Kronberg (mw) – Die Nachfolge von Martha Ried in der Leitung des Bürgerbüros der Stadt Kronberg ist entschieden. Der Magistrat der Stadt Kronberg hat die Einstellung von Renate Temmen beschlossen. Sie ist vielen Kronbergern längst „stadtbekannt“, denn sie ist seit vielen Jahren in verschiedenen Vereinen aktiv und hat vor zwei Jahren gemeinsam mit ihrer Schwägerin Cornelia Temmen das „Klaa Kronbersch“ in der Tanzhausstraße eröffnet. Aber auch in der Stadt Kronberg kennt und schätzt man sie: Dort war sie zuletzt, von 2005 bis 2009, Leiterin der Abteilung Verwaltung und Personal sowie stellvertretende Leiterin des Haupt- und Personalamtes. Als weitere Posten im Rathaus hatte sie zunächst mit ihrem Einstieg 1992 in der Gleichstellungsstelle mitgearbeitet, war dann ab 1995 im Vorzimmer des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Kreß und arbeitete von 1999 bis 2005 zunächst als Assistenz der Personalamtsleitung.
2009 schloss sie jedoch in Abstimmung mit ihrem Mann einen Aufhebungsvertrag mit der Stadt Kronberg, nachdem dieser, Klaus Temmen, zum Bürgermeister gewählt worden war. „Es war ein freiwilliger Rückzug“, erzählt Reni Temmen, ein Schritt, der ihr gar nicht so leicht viel, da sie gerne bei der Stadt Kronberg arbeitete. Doch die beiden wollten nicht, dass ihnen die Verquickung von Beruflichem und Privatem nachgesagt werden konnte. „Dass ich eineinhalb Jahre nach der Trennung von meinem Mann nun wieder bei der Stadt Kronberg gelandet bin, ist purer Zufall, ich habe mich schon länger nach einer neuen Herausforderung umgeschaut, und das Angebot passte einfach gut auf meinen beruflichen Werdegang“, erzählt sie. Ihr liegt nun einmal die Öffenlichkeitsarbeit, sie kennt die Verwaltungsabläufe, die Mitarbeiter, die Aufgaben, erzählt sie strahlend und sie ist stolz darauf, sich in zwei Auswahlgesprächen gegenüber den Mitbewerbern durchgestzt zu haben. Ab dem 15. Januar, also heute am Donnerstag beginnt sie ihren neuen Vollzeitjob, in den ihre Vorgängerin sie in aller Ruhe einarbeiten wird.
„Inzwischen ist der Abstand zur Trennung groß genug, um gut damit umgehen zu können“, sagt sie. „Er wusste übrigens gar nicht, dass ich mich auf die Stelle als Leiterin des Bürgerbüros beworben habe“, erzählt sie. „Er hat sich aber für mich gefreut.“
Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) hatte sich nach seiner Wiederwahl im September vergangenen Jahres mit seiner neuen Lebensgefährtin das erste Mal öffentlich gezeigt.
Pressesprecher Andreas Bloching betont in diesem Zusammenhang: „Es wurde das bei der Stadt Kronberg im Taunus übliche Auswahlverfahren durchgeführt. Die Auswahlentscheidung erfolgte nach den von der Rechtssprechung definierten Kriterien für die Stellenbesetzungen im öffentlichen Dienst.“
Renate Temmen habe sich als die geeignetste Bewerberin im Bewerbungsverfahren erwiesen. „Frau Temmen verfügt über die erforderlichen Voraussetzungen für diese Aufgabe. Daher wurde sie im weiteren Verfahren vom Magistrat auch berücksichtigt.“
Weiter erklärt er, dass Bürgermeister Klaus Temmen an dem Auswahlverfahren und der Entscheidung des Magistrats zu keiner Zeit beteiligt war und der Bürgermeister in diesem Einzelfall die ihm nach dem Gesetz übertragene Kompetenz des allgemeinen Dienstvorgesetzten vollständig übertragen wird, um eine aus der Beschäftigung sich eventuell ergebende Interessenskollision zu vermeiden respektive zu verhindern.
Die 55-jährige Renate Temmen freut sich auf ihr kleines Team von vier Mitarbeitern. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Mitarbeiter über die Einbindung in Entscheidungsprozesse am besten zu motivieren sind. Für sinnvoll hält sie auch die noch zu ihrer Zeit im Rathaus eingeführten Mitarbeiterbeurteilungen, sie gäben den Mitarbeitern die nötigen Impulse. Das „Klaa Kronbersch“ wird für sie zwar nicht mehr an erster Stelle stehen können, aber sie wird auch dort hin und wieder anzutreffen sein: „Freitagsmittags beispielsweise, wenn das Bürgerbüro geschlossen hat, oder samstags“, will sie ihre Schwägerin weiter unterstützen.