Illegale Hütten rund um Kronberg?

Kronberg. – Zunächst sei löblich festgestellt, dass die Ruinen am Falkensteiner Stock endlich abgeräumt wurden und das Bild von Verwahrlosung ein Ende hat. Doch es gibt in Kronberg noch mehr für das Landschaftsbild zu tun, empfiehlt die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg.

„Seit etlichen Jahren wurden im Außenbezirk der Stadt auf Feld, Wiesen und am Waldesrand illegale Hütten und Zäune errichtet, die meist sogar noch auf festem Betongrund gebaut wurden“, behauptet die Vorsitzende der Kulturlandschaft Königstein-Kronberg, Gabriele Klempert. „Verschiedene Mahnungen an das Bauamt Hochtaunuskreis als auch an die Untere Naturschutzbehörde, diese Bauten und Zäune in der freien Natur, das heißt Verstöße gegen geltendes Baurecht zu beseitigen, blieben erfolglos“, kritisiert sie. Allein sieben neue illegale Objekte wollen die Mitglieder der AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg ausgemacht haben: Im Tries, neben der ehemaligen Gärtnerei Ziemann, wo schon seit Jahren ein unfertiger Bau aus den Büschen ragt, „scheint eine ganze Freizeit- Party-Location geplant zu sein“, heißt es in ihrer Pressemitteilung. Und obwohl das Gelände Wasserschutzgebiet ist, habe man wertvolle Hecken und Büsche in Biotopgröße aus dem Boden gerissen. „Zwischen dem Rentbachtal und der Mammolshainer Höhe hat ein Grundbesitzer nicht nur eine Gartenhütte errichtet, sondern auch einen besonders fest im Boden montierten Zaun mit Betonfundamenten herum gezogen. Hier soll es eine Abrissgenehmigung gegeben haben, die aber offenbar nicht durchgeführt wurde“, berichtet Klempert. Nicht weit vom Rentbach hat die AG ein Fundament und den Sockel für eine Gartenlaube gesehen, die schon fertig sind „Im Rentbach wurde aus mehreren Holzpaletten eine Brücke gelegt, die neben der Gewässerbeeinträchtigung nicht zuletzt eine erhebliche Gefahr für das Wild bildet“, so die Kritik. Auch dieser Fußsteig liege für die Obrigkeit scheinbar unbemerkt schon länger über dem Bachlauf. Nicht weit davon, am Grundweg, stehe ebenfalls ein neues Blockhaus mit kräftigem Fundament, nur der Zaun sei noch nicht fertig.

Zwischen Kronberg und Oberhöchstadt sehe es nicht besser aus. Auch hier hätten Grundbesitzer zugeschlagen: „Eine neue Gartenhütte mit Betonfundament, gesichert mit Starkdrahtzaun steht am Westerbach und nicht weit davon am Obereren Lindenstruthweg steht eine zweite Hütte.“

Offenbar würden diese Hütten für ausschließlich private Freizeitgestaltung errichtet. „Doch bevor hier Gewohnheitsrecht entsteht, sollten die Grundstücksbesitzer dringend eine Abrissverfügung erhalten und deren Durchführung überprüft werden“, fordert Klempert.“ Andernfalls sei zu befürchten, dass ein Gewohnheitsrecht entsteht, die freie und geschützte Landschaft illegal mit Zäunen zu durchziehen und mit Gartenlauben zuzubauen. (mw)



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