Kronberg (pu) – Im Verlauf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) haben sich die Mitglieder auf Antrag der Unabhängign Bürgergemeinschaft (UBG) einstimmig dafür ausgesprochen, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, dass der Opel-Zoo dazu verpflichtet wird, zum Zweck einer besseren Parkraumbewirtschaftung die vorhandenen Wald-Parkplätze zu markieren. Der UBG-Stadtverordnete Erich Geisel hatte für dieses Vorhaben geworben unter dem Aspekt, „dass jegliches Beparken der Wiesen, auch die, die im B-Plan dafür vorgesehen sind, aus Gründen des Umweltschutzes vermieden werden sollte.“ Sofern dies durch eine bessere Parkraumbewirtschaftung und den Ausbau des Waldparkplatzes allein nicht erreichbar sei, müsse die Option Parkdeck gezogen werden.
Letztgenanntes kommt für die Mehrheit, sieben Ausschuss-Mitglieder, allerdings nicht in Frage. Der Widerstand gegen die Option Parkdeck kam wiederum deutlich zum Ausdruck.
Anders die Markierungsmaßnahmen. Den vorsorglichen Einwand von Bündnis90/Die Grünen-Vorstand Udo Keil „Der Waldparkplatz ist nicht Bestandteil des Bebauungsplans, weil Hessen Forst Eigentümer dieser Fläche ist“ und die damit verbundene Sorge, das Vorhaben könne deshalb nicht umsetzbar sein, konnte Erster Stadtrat Jürgen Odszuck (parteilos) unverzüglich entkräften. „Die Parkplatzmarkierungen sind ein wesentlicher Baustein des Opel-Zoo, der das anpacken will, um die derzeitige Situation zu verbessern.“ Das aktuelle Ersuchen sei daher mitnichten als „Wildern in fremden Gemarkungen“ zu sehen. Der Waldparkplatz habe bisher ein Schattendasein gefristet, sei trotz Überlastung des Hauptparkplatzes meist nicht von Besuchern angefahren worden. „Die Optimierung der Situation rund um den Hauptparkplatz ist aber gerade ein wesentlicher Aspekt der B-Planänderung und deshalb sehe ich keine Probleme, dass der Wunsch nach Markierungsmaßnahmen mit in das Verhandlungspaket für den Vertrag mit dem Opel-Zoo aufgenommen wird.“ Erich Geisel legte daraufhin noch einmal nach: „Bisher kann man sein Fahrzeug kreuz und quer auf dem Waldparkplatz abstellen. Meines Erachtens könnte man durch die Markierungsmaßnahmen 30 Prozent mehr Autos unterbringen und damit wäre doch allen geholfen.“ Soweit müsse man „über den Zaun schauen dürfen“.
Als dritter Punkt wurde mit acht „Ja“-Stimmen die Wiederherstellung der Wegeverbindung vom Philosophenweg zur B455 als Fußweg beschlossen. Einzig die KfB votierte dagegen. Die Öffnung des sogenannten Tigerpfads war Erich Geisel zufolge im ursprünglichen Magistratsentwurf zur B-Plan-Änderung 123 neben dem Ausbau des Scheibelbuschwegs (südliche Umgehung) als nördliche Umgehung des Zoos vorgesehen. Der Weg sei im Grünordnungsplan der ersten Änderung des B-Plans Nr. 123 Opel-Zoo eingezeichnet, fehle jedoch im B-Plan selbst. Diesen Missstand gelte es zu beheben.
Wie Erster Stadtrat Jürgen Odszuck dazu in Erinnerung rief, war die Öffnung der Wegeverbindung als Maßnahme im ursprünglich angedachten Wegekonzept vorgesehen. Dieses Wegekonzept sei jedoch auf drängenden Wunsch der Königsteiner Kollegen ad acta gelegt worden, die die Durchgangslösung favorisierten.
„Wir können den Weg natürlich dennoch öffnen, aber ich würde dringend davon abraten, ihn mit einer öffentlichen Widmung zu versehen, da der Weg dann als öffentliche Verkehrsfläche das ganze Jahr über, also auch im Winter, zugänglich sein müsste und das wäre angesichts der Kosten und des Aufwands wie beispielsweise Winterdienst meiner fachlichen Ansicht nach mit Kanonen auf Spatzen geschossen.“
Im Verlauf der Diskussion dieses Antrags mahnte der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Stumm im Übrigen an, seiner Ansicht nach seien zwei der insgesamt drei UBG-Antragspunkte obsolet, weil gleichlautende Anträge bereits in diesem Jahr und zwar von der FDP gestellt worden seien. Rückendeckung erhielt er von der KfB-Fraktionsvorsitzenden Dr. Heide-Margaret Esen-Baur. „Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann hätte diesen Antrag nicht zulassen dürfen!“
In diesem Zusammenhang versprach Baudezernent Jürgen Odszuck, die Zulässigkeit werde nochmals überprüft.