuung des Jugendamtes fallen. Besonders viele Flüchtlinge haben bislang Bad Homburg, Oberursel und Weilrod aufgenommen. Etwas weniger – gemessen an der Einwohnerzahl, die Kommunen Wehrheim und Glashütten.Wegen rückläufiger Flüchtlingszahlen hatte der Kreis im Frühjahr einige Planungen für die Unterbringung der Flüchtlinge neu angepasst. Der Wohnungsmarkt ist knapp und so werden weiterhin für die ankommenden Flüchtlinge zusätzliche Plätze benötigt. Als nächste Unterkunft wird in Glashütten eine Unterbringung für rund 60 Flüchtlinge entstehen, die bereits kurz vor der Fertigstellung ist. In guten Gesprächen mit der Gemeinde habe man sich geeinigt, dass der Kreis Betreiber der Unterkunft wird und die Unterkunft mit dem restlichen Mobiliar ausstatten wird. Dies wird in den nächsten Tagen geschehen. Die soziale Betreuung übernimmt zuerst das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Der Miet- und Nutzungsvertrag für die Räumlichkeiten läuft befristet auf zehn Jahre. „Falls es dennoch notwendig sein sollte, in der Zukunft wieder vermehrt Flüchtlinge unterzubringen, wäre der Kreis durchaus in der Lage, in die bisherigen Planungen kurzfristig wieder einzusteigen“, fügte Katrin Hechler hinzu.

Dennoch ist es der Dezernentin auch wichtig zu betonen, dass die anstehenden Herausforderungen weiterhin groß bleiben. „Die ankommenden Flüchtlinge sind gut unterzubringen. Aber wir müssen es auch schaffen die Integration weiter anzukurbeln, damit die Menschen eine Bleibeperspektive haben. Gute Deutschkenntnisse, die schnell gelernt werden müssen, eine Wohnung und schließlich auch einen Arbeitsplatz, bleiben die wichtigsten Punkte“, bemerkt Hechler. Seit Sommer 2016 finanziert der Kreis aus dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Landes Hessen zum Beispiel Sprachkurse für Flüchtlinge mit einer guten Bleibeperspektive. Auch gemeinsame Erlebnisse und Kontakte zwischen Flüchtlingen und Einheimischen zu schaffen, um vorhandene Hürden abzubauen und der Fremdenfeindlichkeit keine Chance zu geben, bleibt es weiterhin wichtig, zu zeigen, dass Flüchtlinge im Hochtaunuskreis willkommen sind. Daten und Fakten: 3.080 Flüchtlinge leben insgesamt im Hochtaunuskreis, wöchentlich werden dem Landkreis zirka 20 Flüchtlinge zugewiesen, die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran.



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