Ringelnatz und seine Schwester Lesung in der Bücherstube

Kronberg (kb) – Eine „Schwester von Joachim Ringelnatz“ hat man sie genannt: die Dichterin Mascha Kaléko. Geboren wurde sie 1907 als Kind jüdisch-russisch-österreichischer Eltern in Galizien, ein Landstrich, der damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Sie war sieben Jahre alt, als die Familie nach Deutschland übersiedelte – denn schon damals gab es Juden-Pogrome. Zwei Jahre lang ging sie in Frankfurt zur Schule, später nach Marburg, schließlich 1918 nach Berlin. Sie machte eine Bürolehre, nebenbei besuchte sie Abendkurse in Philosophie und Psychologie. Gegen Ende der zwanziger Jahre kam sie im „Romanischen Café“ in Kontakt mit der künstlerischen Avantgarde Berlins. Dort lernte sie Else Lasker-Schüler, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz kennen. Ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie 1929 im „Lyrischen Stenogrammheft“. Charakteristisch für Mascha Kalékos Arbeit ist die Großstadtlyrik in ironisch-melancholischem Tonfall. „Neue Sachlichkeit“ nannte man diese Stilrichtung.

Anders als die Werke von Joachim Ringelnatz sind ihre Gedichte heute kaum noch bekannt. Ein Grund für Erwin Stämmler und Brigitta Hermann, gerade diese beiden Schriftsteller einmal gemeinsam zu präsentieren. „Und auf einmal steht es neben dir – Poetisches von Joachim Ringelnatz und Mascha Kaléko“ heißt ihre Lesung in der Kronberger Bücherstube Donnerstag, 23. Februar um 19.30 Uhr – das Alternativprogramm zur Weiberfastnacht.



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