Öffentliche Cello-Meisterkurse & Konzerte vom 23. bis 28. September

Frans Helmerson beim Unterrichten Foto: Andreas Malkmus

Kronberg (kb) – Müsste man das musikalische Herbsttreiben in Kronberg mit einem Wort beschreiben, es hieße „Cellissimo“. Denn in der letzten Septemberwoche treffen sich in der Taunusstadt nicht nur 130 junge Cello-Studenten aus 35 Ländern und vier Cello-Meister, sondern auch Cellobauer, Cello-Kenner und ein Cello begeistertes Publikum. Alle zusammen erleben sie die „Cello Meisterkurse & Konzerte“ der Kronberg Academy, die in diesem Jahr bereits zum elften Mal stattfinden.

Als Meister ihres Instrumentes unterrichten David Geringas, Frans Helmerson, Gary Hoffman und Jérôme Pernoo ein gutes Drittel der angereisten Studenten. Allerdings nicht hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich. Wer zwei oder drei der begehrten Meisterstunden erhält, entscheiden die Professoren nach einem internen Vorspiel. Damit aber alle Studenten möglichst viel für sich aus dem Unterricht von vier verschiedenen „Schulen“ mitnehmen können, fällt die Wahl nicht ausschließlich auf die besten Studenten, sondern auch auf die besten Kandidaten für einen exemplarischen Unterricht. Darüber hinaus findet ein abwechslungsreiches Begleitprogramm mit englischen Fachvorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen rund um das Cello, große Cellisten von gestern und musikalische Lebensplanungen von morgen statt. In den Pausen lohnt sich ein Besuch in der Werkstatt von Geigenbaumeister Ekkard Seidl aus Markneukirchen und Bogenmachermeister Jochen Schmidt. Cellobauer Thorsten Theis aus Reichshof-Odenspiel zeigt eine Auswahl seiner Instrumente, die selbstverständlich auch angespielt werden können.

In den abendlichen Konzerten präsentiert sich die Kronberg Academy dagegen als Begegnungsort für die internationale Streicherelite. Dann stehen nicht nur die vier Cello-Professoren auf dem Konzertpodium.

In diesem Jahr können sich die Liebhaber der Werke Ludwig van Beethovens besonders freuen. Frans Helmerson eröffnet die Konzertreihe am 23. September um 20 Uhr in der Johanniskirche Kronberg zunächst zusammen mit der Pianistin Plamena Mangova, dann als Cellist des Michelangelo String Quartets mit einem reinen Beethoven-Programm. Gary Hoffman wird am 25. September um 20 Uhr, ebenfalls in der Johanniskirche, neben einer Cellosonate von Ludwig van Beethoven Werke von Zoltán Kodály und Joaquín Nin spielen. Er wird von dem Pianisten David Selig begleitet. Im Richard-Strauss-Jahr interpretiert David Geringas dagegen am 26. September um 20 Uhr in der Stadthalle Kronberg zwei Werke dieses Komponisten und eine Cellosonate von Szymon Laks. Am Klavier wird Ian Fountain zu hören sein. Jérôme Pernoo, der zum ersten Mal bei den Kronberger Meisterkursen unterrichtet, stellt sich am 27. September um 20 Uhr in der Johanniskirche mit seinem Landsmann Jérôme Ducros am Klavier als Kenner der französischen Komponisten Claude Debussy und Guillaume Connesson vor. Ein musikalischer Leckerbissen dürfte auch die technisch heikle Kreutzersonate von Ludwig van Beethoven in der Transkription von Carl Czerny sein.

Dass sich Spitzenförderung auszahlt, wird das Konzert am 24. September um 20 Uhr in der Johanniskirche unter Beweis stellen. Als Alumni der Kronberg Academy zeigt László Fenyö mit Werken von Johann Sebastian Bach, Béla Bartók und Bernhard Sekles sein Können. Er wird von Julia Okruashvili am Klavier begleitet. Gabriel Schwabe, der bis 2011 Junger Solist der Kronberg Academy war, trägt zusammen mit José Gallardo am Klavier Werke von Ludwig van Beethoven und Alfred Schnittke vor.

Wie die Spitzenmusiker von morgen heißen könnten, verrät das Abschlusskonzert der Meisterschüler am 28. September um 20 Uhr in der Stadthalle Kronberg. Wer daran teilnehmen darf, legen aber erst die vier Dozenten nach Unterrichtsende fest. Höhepunkt des Abends wird die Vergabe des Landgraf von Hessen-Preises 2014 durch Floria Landgräfin von Hessen und des Boris Pergamenschikow-Stipendium 2014 durch Tatjana Pergamenschikow, der Witwe des großen Cellisten, und durch Claudio Bohórquez sein. Der Cellist Claudio Bohórquez war nicht nur Assistent von Boris Pergamenschikow, er war auch der erste Preisträger des Landgraf von Hessen-Preises im Jahr 1994. Den spannenden Konzertabend schneidet der Hessische Rundfunk mit.

Konzertkarten zu 16, 26 und 36 Euro sind ab sofort montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr im Kartenbüro der Kronberg Academy, Friedrich-Ebert-Straße 6, telefonisch unter 06173 - 78 33 77 und online unter www.kronbergacademy.de erhältlich. Die Besucherkarten für die öffentlichen Proben kosten pro Meisterkurs 6 Euro/ermäßigt 4 Euro, die Tageskarte kostet 12 Euro/ermäßigt 8 Euro. Sie können direkt an den Probenorten (Stadthalle, Zehntscheune, Museum Kronberger Malerkolonie) erworben werden. Aktuelle Informationen zu Ort und Zeit der Proben sind während des Projekts auf der Internetseite www.kronbergacademy.de einsehbar oder über Info-Telefon 06173-783352 abrufbar.

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