Ist das eine Blüte oder ein Pilz, was hier im Schlosspark wächst?
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Kronberg (kb) – Auf der Suche nach einem verlorenen Ball machte der Golfspieler Otto Wirsching im Schlosspark hinter dem zweiten Grün eine außergewöhnliche Entdeckung: Er fand seinen Ball inmitten exotisch aussehender und korallenrot gefärbter Gewächse. Handelt es sich um die Blüte einer Pflanze oder um einen Pilz, das war die Frage?
Das Team der Wissenschaftler des Senckenberg Museums klärte das Rätsel schnell auf. In Kronberg wachsen Tintenfischpilze (Clathrus archeri). Deren Heimat ist Australien, Tasmanien und Neuseeland. Nach Europa ist der fremde Pilz vermutlich durch den Transport von Schafwolle vor etwa einhundert Jahren gelangt. Der Tintenfischpilz ist ein Verwandter der Stinkmorchel (Phallales). Er wächst zunächst als 3 bis 5 Zentimeter großes Hexenei heran, aus dem er bis zu 10 Zentimeter lange Arme austreibt, die sich trennen und sternförmig ausbreiten. Die leuchtend roten Arme tragen auf der Oberseite schwarzbraune und wie ein Netz verteilte Pusteln, die Gleba genannt werden und die Fruchtmasse enthalten. Der Tintenfischpilz strömt einen starken Aasgeruch aus und ist, auch wenn er ungiftig ist, nicht für den Verzehr geeignet.