Neue Saison – neue Ideen auf der Burg Kronberg

Kronberg (kb) – Drei Säle stehen nun auf der Burg zur Verfügung. Der imponierende Wappensaal, der noch namenlose neue Saal im zweiten Obergeschoss mit seinen harmonischen Proportionen und der gemütliche Terracottasaal – sie wird der Burgverein in dieser Saison mit Leben füllen. Mit der Osterausstellung im Terracottasaal hat die Saison bereits begonnen. Am 6. April folgt die Ausstellung „Pracht aus Korea“ mit Arbeiten koreanischer Töpfer und eines Ziegelbildhauers. Vom 28. April an präsentiert das Landratsamt Marina Sinjeokov Andriewsky in einer Ausstellung ihrer großformatigen Werke, Zeichnungen und Objekte. Klare Linien, Verwendung von weißer Tempera und Kompositionsgold auf Naturleinwand sind unverwechselbare Kennzeichen dieser Künstlerin. Vom 3. Juni bis zum Ende der Burgsaison wird unter dem Motto „Portal“ ein ganz ungewöhnliches Projekt der Kronberger Textilkünstlerin Jutta Briehn zu sehen sein: Sie verkleidet die Mauer des Prinzengartens im Renaissancestil. Am 31. August kommt eine weitere hochinteressante koreanische Künstlerin ins Haus: Eun-Joo Shin, die in ihren Porträts koreanische Gestaltungsmerkmale mit Elementen westlicher Porträtmalerei verbindet.

Die erfolgreiche Serie „Texte und Töne zur Teezeit“, kurz TTT, bekommt in ihrem fünften Jahr einen kleinen Bruder, die „junge Teezeit“. Schülerinnen und Schüler der AKS Kronberg gestalten darin am 15. April erstmals eine eigene Teezeit. Am Klavier unterstützt von dem Musiker und Pädagogen Gernot Blume, stehen sie selbst als Künstler auf der Bühne, sind aber gleichzeitig für alle Details der Veranstaltung wie Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Pausenbewirtung verantwortlich – für alle ein spannendes Unterfangen. „Zum Geburtstag viel Glück“ wünschen am 20. Mai Klemens Althapp, Andreas Frese, Rolf Kohlrausch, Norbert Henß, der Bariton Johannes Schwarz, die Mezzosopranistin Melinda Paulsen und der Kammerchor St. Johann vocal der fünften TTT-Spielzeit. Es folgen am 17. Juni „Babettes Fest“ – Tania Blixens genießerische Novelle, gelesen von Susanne Schäfer, die von Rolf Kohlrausch am Klavier begleitet wird und am 22. Juli „Den 20. ging Lenz übers Gebirg“. Der Pianist Julius F. Asal gestaltet eine Begegnung „Büchner trifft Ravel“, und liest über Jakob Lenz, den Glückssucher, der im Unglück landet. Am 19. August, dem vierten Sonntag der Reihe, liegt „Ein goldener Schein vom Paradies“ auf Britta Jakobus, die sich mit Chansons von Brecht/Weill, Friedrich Holländer und Frederick Lowe auf unbekanntes Terrain wagt. Brigitta Hermann liest dazu Lyrisches und Biografisches von Kästner, Weill, Mascha Kaleko und anderen. Am 16. September ist „ Aus einem fernen Land am Kaukasus“ die georgische Pianistin Catherine Gordeladze mit Musik georgischer und russischer Pianisten zu Besuch. Martin Maria Schwarz verzaubert mit Märchenhaftem aus dem diesjährigen Gastland der Buchmesse.

Neu ist das Label „Die junge Burg“. Das erfolgreiche Kinderprogramm der Burg Kronberg präsentiert sich nun unter neuem Namen, ausgestattet mit einem neuen, frischen Logo, dem schiefen Krönchen frech im kreisförmigen Schriftzug. Es startet schon am 5. Mai mit „Das tapfere Schneiderlein“, dem ersten Mitmachmärchen der neuen Spielzeit. „Schneewittchen“ erscheint am 12. August auf der Burg, präsentiert als Mitspieltheater vom Galli-Theater Frankfurt und am 15. September folgt unter der bewährten Leitung von Inge Freise „ Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ für Kinder von fünf bis acht Jahren. Am Sonntag, dem 9. September, dem „Tag des Offenen Denkmals“, dürfen Kinder zuhören „Was Steine erzählen“. Zahlreiche besondere Aktivitäten sind darüber hinaus für sie vorgesehen.

Großes Theater und unterschiedliche Musikwelten finden unter dem Dach der Burg ihren Platz. Am 12. Juni ist zum vierten Mal das TNT Britain zu erleben, das diesmal mit „Julius Caesar“ von Shakespeare in der Originalsprache auf der Freilichtbühne stehen wird. Nicht ganz so professionell, aber mit großer Hingabe gespielt, folgt am 29. Juli „Die Lebendige Burg“: Burgvereinsmitglieder holen in unterhaltsamen Szenen Augenblicke aus der Vergangenheit der Burg in das Licht der Gegenwart. Am 26. August laden sie ein zu fröhlichem „Spielen wie im Mittelalter“, eine sommerliche Zerstreuung aus einer Zeit, als Gesellschaftsspiele ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens waren.

Jo van Nelsen eröffnet am 5. Mai die Konzertreihe der Burg-Veranstaltungen, in der schwungvoll Musikalisches und Literarisches verwoben wird, mit „Kleiner Mann, was nun?“ In seiner Grammophon-Lesung präsentiert er die schönsten Passagen der Urfassung des Romans von Hans Fallada, garniert mit Musik der Zwanziger und Dreißiger Jahre und berührenden zeitgenössischen Fotos auf der Leinwand. Beschwingt folgt am 25. Mai das „Bessel Quartett in concert“ mit Liebesliedern für Gesang und Oboe, sowie Swing vom Broadway. Einen Blick auf Erich Kästners Werk mit seinen vielen Facetten wirft mit spöttischem Charme und eleganter Schärfe Chris Karen am 2. Juni. Der Chor der Altkönigschule, die „Königskinder“ unter der Leitung von Wolfram Gaigl, ist am 10. Juni wieder zu Gast auf der Burg und gibt mit Schwung und Begeisterung eine Probe seines erstaunlichen Könnens. Mit Schuberts letzten drei Klaviersonaten, in seinen letzten Lebensmonaten komponiert, schlägt der Pianist Andreas Frese am 4. August ernste Töne an. Ihm folgt das Duo Irith Gabriely und der Pianist Peter Przystaniak mit Klezmer, Jazz und eigenen Kompositionen am 1. September.

Feste feiert der Burgverein besonders gern. Das Erdbeerfest in der Altstadt und auf der Burg am 10. Juni wird er mit Kaffee und Erdbeerkuchen bereichern. Und beim Herbstfrüchtefest, das diesmal unter dem Motto „Lebensraum Feld und Wiese“ stehen wird, gibt er sich wieder große Mühe, seine Gäste gut zu unterhalten und zu verwöhnen. Am Wochenende vom 20. und 21. Oktober, mit viel Musik, Spielen für Kinder, kulturellen und kulinarischen Beiträgen für die ganze Familie. Wie immer geht das Burg-Jahr am zweiten Adventswochenende mit dem idyllischen Weihnachtsmarkt zu Ende.



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