Taschen kann man immer gebrauchen.
Fotos: S. Puck
Kronberg (pu) – Weil die üblicherweise genutzten Räumlichkeiten in der Frankfurter katholischen Frauenfriedenskirche wegen Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung standen, wichen Viviane Neigefink und Leon van Lee mit dem von ihnen ehrenamtlich und mit Unterstützung weiterer Ehrenamtlicher und dem Zonta Club Bad Soden-Kronberg organisierten Malteser Benefizmarkt erstmals in die Kronberger Stadthalle aus.
Eine vortreffliche Fügung, wie sich rasch herausstellte. „Wir sind hier von allen ganz großartig aufgenommen worden und die Räumlichkeiten eignen sich perfekt für diese Veranstaltung“, strahlten die Projektleiter. Jedes Jahr wird nach ihren Worten durch die Veranstaltung ein anderes Projekt unterstützt. Dieses Mal der Besuchs- und Begleitdienst.
Aus der Einsamkeit holen
„Nicht nur in der Großstadt Frankfurt, sondern beispielsweise auch in Kronberg leben Menschen allein und isoliert. Umso dankbarer sind wir, dass sich immer wieder sozial denkende Kronberger finden, die sich schulen lassen, um mit den Betreuten spazieren zu gehen, ein Café zu besuchen oder Hilfe im Alltag zu geben“, hob van Lee hervor. Dem Wissen der Projektleiter nach sind eine ganze Reihe Kronberger nicht nur direkt in ihrem Heimatort, sondern in Frankfurt aktiv.
Getragen werden die jeweiligen Projekte des Weiteren von den handverlesenen Ausstellern des Malteser Benefizmarktes. „Wir haben eine hohe Nachfrage. Und nicht nur das. Die Aussteller gehen mit der Zeit, lassen sich Neues für ein stets attraktives Angebot einfallen“, schilderten die beiden Projektleiter mit leuchtenden Augen.
Erfolgsgeheimnis
Das Geheimnis des Markt-Erfolges liegt in den Menschen, die dahinter stehen, ob Organisatoren oder Aussteller, denn es handelt sich alles andere als um Massenware, sondern um Nischenprodukte von Herstellern, mit viel Liebe zum Produkt.
Die Besucher genossen es sichtlich, Bewährtes und bisher Unbekanntes zu entdecken. Etwa Panela. Noch nie gehört? Panela ist eine natürliche Zuckerspezialität aus dem Hochland Kolumbiens und besteht aus 100 Prozent Zuckerrohrsaft. „Durch schonende Verarbeitung und unraffiniert bleiben Vitamine und Mineralstoffe aus der Pflanze erhalten“, so der Ehemann von Anna Elisabeth Segovia, Inhaberin von Meisel Fine Goods GmbH. Als zweitgrößte Einnahmequelle nach dem Kaffeeanbau spiele das traditionelle Produkt eine wichtige Rolle für das Überleben der Familien im südamerikanischen Land.
Internationale Einflüsse waren an weiteren Ständen unübersehbar. „Meine Mutter Beatrice, eigentlich eine Deutsche, lebte zeitweise in Afghanistan und Indien und so beeinflusst entstand die Idee zu diesen bunten Gehröcken“, verriet die aus Berlin angereiste Frederike Gardiner.
In der Hauptstadt ist üblicherweise auch das „Cape Mädchen“ ansässig, dessen Firmengeschichte vor sechs Jahren während einer Italienreise samt damit verbundener Entdeckung eines wunderschönen, gelbgrauen Capes begann.
So verbarg sich hinter jedem Stand der 25 Aussteller eine eigene Geschichte, das macht den Besuch des Malteser Benefizmarkts unter der Prämisse „Einkaufen und Gutes tun“ so einzigartig. Ob kreative Ideen aus Papier aus Bad Soden, Taunus-Gin aus Oberursel oder die „Pickelnde Elise“, ein Genuss ohne Alkohol, der Jungwinzerin Agnes Schütte aus Alsheim, Taschen, Schmuck, Sitzsäcke, Pralinen und mehr – es gab für alle Geschmäcker Ausgefallenes zu entdecken. Neben den Standgebühren flossen von jedem Kauf zehn Prozent in den Malteser Besuchsdienst für ältere und einsame Menschen in Kronberg und Umgebung,
Das Ganze wurde abgerundet durch stärkende Snacks, Salate und selbst gebackene Kuchen im „Café Malta“. „Ehrenamtliche Besucher bringen Licht und Lebensfreude in einen oft grauen Alltag. Jede Spende, die wir hier bekommen, unterstützt diesen wichtigen Dienst!“, unterstrich Leon van Lee abschließend. Weitere Infos auch unter www.malteer-frankfurt.de.
Fleißige Bäckerinnen und Helfer hatten verlockende stärkende Speisen zubereitet.
